Sparkling Science-Slam
Die Schülerinnen und Schüler des BRG 19 performten beim Sparkling Science Slam zu ihren Erfahrungen und Erlebnissen im Regenwald der Österreicher. Das Monitoring des Baumwachstums auf der Finca Amable scheinen sie auch mehrere Monate nach ihrem Aufenthalt in Costa Rica noch einwandfrei zu beherrschen.
Dr. Hans-Riegel-Fachpreis der Kaiserschild-Stiftung
Am 6. September 2016 wurde Patricia Brandl an der Universität Wien mit dem Dr. Hans Riegel-Fachpreis in der Kategorie "Biologie" ausgezeichnet. Wir gratulieren Patricia zu einem hervorragenden 2. Platz für ihre vorwissenschaftliche Arbeit zum Thema "Vergleich der Wachstumsraten ausgewählter Baumarten im tropischen Regenwald von Costa Rica".
Sparkling Science-Slam 5. Oktober 2016 | 14-16 Uhr
Am 5. Oktober findet die ostösterreichische Vorentscheidung für den Science Slam statt. Wann: 5. Oktober 2016 | 14-16 Uhr
Wo: Wien, OeAD-GmbH (Ebendorferstraße 7, 1010 Wien) Es werden insgesamt zwei Finalist/innen-Teams ermittelt, die im Finale des Sparkling Science-Slams am 14. November in Wien für das Preisgeld von 1.000 € performen werden! Um Anmeldung wird gebeten.
Kurzfilm zum Projekt "Ein neuer Regenwald"
Unser Kurzfilm steht nun auch endlich online zu Verfügung. Ein großer Dank geht an all die engagierten Filmer - Pura vida!
Posterpräsentation bei der ATBC Conference
Svenja Kleinschmidt hat bei der ATBC Conference (Association for Tropical Biology and Conversation) vom 18. - 23. Juni ebenfalls ein Poster zum Thema ihrer Masterarbeit vorgestellt: "Growth and survival of native tree species planted on an abandoned pasture in humid tropical lowland of Costa Rica"
Posterpräsentation beim Meeting der ATSPB
Sabine Feldmeier hat beim 21. Meeting der ATSPB (Austrian Society of Plant Biology) vom 26. – 28. Mai ein Poster zum Thema ihrer Masterarbeit vorgestellt: "Creating a new rainforest: Tree growth and survival in reforestation in Costa Rica"
Sparkling Science Symposium
Am Donnerstag fand unser Sparkling Science Symposium unter reger Teilnahme und der Moderation von Projektleiter Peter Hietz statt. Die Themen der Vorträge waren vielfältig und beschäftigten sich u.a. mit der Geschichte Costa Ricas, dem Biologischen Korridor La Gamba, der Entwicklung von Wiederbewaldungen und Sekundärwäldern sowie mit Blatt- und Holzanatomie. Nicht nur Studierende und Professoren, sondern vor allem auch die SchülerInnen des BRG 19 und des Wiedner Gymnasiums trugen zu einem gelungenen Nachmittag bei. Neben der Wissenschaft wurde ein herzliches Wiedersehen und die Premiere unseres Kurzfilms gefeiert. Das Video wird in Kürze auch online zur Verfügung stehen.
Wir bedanken uns herzlich für die zahlreiche Teilnahme und freuen uns auf ein Wiedersehen!
Schön war's! Pura vida
Vulkan Irazú & Cartago
04.02.2016
Heute sind wir zum Vulkan Irazú auf 3432m gefahren und haben einen Spaziergang im National Park und ein Mittagspicknick gemacht - mit Früchten und Spezialitäten, die uns Anton gekauft hat.
Danach sind wir runter nach Cartago gefahren. In Cartago waren wir auf einem Markt und haben uns Früchte, Macheten und vieles mehr gekauft. :)
Am Abend in San Jose waren wir in einem Fischrestaurant - das Essen war sehr köstlich!
Heute ist unsere letzte Nacht in San Jose!!! :(
„Aber alles für die Wissenschaft!“
03.02.2016 10:43. Das Klappern der Zähne meiner Zimmergenossinnen weckt mich auf. Ich atme tief durch.
