Regenwassermanagement mit Pflanzen

Bedingt durch den Klimawandel nimmt die Häufigkeit und Intensität von Starkniederschlägen zu, verknüpft mit Trockenperioden, in denen kaum Niederschlag fällt. Gleichzeitig ist eine deutlich zunehmende Siedlungstätigkeit mit rasanten Bodeninanspruchnahme und einhergehender Versiegelung zu verzeichnen. Dies Kombination führt gerade in stark verdichteten und versiegelten urbanen Bereiche zu erheblichen Problemen wie z. B. lokale Überflutungen, Hitzeinseln (Urban Heat Islands), Verlust an Böden und einhergehender Bodenfunktionen.
Aus den oben beschriebenen Herausforderungen abgeleitet, ist es daher unumgänglich, einen nachhaltigen Umgang mit dem Niederschlag im Siedlungsraum zu stärken, um Überflutungen und Überhitzungen zu minimieren und somit den urbanen Lebensraum nachhaltig lebenswert, multifunktional und qualitativ hochwertig zu gestalten.
Ein Lösungsansatz dafür ist das Regenwassermanagement. Dies vereint alle Maßnahmen, die es erlauben, Niederschläge möglichst vollständig in den natürlichen Wasserkreislauf nahe am Ort des Anfalls rückzuführen. Ergänzend dazu, sollen durch Niederschläge verursachte Schäden und Überlastungen des Kanalisationssystems vermieden werden. Folgenden drei Strategien werden bei der Bewirtschaftung von Regenwasser im Sinne des Regenwassermanagements verfolgt: Versickerung, Verdunstung sowie die Zwischenspeicherung und Nutzung von Niederschlägen (MA22 2011).

Regenwassermanagementsystem mit Pflanzen sind vielseitig in ihrer Konstruktion und Materialzusammensetzung sowie ihrem Einsatzbereich. Pflanzen, Boden und technische Substrate sowie Hilfsstoffe und andere Baumaterialen werden in konstruktiven Systemen zur Anwendung gebracht, um die oben genannten Strategien – Versickerung, Verdunstung, Zwischenspeicherung und Nutzung auf den Standort abgestimmt zu ermöglichen. Beispiel für Regenwassermanagementsystem mit Pflanzen sind z. B. begrünte Sickermulden, Regengärten, Dachbegrünungen, begrünte Oberflächenbefestigungen wie Schotterrasen, Rasengittersteine oder Pflaster- und Plattenflächen mit begrünten Versickerungsfugen.

Grafik: Versickerung, Retention & Verdunstung und Speicherung & Wiederverwendung

Abbildung 1: Strategien des Regenwassermanagements in der Stadt (Pitha & Enzi, 2013).

Zitiervorschlag: Pitha, U.; Enzi, V. 2013. Strategien des Regenwassermanagements in der Stadt.
Verfügbar: https://boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H87000/H87400/VT/Regenwassermanagement/RWM_UPuVE_2013_dt.jpg  [JJJJ, MM, DD].

Zitierte Quelle: MA22 Magistrat der Stadt Wien, Wiener Umweltschutzabteilung (Hrsg.), 2011: Integratives Regenwassermanagement: Beispielsammlung, Wien.