Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

M. Dachler, I. Kernmayer, H. Spiegel und M. Mazorek:

Ergebnisse von Extensivierungsversuchen im Ackerbau

Zusammenfassung

In neunjährigen großflächigen Feldversuchen auf zwei klimatisch unterschiedlichen Standorten Niederösterreichs wurde der Einfluss von zwei Intensitätsstufen (bezüglich Stickstoffdüngung und Pflanzenschutzmitteleinsatz) auf Ertrag, Qualität und Erlös von gängigen Ackerkulturen untersucht. • Die Erträge lagen in der Regel in der intensiven Variante höher als in der extensiven. • Hinsichtlich der Qualitätseigenschaften erreichte der Rohproteingehalt im allgemeinen in der intensiven Variante höhere Werte und nur in der intensiven Variante den erforderlichen Wert für Qualitätsweizen. Der Zuckergehalt von Zuckerrübe war in der extensiven Variante etwas höher, desgleichen der Fettgehalt von Raps. • In Summe führte die intensive Variante im Trockengebiet zu höheren Erlösen (nach Abzug der verfahrensspezifischen Kosten) und im Feuchtgebiet die extensive. Ohne Berücksichtigung von Zuckerrübe brachte in beiden Klimagebieten die extensive Variante höhere Erlöse. Auf Basis derzeitiger Preisverhältnisse ist eine Rücknahme der Intensität bei vielen Kulturarten unter folgenden Voraussetzungen möglich: Der Herbizideinsatz kann sich solange auf eine mechanische Unkrautbekämpfung beschränken, solange keine händische Unkrautarbeit flächenhaft notwendig wird (insbesondere bei Zuckerrübe). Die Stickstoffdüngung kann reduziert werden, aber nicht, wenn bestimmte Proteingehalte erzielt werden sollen (v.a. Proteingehalt von Winterweizen). Schlagworte: Extensivierung, Düngung, Pflanzenschutz, Ackerbau.