Selbst in der Dunkelheit der Nacht sieht man den Rauch meines Atems. Nur langsam kann ich
mich bewegen - meine Gliedmaßen sind eingefroren, meine Nase ein Eiszapfen. Die gefühlt
zwanzig Schichten an Winterkleidung und zehn Wolldecken in die ich eingemurmelt bin machen
das ganze auch nicht leichter… Nie hätte ich gedacht einer solchen Kälte ausgesetzt zu sein - und
schon gar nicht in Costa Rica.
Zu erwarten war es aber dennoch…: Wir befinden uns nämlich auf über 3000 Metern, in Mitten des
Paramo Gebirges. Umgeben von Bergregenwald versuchen wir „Möchtegern-Botaniker“ die Nacht
zu überleben, die meisten schlafen schon tief und fest, doch ich - ich verfasse diesen Blogeintrag
über den heutigen Tag.
Nach einem leckeren und exotischen Frühstück - wie jeden Tag gab’s Bohnen mit Reis (bekannt
auch als kontinentales Mittagessen) - haben wir uns auf den Weg ins Paramo Gebirge gemacht
um den Unterschied der Vegetation zu untersuchen. Tatsächlich nimmt die Artenvielfalt in dieser
Höhe ab, dafür wachsen mehr Epi(sche)phyten auf den Bäumen und das Risiko von einem
Skorpion gestochen zu werden - wie es unserem lieben Peter in La Gambia passiert ist - ist auch
um einiges geringer. Die gigantische Höhe bringt aber nicht nur Öde und Einfältigkeit mit sich,
sondern ist auch die Heimat des Gottesvogels der Maya - dem Quetzal. Voller Motivation, Eifer
und Optimismus wanderten wir also stundenlang durch die Pampa um diese Rarität der Birding
Scene zu bewundern. „Aber alles für die Wissenschaft!“ Gesehen aber haben wir: Nichts!
Naja man muss schon ehrlich zugeben… Gesehen haben wir eigentlich sehr viel! Kolibris und Fly
Catcher vor allem - elegante, seltene und bewundernswerte Tiere. Wir haben den
Sonnenuntergang betrachten können und uns, über der Wolkendecke stehend, wie der Herrscher
der Welt fühlen dürfen. Diese Reise ist einmalig - nicht umsonst schlafen alle rings um mich
zufrieden und mit einem Lächeln auf den Lippen. Danke Mama und Papa, danke liebe Schulen,
danke Boku und danke an Sprakling Science für diese Möglichkeit- aber jetzt: Gute Nacht! Sophia
Abschied und Aufbruch
2.2.2016
Frühmorgens mussten wir uns leider schon von der wunderschönen Tropenstation in La Gamba und somit auch von Peter Hietz und Svenja verabschieden, um unsere Reise quer durch Costa Rica starten zu können.
Dabei fuhren wir eine Stunde lang mit dem Bus zur Hacienda Baru, einem Hotel in den Tropen, wo bis zu fünf Schüler ihre Nacht in kleinen, hüttenähnlichen Häusern verbrachten. Von dort aus machten wir uns bald auf den Weg zum Strand, wobei wir natürlich eine etwas längere Route durch einen Teil des Regenwaldes nahe des Hotels wählten, um Vergleiche zwischen dem Feuchtregenwald von La Gamba und dem Küstenregenwald der Hacienda Baru ziehen zu können. Schließlich kamen wir rechtzeitig am Pazifik an, um vor der Beobachtung des Sonnenuntergangs auch die Möglichkeit des Schwimmens im Meer genießen zu können. Auch trotz reichlicher Vorwarnung über die Gefahren der Wellenstärke bekamen wir die Macht der Wellen des Pazifiks zu spüren. Nass und müde kamen wir schlussendlich rechtzeitig zum Abendessen im Hotel an, wobei wenige von uns auch noch den Pool benutzten. Alles in allem wurden an diesem Tag reichlich Bilder gemacht, neue Eindrücke gewonnen und vieles dazugelernt.
Chiara & Julia
Durchwanderung des Esquinas Regenwaldes
01.02.2016
Wir hatten ganz zeitig Frühstück und haben uns mit viel Gepäck bewaffnet: (Extra Schuhe, Extra Kleidung, Badesachen, Wasser, Regenschutz...)
Heute war der Weg das Ziel: die 6 Stunden lange Durchwanderung des Esquinas Regenwaldes.
