Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

E. Nemeskéri:

Hitzetoleranz bei Körnerleguminosen

Zusammenfassung

In dieser Arbeit wurde der Effekt hoher Keimtemperaturen auf die Saatqualität von Sojabohnensorten und Bohnengenotypen unter bewässerten und nicht bewässerten, trockenen Standortbedingungen untersucht. Nach vier bzw. acht Tagen wurde der Grad an Trockentoleranz durch den Anteil an abnormen oder kranken Keimlingen bestimmt. Die hohe Temperatur steigerte signifikant die Zahl an abnormen Keimlingen, welche von beiden Arten unter nicht bewässerten, trockenen Standortbedingungen stammten. Die chemische Zusammensetzung und die Wurzelentwicklung von Bohnen-, Sojabohnen- und Erbsenkeimlingen, die unter Standortbedingungen ohne Bewässerung wuchsen, wurden untersucht bei 20/10 °C (Tag/Nacht) als Kontrollgruppe sowie bei 25/25 °C (Tag/Nacht) und 30/30 °C (Tag/Nacht). Ein moderater Hitzestress (25/25 °C) verursachte einen ansehnlichen Rückgang der Wurzellänge von Keimlingen großsamiger Bohnengenotypen, nicht aber bei Sojabohnensorten. Temperaturerhöhungen veränderten die Eiweißgehalte der Schösslinge bei keiner Art, aber sie steigerten den Trockenmassegehalt signifikant, außer bei Erbsen. Bei 25/25 °C sank im Vergleich zur Kontrollgruppe der Fettgehalt der Schösslinge bei allen Leguminosenkeimlingen geringfügig, er stieg jedoch wieder bei 30/30 °C. Keine Korrelation war zu finden zwischen Fettgehalt der Wurzeln und der Reaktion der Genotypen auf Hitzestress. Der Anteil abnormer Keimlinge und die Verteilung der Hauptwurzellänge bringen die Toleranz der Genotypen gegenüber Hitzestress zum Ausdruck. Im frühen Keimstadium könnte die Selektion zur Verbesserung der Hitzetoleranz nur für Bohnen bei hoher Temperatur erreicht werden. Schlagworte: Bohne, Sojabohne, Erbse, Hitzestress, Keimung.