Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

M. Sager, G. Reichel, M. Grüner und H. Würzner:

Quecksilbergehalte von Futtermittelproben in Österreich

Zusammenfassung

Im Zuge der amtlichen Futtermittelkontrolle wurden 327 unterschiedliche innerhalb eines Zeitraums von Jänner bis Oktober 1996 in Österreich eingesetzte Futtermittel auf ihren Quecksilbergehalt untersucht. Als Methode wurde Verbrennung in Sauerstoff Amalgamierung und atomabsorptionsspektrometrische Bestimmung in einer geschlossenen Apparatur verwendet. Da der einzige Arbeitsgang die Einwaage ist, erlaubten niedrige Blindwerte des Gesamtverfahrens und dessen ausreichende Empfindlichkeit, eine Nachweisgrenze von 0,01 ng absolut zu erreichen, und so den Bereich des Allgegenwartsniveaus zu erfassen. Die Richtigkeit wurde mit international zertifizierten Standardreferenzmaterialien überprüft, die Präzision lag für Gehalte von 1-10 µg /kg bei ± 7,6%. Die meisten Proben enthielten 0,2-10 µg /kg Hg. Im Vergleich mit Daten von Feldfrüchten und Futterpflanzen aus den Niederlanden, die im Rahmen des Internationalen Pflanzenaustauschprogramms zur Verbesserung der Analysenqualität spurenelement-analytischer Verfahren als Ringversuchsproben an verschiedene Laboratorien versandt wurden, lag der Hg-Gehalt der in Österreich verwendeten Futtermittel deutlich niedriger. Im allgemeinen wies Schweinefutter höhere Gehalte als Futter für Rinder und Pferde auf; während die Werte für Geflügel dazwischen lagen. Korrelations- und Faktorenanalyse zwischen den Hg-Gehalten und Komponenten aus der Rezeptur zeigten eindeutig Fischmehl als bedeutende Hg-Quelle auf; wohingegen der Gesamtgehalt an Cu, Zn und P damit keinen Zusammenhang hatte. Dies stimmt mit früheren Studien über Menschen und Tiere mit hohem Fischanteil in ihrer Nahrung überein, was in einer kurzen Übersicht über Vorkommen und Stoffwechsel von Hg im tierischen Organismus dargestellt wurde. Schlagworte:  Quecksilber, Spurenanalyse, Futtermittel, Gehalte in Nahrungsmitteln, Fischprodukte.