Begleitet von unseren Guides Louis und Anton Weissenhofer, sowie unseren beiden Lehrern Prof. Leditzky und Prof. Pani, Svenja und noch weiteren Studenten, haben wir uns von der Tropenstation auf den Weg gemacht. Anfangs gingen wir durch einen sekundären Tieflandregenwald bis wir zu einem Fluss kamen. Wir wechselten unsere Schuhe und Hosen und sind dann im Fluss watend weitergegangen. Bei diesem erfrischenden Teil der Reise beobachteten uns ein Eisvogel und ein Tukan. An einer tieferen Stelle des Flusses machten wir eine kurze Badepause von 20 Minuten.
Frisch gestärkt durch die kühlende Kraft des Wassers gingen wir weiter. Nach einiger Zeit verließen wir den Fluss und gingen zum Nationalparkhaus. Nachdem wir fast in ein Wespennest rannten, das in einem Strauch, dessen Früchte wie Dinosauriereier ausschauten, versteckt war, streichelten wir arglos einige Pferde, die dort standen. Erst nachher erfuhren wir, dass eines davon oft ausschlägt...
Als wir dann zum Haus kamen, wurden wir freundlich aufgenommen, füllten unsere Wasservorräte auf und aßen unsere Lunchpakete. Bevor wir weiterzogen, mussten wir jedoch noch unsere Daten in die Datenbank des Nationalparkhauses (ein etwas zerfleddertes Heft) eintragen. Da bemerkten wir, dass uns ein Gecko die ganze Zeit beobachtete. Hakan, einer der Schüler, behielt sich diesen und nannte ihn seinen Sohn. Daraufhin durchquerten wir einen Teil des Regenwaldes, der oft von Affen heimgesucht wird. Glücklicherweise schafften wir es, diese durch unser lautstarkes Geschwätz fernzuhalten. .Dieses Waldstück war eine ältere Wiederbewaldungszone, in der kaum große Bäume vorhanden waren. Eine Ausnahme war ein riesiger Baum (65-80m), der von den Einheimischen als heilig angesehen wurde und schon seit mehreren hundert Jahren an dieser Stelle stand. Als wir bei diesem Baum ankamen, machten wir ein Gruppenfoto in einem Ameisennest und schwangen auf einer Liane die von unserem Guide Louis als sicher erklärt wurde. Nachdem alle geschwungen waren (und nur zwei von uns gegen einen Baum knallten) bemerkten wir, dass ein Teil der Gruppe schon voraus gegangen war. Wir hatten den Anschluss verloren und konnten nur durch Spurensuche, Logik und Hilfeschreie die Gruppe wiederfinden.
Daraufhin folgte der Anstieg. Wir machten mehr als 300 Höhenmeter innerhalb kürzester Zeit und nur 50% der Lehrpersonen gingen verloren (wir wollen keine Namen nennen, aber es war nicht Prof. Leditzky). Oben angekommen ging der sekundäre Wald in einen primären Wald über. Durch das dichtere Kronendach wurde es um einiges kühler. Der Abstieg von mehr als 400 Höhenmetern war sehr steil und wir mussten uns so auf den Weg konzentrieren, dass Peter erst mit etwas Verspätung merkte, dass er von einem Skorpion in die Hand gestochen wurde (Sie musste (noch) nicht amputiert werden). Unten angekommen und nachdem wir uns durch ein dichtes, durch Spinnen besiedeltes Gestrüpp geschlagen hatten, erstreckte sich vor uns ein traumhafter Strand mit vielen Kokosnüssen, ideal zum Baden. Louis öffnete eine Kokosnuss mit weniger als 10 Schlägen und amüsierte sich über unsere Versuche es ihm gleich zu tun. Prof. Hietz kletterte währenddessen wie ein Affe auf eine Palme und holte eine unreife Kokosnuss, da diese sehr viel Kokosmilch enthalten. Vom Meer aus sahen wir zwei Rote Aras an uns vorbeifliegen und Louis holte einen Fisch nach dem anderen aus dem Wasser. Nach vielen Hahnenkämpfen der Schüler, die durch Taktik, Kraft und gnadenloses Schummeln entschieden wurden, schlitzte sich Schüler Ralph den Fuß an einem Stein auf. Peter Hietz und Svenja verarzteten ihn professionell. Sie holten sogar Desinfektionsmittel von einem nahe gelegenen Hotel, weil niemand eines dabei hatte (obwohl sehr viele ein Ersthilfeset mit hatten)…Sein Fuß musste (noch) nicht amputiert werden.
