Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

F. J. Zeller:

Buchweizen (Fagopyrum esculentum Moench): Nutzung, Genetik, Züchtung

Zusammenfassung

Obwohl Buchweizen (Fagopyrum esculentum) in manchen Ländern eine wichtige Nahrungspflanze ist und dort vielseitig genutzt wird, gehört er anbaumäßig wie züchterisch zu den vernachlässigten Kulturpflanzen. Hauptursache dafür ist sein niedriger Kornertrag. Wegen seiner Selbstinkompatibilität liegt der Kornansatz nur bei etwa 12 %. Durch die Entdeckung einer Wildart, E. homotropicum, die homostyl selbstfertil ist, lässt sich der Selbstfertilitätsmechanismus, der durch ein einziges Gen bedingt wird, jetzt von der Wildart in die Kulturart übertragen. Dadurch kann der Ertrag in Zukunft deutlich erhöht werden. Der Gemeine Buchweizen stammt von der wilden Art  Fagopyrum esculentum ssp. ancestrale ab, die in Südchina heute noch vorkommt. Zusammen mit E. homotropicum bildet diese Art ein wichtiges Reservoir genetischer Ressourcen, die zum primären Genpool gehören und in der Züchtung bereits Eingang gefunden haben. E. esculentum ist aber nicht nur eine wertvolle Nahrungspflanze, sondern wegen seiner antioxidativ wirksamen, gesundheitsfördernden Polyphenole (Flavonoide) eine vielseitig nutzbare Arzneipflanze. Die bekannteste Substanz ist das Glykosid Rutin. Schlagworte: Herkunft, Fagopyrum-Arten, genetische Ressourcen, sekundäre Inhaltsstoffe.