2024–2025: Invasive gebietsfremde Arten und Trends des Drüsigen Springkrauts in geschützten Feuchtgebieten (IAF)


Dieses vom Biodiversitätsfonds geförderte Projekt befasst sich mit der Erfassung von invasiven, gebietsfremden Arten und der Demografie des Drüsigen Springkrautes sowie der Simulation dessen Trends in geschützten Feuchtgebieten in Österreich.                                            

Projektlaufzeit: 01.01.2024-31.10.2025

Die Vielfalt der Pflanzenwelt, die sogenannte floristische Diversität, stellt eine Reihe von Ökosystemfunktionen mit hohem ökologischem, ökonomischem und sozialem Wert zur Verfügung. Jedoch ist die floristische Diversität weltweit und in Österreich gefährdet. 1.274 Farn- und Blütenpflanzen stehen aktuell auf der „Roten Liste“ Österreichs. Um dem weiteren Verlust von heimischen Pflanzenvorkommen entgegenzutreten, bedarf es des Schutzes und der nachhaltigen Nutzung der Biotope als Lebensgrundlage zum Beispiel durch die Einrichtung von Schutzgebieten. Während in Schutzgebieten mithilfe von Nutzungseinschränkungen die Biotopzerstörung und -veränderung durch intensive Landnutzung oder die Verbauung ursächlich reguliert oder unterbunden werden können, ist dies bei Zerstörung und Veränderung durch Ausbreitung gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten (Neophyten) jedoch nur symptomatisch möglich.

Aus Sicht des Naturschutzes sind Neophyten vor allem in Feuchtgebieten, wie Auwäldern und flussbegleitenden Hochstaudenfluren, problematisch. Hier sind einige der konkurrenzstärksten und in Österreich häufigsten Neophyten, wie das Drüsige Springkraut, vertreten. In Österreich bestehende biodiversitätsrelevante Monitoringprogramme sind lückenhaft in Bezug auf den Zustand und die Entwicklung invasiver Arten in Schutzgebieten. Ziel des Projektes ist es, einen aktuellen bundesweiten Überblick über die Präsenz aller invasiver gebietsfremder Arten und deren Populationsdynamik, beispielhaft für eine der problematischsten invasiven Arten, das Drüsige Springkraut, in geschützten Feuchtgebieten zu erlangen. Diese Daten werden zur Entwicklung von Modellen genutzt, um langfristige Trends zu simulieren. Um Ursachen für unterschiedliche Trends zwischen den Schutzgebieten herauszuarbeiten, werden Daten aus bestehenden Monitoringprogrammen nutzbar gemacht und durch aktuelle Aufnahmen des Zustandes der örtlichen floristischen Diversität ergänzt. Dieses Projekt leistet damit langfristig einen Beitrag zur biologischen Diversität in den österreichischen Feuchtgebieten.

Abb. 1: Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) im Europaschutzgebiet Tiebelmündung, Kärnten. Foto: Maximiliane Herberich (2023)

 

Es gibt derzeit keine systematische Inventarisierung invasiver, gebietsfremder Pflanzenarten in österreichischen Schutzgebieten. Aus Sicht des Naturschutzes sind Neophyten in Österreich insbesondere problematisch in Feuchtgebieten (Essl et al. 2002), von denen einige, aufgrund ihres hohen ökologischen Wertes, unter besonderem Schutz im Rahmen der Ramsar-Konvention stehen.

Um einen aktuellen bundesweiten Überblick über invasive, gebietsfremde Pflanzenarten in geschützten Feuchtgebieten zu erlangen, soll deren Präsenz 2024 und 2025 in geschützten Feuchtgebieten dokumentiert werden. Die Gebiete werden dabei so ausgewählt, dass sie verschiedenen rechtlich verordneten Schutzkategorien entsprechen, bundesweit verteilt sind und verschiedene Managementmaßnahmen gegenüber invasiven Arten anwenden.

Impatiens glandulifera gilt als eine der problematischsten invasiven Pflanzenarten in Europa und kann insbesondere in Feuchtgebieten dichte Bestände mit monokulturartigem Charakter bilden (Helsen et al. 2021). Weiteres Ziel dieses Projektes ist daher die bundesweite Erhebung von Daten zur Populationsdemographie des Drüsigen Springkrauts in geschützten Feuchtgebieten in den Jahren 2024 und 2025. Diese demographischen Daten werden zur Entwicklung von strukturierte Populationsmodellen genutzt, um langfristige Trends dieses Typs an Neophyten zu simulieren.

Abb. 2: Dichte Population des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera). Foto: Maximiliane Herberich (2020)