Um 4 Uhr kam dann ein Boot, das uns vom Strand abholte und nach Golfito führte. Auf der Fahrt sahen wir viele Pelikane und manche behaupteten sogar, einen Delfin gesehen zu haben. Am Boot bekamen wir ein Cola und es wurden Wassermelonen geschlachtet. In der Sekunde, als wir zum Hafen kamen, fing es an zu schütten. Glücklicherweise war der Bus schon da. Doch durch einen unglücklichen Zufall blockierte die Tür des Busses und wir mussten uns an eine Hauswand pressen um die Wartezeit zu überstehen ohne nass zu werden. Nachdem der im Bus eingesperrte Busfahrer den Schlüssel aus dem Fenster warf und einer der Erwachsenen den Bus von außen öffnete, hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten endlich einsteigen. Nun fuhren wir einen großen Umweg, um wieder nach La Gamba zu kommen.
Für die direkte Strecke hätte der Bus einen Allradantrieb gebraucht. In der Tropenstation angekommen waren wir alle erleichtert. Zum Abendessen gab es, wie auch am ersten Abend, köstliche Wraps, die wir uns selbst befüllen konnten.
Alexander & Moritz
Die gemütliche Seite Costa Rica's
31.01.2016
Mit Freude erwartet wurde der Sonntag insofern, weil es im Vorfeld hieß, dass wir ausschlafen dürften. Zugegebenermaßen lässt sich Frühstück um 7:00 als Ausschlafen interpretieren, wenn man die Tage davor zum Vergleich heranzieht, wo wir immer zwischen 5:30 und 6:00 aufstanden, jedoch fühlt sich echtes Ausschlafen um einiges anders an ;). Trotz der noch immer relativ frühen Stunde machten sich alle Gruppen nach dem Frühstück sofort fleißig an die Arbeit und schon nach kurzer Zeit hatten die meisten "Teams" mehr oder weniger vernünftige Konzepte für ihre Präsentationen, welche für teilweise (zu) lustige Momente beim Vortragen garantierten.
Mit großem Eifer, aber auch diversen Unterbrechungen arbeiteten wir noch bis zum frühen Nachmittag um anschließend unsere "Kunstwerke" vorzutragen. Die einen waren ernster, die anderen lustiger. Eines jedoch hatten sie alle gemeinsam, sie gaben uns einen Einblick in die im Vorfeld erarbeiteten Themenschwerpunkte der anderen Schülergruppen und zeigten wie vielfältig der Regenwald und seine umliegenden Gebiete sein können.
Ich denke wir konnten alle zumindest ein bisschen etwas mitnehmen und wissen jetzt doch einiges über verschiedenste Tiere und Pflanzenvorgänge. Die erarbeiteten Themen lauteten: Epiphyten, Flussökosysteme, Pflanzenphysiologie, Finca Amable, Bestäubung und Vögel.
Am Abend tat sich nicht mehr viel, denn es hieß früh schlafen gehen, um für die am Montag stattfindende Wanderung möglichst gut gerüstet zu sein. Zu meiner Überraschung befolgten beinahe alle diese Anweisung und so kehrte ausnahmsweise früher Ruhe auf der Station ein als sonst.
Alles in allem wieder ein sehr unterhaltsamer Tag in La Gamba, an dem wir uns nicht wie sonst üblich früh in Richtung Regenwald bewegten, sondern auch mal die gemütliche Seite Costa Rica's kennen lernten und endlich auch mal eine ordentliche Siesta halten durften, sofern es das Zeitmanagement der Gruppen zuließ ;).
