Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

W. Schneeberger, M. Schachner und L. Kirner:

Gründe für die Aufgabe der biologischen Wirtschaftsweise in Österreich

Zusammenfassung

Die Entwicklung der Anzahl der Biobetriebe ist sehr eng mit den Förderungsbedingungen verknüpft. Entsprechend den Förderungsbedingungen lassen sich drei Perioden abgrenzen (ohne Förderung, Biobetriebszuschuss von 1992 bis 1994 und Biobetriebsförderung im Rahmen des Agrar-Umweltprogramms, kurz ÖPUL). Im April 1999, dem letzten Jahr der fünfjährigen Bindung im ersten ÖPUL, hatten sich in einer schriftlichen Befragung rund 35 % der befragten Betriebe noch nicht für die neuerliche Teilnahme an der ÖPUL-Maßnahme biologische Wirtschaftsweise entschieden. In der Befragung wurden auch die Gründe für einen Ausstieg aus der biologischen Wirtschaftsweise erkundet. In der vorliegenden Untersuchung werden die geäußerten Ausstiegsgründe getrennt nach dem Umstellungsjahr (klassifiziert nach den drei definierten Förderungsperioden) wiedergegeben und Unterschiede in einigen Strukturmerkmalen zwischen allen befragten Biobetrieben und jenen mit erwogenem Ausstieg aufgezeigt. Wirtschaftliche Gründe waren für den erwogenen Ausstieg hauptsächlich maßgeblich. Die langjährigen Biobetriebe tendierten etwas weniger dazu, auszusteigen als die späteren Umsteller. Im Durchschnitt bewirtschafteten die Betriebe mit Ausstiegsabsicht weniger Fläche, der Ackerflächenanteil war geringer, die Milchleistung je Kuh höher als bei jenen Betrieben, die sich schon für die weitere Teilnahme entschieden hatten. Schlagworte: Ökologischer (Biologischer) Landbau, Entwicklung in Österreich, Gründe für Ausstieg aus Biologischem Landbau.