Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

K. Buchgraber und R. Resch:

Konservierung von Preßtrebern sowie deren Einsatz in der Rinderfütterung

1. Mitteilung: Konservierung von abgepreßter Biertreber

Zusammenfassung

Die großen Mengen an Biertreber wurden bisher in Österreich als Naßtreber verfüttert. In den Sommermonaten gibt es sowohl Probleme mit der Konservierung als auch mit dem Absatz. Aus diesem Grund hat sich die Steirerbrau-AG entschlossen, die Naßtreber mittels einer Entwässerungspreßschnecke auf rund 30 % TM zu entwässern und anschließend in Polyethylensäcke mit einem Füllgewicht von rund 600 kg luftdicht zu verpacken. In Big Bags auf Paletten wird der Transport und die Lagerung dieser Ware verbessert. Die BAL Gumpenstein hat in den Jahren 1995 und 1996 exakte Versuche mit abgepreßter Biertreber hinsichtlich der Konservierbarkeit und der Verfütterung an Maststieren und Milchkühen durchgeführt. Die nasse Biertreber wies einen geringen Milchsäuregehalt von 0,31 % i.d, TM, einen Essigsäuregehalt von 0,7 % i.d. TM und einen Anteil an Buttersäure von 0,28 % i.d, TM auf. Die gepreßte Biertreber hingegen war buttersäurefrei und wies sowohl in der Milchsäure als auch in der Essigsäure verdoppelte Werte auf. Die Zusätze "Milchsäurebakterien + Zucker" sowie "Mais-Kofasil" zur abgepreßten Biertreber führten zwar zu einer besseren Milchsäuregärung, jedoch konnte die Gärqualität gegenüber der nassen Biertreber nicht erhöht werden. Die Konservierung der abgepreßten Biertreber erbrachte auch ohne jeglichen Zusatz ein gutes Ergebnis in der Gärqualität und in der Haltbarkeit. Die nasse Biertrebersilage hingegen weist Sickersäfte, fallweise eine Buttersäuregärung (Clostridien) und höhere Schimmel- und Hefepilzbesätze auf; was sich in der Haltbarkeit mit größeren Verlusten auswirken kann. Schlagworte:  Nasse und gepreßte Biertreber, Konservierung, Zusätze, Big bags.