Jakob
Tag 6 im Dschungel
29.1.2016
Temperatur: 34°C
Wetter: Sonnig, zeitweise leichte Schauer
Tag 6 im Dschungel, mittlerweile habe ich mich an die hohe Luftfeuchtigkeit hier gewöhnt, die Temperatur macht mir aber trotzdem zu schaffen. Heute war der anstrengendste Tag bisher. Ein Vormittag unter der brennenden Sonne, verzweifelt am Versuch 3 Plots mit insgesamt 108 Bäumen zu vermessen. Der gelassene Anfang führte mich rasch zu einer trügerischen Einstellung, spätestens zu Mittag begann meine Haut zu brennen, mein Kopf zu pochen. Von der Sonne geblendet schweifte mein Blick über den malerischen Horizont, einem Bilderbuch gleichend schön. Hin und her gerissen zwischen dem Überlebenswillen und der eigenen Pflicht begannen meine Beine zu schwanken und der idyllische Augenblick zerrann vor meinen Augen. Mit meiner stumpfen Machete kämpfte ich mich mit meinen letzten Kräften durch das lästige, trockene Gestrüpp, meine letzte Hoffnung, die Wasserquelle, vor Augen. Kaum hatte sich mein elendiges Leiden vermindert, überkam einen meiner Kumpanen die dunkle Ohnmacht. Nun liege ich hier, in meinem rostigen Klappbett und kann trotz der Gravitation den Himmel nicht von der Erde unterscheiden. Neben meinem flachen Atem, erhebt sich das variationsreiche Orchester des tiefen Urwaldes. Die Dunkelheit überkommt mich wie die grässliche Angst, die sich drückend um meinen Hals schlingt. Mein Herz klopft wie wild, mein Blutdruck steigt. Plötzlich höre ich etwas. Es zischt unter den rostigen Federn. Mein Körper ist zu träge, meine Beine wie Blei. Es kommt näher. In meinem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr. Da passiert es: ein blitzschneller Sprung begleitet von einem stechenden Schmerz in meiner linken Schulter. Die Qual breitet sich in meinem Körper aus wie eine ätzende Säure. Meine Augen, schwarz, ein letztes Kräch
…
Mama, Papa es geht uns gut, heute waren wir gemütlich Bäume messen, jetzt genießen wir die costaricanische Sonne und freuen uns auf das Abendessen.
Mila & Anna
El día loco
Selbe Prozedur, 30° ab dem ersten Sonnenstrahl; aber es gab eine angenehme Überraschung: Frühstück erst(!) um 7 in der Früh. Wir hätten es nie erwartet, sich über so eine Uhrzeit zu freuen.
Nach herrlicher Verköstigung mit Eierspeis und Bohnen, wie gestern, vorgestern und vorvorgestern und wahrscheinlich auch morgen (ist aber durchwegs wirklich gut) wurde ein Großteil von uns in etwas Ähnliches als einen Viehtransporter verfrachtet, nachdem festgestellt worden war, dass die wenigen Fahrräder (Klappkisten) schon vergeben waren. Der Transporter tuckerte ungefedert über die holprige Schotterpiste, nach wenigen Metern schon von allen Fahrrädern überholt, nach La Gamba City Center (70 Einwohner, 1 Geschäft, 80 Kühe). Obwohl die Radfahrer im Geschäft ausgiebig entspannt hatten, kam der Truck fast eine viertel Stunde später an.
Dort wanderten wir in glühendster Hitze durch gebirgige Wiederaufforstungswälder, die schon seit einigen Jahren von der Tropenstation betreut werden. Von dort aus war es dann glücklicherweise nur mehr ein etwas heißer Katzensprung zur angestrebten Kakaoplantage. Der Bauer versorgte uns mit gekühltem Getränk und nach einer kurzen Führung, konnten wir bei der gesamten Herstellung von dunkler Schokolade mitwirken, die dann nachher mit Bananen genüsslich unsere Mittagspause versüßte.
Danach ging es mit Viehtransport und Fahrrad endlich zum lang ersehnten Highlight des Tages: Die Wasserfälle; Wassertemperatur angenehm kühl; Wasserstufen geschützt durch dichtes Blätterdach: ein herrliches Bad. Nach guter Abkühlung suchten wir nach Adrenalinkicks, die wir natürlich bekamen. So zeigte uns ein Einheimischer eine Wasserrutsche durch die Felsen, welche auch einige blaue Flecken am Po hinterließ. Danach erkundeten wir die Sprungtauglichkeit der Becken, welche dann auch gleich real getestet wurde, auch wenn dies nicht von allen Seiten ganz erwünscht war. Einfach herrlich!
Nach kurzem Cola-Zwischenstopp der Radfahrer trafen sich alle wieder putzmunter beim Abendessen, wo die nächste risikoreiche Challenge angekündigt wurde: Biologische Nachtexkursion im Bach.
Nach dem wir auf den ersten Metern einen Frosch endeckten, entschied sich dieser uns in Julius‘ Hose zu begleiten, was vor allem bei Julius selbst zu Erschrecken und Gelächter führte. Nach 5 Minuten härtesten Kampfes mit dem Frosch und der Hose fand das Tier schließlich seine Freiheit. Dann war sie da: Die giftigste Schlange des Landes, die zusammengerollt am Ufer im Dunkeln der Nacht auf Froschjagd war. Wir wissen jetzt ja, bei wem sie ihre Beute suchen muss. Es begegneten uns in kurzen Abständen noch 7 andere Schlangen. Alleine die Tatsache, dass dieser Bach wenige Meter neben unseren Schlafplätzen vorbeifließt, versetze einige Schüler in Panik. Weiteres stolperten wir über wilde Kaimane und giftigen Spinnen. Außerdem fanden wir drei seltene Flussgarnelen. Zum Schluss hechtete unser Führer noch durch den Schlamm um einen mehr als 15 cm großen, vogelfressenden Ochsenfrosch zu fangen, der darüber hinaus noch giftig war. Wie durch ein Wunder kehrten wir alle lebend zurück in die Station, wo der Abend mit einer Partie Tischtennis ausgeklungen wurde.
Komischerweise fiel das Einschlafen heute besonders schwer.
Julius & Peter
Finca Amable & Finca Modelo
Unser Tag hat mit einem Frühstück um 6:30 begonnen. Gegessen haben wir Gallo Pinto (eine Mischung aus Reis und Bohnen) und Bananenpfannkuchen.
Wir wurden in 2 Gruppen von 11 und 12 Personen geteilt. Für die einen ging es in die Finca Amable, also zum Bäume messen und für die anderen ging es auf eine kleine Farm (Finca Modelo), mit Tieren, Gemüse und Obst. Wir waren in der 1. Gruppe und haben 36 Bäume, also 6x6 Blocks gemessen. Zu Mittag sind wir zu einem Fluss gegangen um uns abzukühlen. Dort waren wir 2 Stunden, sind geschwommen und haben ein kleines Picknick gemacht. Danach ging es für uns auf die Farm und die andere Gruppe durfte Bäume messen.
In der Finca Modelo haben wir Schweine und Hühner gesehen. Das coole an der Farm war, dass wir mit einer Machete eine Banane fällen durften. Nach der Farm ging es nachhause in die Station, wo wir abendgegessen haben. Danach haben wir unsere Auswertungen des Bäumemessens verglichen und den Ablauf der folgenden Tage besprochen. Am späten Abend gingen wir dann schlafen.
Hakan & Julian
heiß, schwül und kaum auszuhalten
Erster Morgen in La Gamba: heiß, schwül und kaum auszuhalten.
Jedoch nach einer kühlen Dusche war der Morgen gerettet. Gestärkt durch das gute Frühstück beginnen wir eine 4h Wanderung. Die Artenvielfalt im Dschungel ist im Vergleich zu Österreich unbeschreibbar. Es ist wie aus einer anderen Welt. Man hört Vögel zwitschern, Zikaden zirben. Schweißdurchnässt wandern wir zurück zu dem leckeren Essen.
Gestärkt begutachten wir erneut die pflanzliche Vielfalt, aber diesmal im hauseigenen, faszinierenden Garten. Mit Kostproben überhäuft, betrachten wir die Bäume einmal ganz anders. Am Ende des Tages üben wir unsere Messtalente für den morgigen Tag. Durch spezielle Messgeräte messen wir Höhe, Dicke und Umfang der Bäume.
Nach einem langen, aber einmaligen Tag essen wir köstlich und genießen den etwas kühleren Abend.
Ralph, Josh & Nicky
Anreise nach La Gamba - zwei Wochen des frühen Aufstehens und Schwitzens beginnen
Samstag, 23.1.2016
5:00 Treffpunkt am Flughafen, wunderschöne Uhrzeit. Verständlich, dass Hakan sich eine Stunde länger Zeit lässt.
Nach einer kleinen Pause in Madrid, wo Ralph, Jakob und Hakan unbedingt im Burger King einziehen wollten, wobei sie den Flieger fast verpassten, begann der 11h Flug nach Costa Rica.
Müde und verschwitzt kommen wir im Schweizer Hotel in San José an, in dem wir eine Nacht verbrachten.
Sonntag, 24.1.2016
Jetzt beginnen zwei Wochen des frühen Aufstehens und Schwitzens, aber auch guten Essens und des Sammelns neuer Erfahrungen. Von unserem Crip Kid (einer der Schüler) bekommen wir alle 25 Sekunden Sätze wie: "bist du retaarded" oder "I know did one" zu hören.
Die Reise von San Jose nach La Gamba war nichts im Gegensatz zum Flug, denn wir haben kleine Zwischenstopps gemacht und die Natur aufgesaugt.
An einem typischen Obstmarkt am Straßenrand verkosteten wir verschiedene regionale Früchte.
Ein wenig später überquerten wir einen Fluss voller Krokodile.
Nach einem kurzen Aufenthalt am Strand kamen wir in der Tropenstation in La Gamba an.
Sarah & Julia
3.12.2015 Merry Charity für den Regenwald der Österreicher
3.12.2015 Merry Charity für den Regenwald der Österreicher
Im Rahmen der Weihnachtsfeier am BRG19 hat Daniel Schaber den Regenwald der Österreicher und das Wiederbewaldungsprojekt vorgestellt. Die jährliche Spendenaktion an der Schule ("Merry Charity") galt diesmal
auch dem Regenwaldprojekt, das mit einer Spende von 3000€ unterstützt werden konnte.
27.11.2015 Baummessungen an der BOKU 2.0
Am Freitag, dem 27.11.2015, trafen sich erneut Schülerinnen und Schüler des BRG19 sowie des Wiedener Gymnasiums mit Mitwirkenden des Sparkling-Science-Projekts "Ein neuer Regenwald" an der BOKU. Die Temperaturen und der Schnee hier in Wien rücken die Costa-Rica-Atmosphäre gerade noch in spürbare Ferne. Das aktuelle Datum weist jedoch erfreulicherweise schon auf den baldigen Ablug in die tropische Hitze hin. Ende Jänner wird nämlich eine zweite SchülerInnengruppe nach Costa Rica fahren, um dort ähnliche Daten aufzunehmen wie letztes Jahr. AUs diesem Grund wurden sie nun an besagtem Freitag mit den Geräten und Techniken vetraut gemacht, die sie in wenigen Monaten auf den Wiederbewaldungsflächen anwenden werden. Mit viel Freude und Begeisterung wurden beispielsweise Baumhöhen und Stammumfänge anhand verschiedener Methoden ermittelt, um diese Messdaten daraufhin gemeinsam zusammenzutragen und zu vergleichen. Spaß hat es jedenfalls allen Beteiligten gemacht, die Wiener Kälte steigerte die Vorfreude auf Costa Rica um ein Vielfaches und das exakte Baummessen wird im Feld noch sicherlich zur Perfektion gebracht, so dass auch wissenschaftlich brauchbare Daten generiert werden.
23.10. 2015 Präsentation der vorläufigen Ergebnisse an der Universität Wien
Im Rahmen des Sparkling-Science-Projekts "Ein neuer Regenwald entsteht" wurden unter anderem schon in Costa Rica einige Daten erhoben. Schülerinnen und Schüler der beiden Partnerschulen nehmen nun diese Daten teilweise als Grundlage für ihre mittlerweile für alle MaturantInnen verpflichtende "Vorwissenschaftliche Arbeit" (VWA) oder haben sich anderweitig von der Costa-Rica-Exkursion für ein VWA-Thema inspirieren lassen. Erste Auswertungen und Ergebnisse sowie Eindrücke der Reise wurden im Rahmen der Generalversammlung der "Tropenstation La Gamba" von den Schülerinnen und Schülern an der Hauptuniversität Wien präsentiert. Abschließend rundete ein Kurzfilm über den Aufenthalt in Costa Rica die wirklich gelungenen Präsentationen ab.
3.4.2015 Abreise
Alles hat nunmal ein Ende, leider.
26 Stunden brauchten wir für unsere Reise um die halbe Welt. Mit lachendem und weinendem Herzen ging es schließlich in Richtung Wien.
Nach einer einstündigen Busfahrt erreichten wir den Flughafen San José, wo wir uns leider von Daniel, unserem heißgeliebten Reiseleiter, verabschieden mussten. Die darauffolgenden drei Stunden Wartezeit haben sich die einen shoppend im Duty-free Bereich vertrieben, die anderen hielten im kleinen Kreis, anlässlich des Karfreitags, mitten im Wartebereich eine Andacht. Der friedliche Gesang und die freundliche Stimmung zogen manch neugierigen Blick auf sich.
Um 16:55 Uhr Ortszeit ging es dann ab nach Hause. Wir durchflogen Sonnenunter- und Sonnenaufgang und beschäftigten uns während der neun Stunden mit Filmeschauen, Lesen und dem Versuch zu schlafen. In Madrid angekommen sagte ein Blick auf die Uhr 10:40 (MESZ), da dies für jedoch für unsere jetgelagten Gemüter mitten in der Nacht bedeutete, spiegelte sich jedoch unverkennbar in unseren müden Gesichtern wieder. Der Ausflug in die Altstadt Madrids wurde dementsprechend kurz gehalten. Das Schlendern und die köstlichen Churros waren dennoch ein Highlight, an das wir gerne zurückdenken
Der letze Flug nach Hause ging dann um 19:40 Uhr und ließ uns realisieren, dass diese wunderbare Reise schließlich zu Ende war. So sind wir nun am Ende dieses Blogeintrages angekommen und hauen uns den restlichen Flug noch ein bisschen aufs Ohr.
Wir bedanken uns bei unserer fleißigen Leserschaft und wünschen auch rückwirkend noch frohe Ostern!
1.4.2015 Tag drei unserer Busreise
Ein Vulkan der eigenen Art
Monumental erhebt sich "El Irazú" über den Ebenen Costa Ricas. Zischend brodelt Magma tief unten. Majestätisch liegt der schillernd grüne See inmitten eines zum Leben erwachenden Kraters. Sanft umhüllen Wolken die staunenden Besucher.
So stellt man sich das jedenfalls vor.
Über eine nach costaricanischer Manier ausgebaute Straße fährt man den steilen Weg nach oben. Wenn man beim Anblick der zu überquerenden Brücke noch nicht aus den Latschen kippt, dann spätestens bei den Preisen des Touristenshops oder bei der Qualität des Kaffees. Auch die dichten Stachelpflanzen, welche den Blick auf den beinahe ausgetrockneten, matschbraunen Kratersee verstellen, erregen nicht nur freundliche Gefühle.
Kojoten und Nasenbären haben jegliche Scheu verloren und suchen zwischen den Beinen der Touristen nach Abfällen. Was für den durchschnittlichen Touristen ein schönes Fotomotiv darstellt, zeugt ganz eindeutig von einer infunktionalen Müllbeseitigungsstrategie.
Warum wir diesen trotzdem als einen der besten Ausflüge dieser Reise empfinden? Zuerst: das Wetter. Anders als im restlichen Costa Rica wird man hier weder gegrillt, noch schockgefrostet. Zweitens: die Aussicht. Egal ob ohne oder auf die Wolken, sorgt sie für Gänsehaut. Und Drittens: die Vegetation. Noch keine Pflanzen bewunderten wir so sehr für ihre Durchhaltefähigkeit und nirgends sonst kann man die Regeneration der Pflanzen so gut beobachten, wie bei jenen Pionierarten, die es bewerkstelligen, den kargen Krater Stück für Stück zu erschließen.
Fazit: der Irazú ist kein Ort an dem man mit zu vielen Erwartungen bezüglich der Infrastruktur oder des grünen Krater- Sees hinfahren sollte. Es sind vielmehr die kleinen, unscheinbareren Dinge, die dieses Hochplateau zu einem ganz besonderen Ort machen.
31.3.2015 Tag zwei unserer Busreise
24 Schüler erfrieren in den Tropen
Beinahe kam es heute zu dieser Schlagzeile. Bei 3100 Höhenmetern und Temperaturen um den Nullpunkt machte es die fehlende Heizung noch spannender. Wärmender Wodka wäre wenig wohlwollend wahrgenommen worden und so erhitzten wir unsere Gemüter bei einer schweißtreibenden Wanderung durch den Nebelregenwald, welche den eigentlichen Höhepunkt dieses Tages darstellte. Dabei ließ uns der Nationalvogel Guatemalas Quetzal durch seine Abwesenheit genug Zeit, um die flechtenbehangenen Bäume zu bewundern.
Anschließend wurden wir wieder unseren Urinstinkten überlassen und so wärmten wir einander zusammengekuschelt vor dem offenen Kaminfeuer. Der Mensch muss ja schließlich leben...
30.3.2015 Tag eins unserer Busreise
Romantik am Strand des Pazifiks
Die Programmpunkte dieses Tages waren eine dreistündige Wanderung durch den Trockenregenwald und ein Sonnenuntergang am Pazifik. Zum ersten Punkt gibt es nur zu sagen, dass der Unterschied zwischen einem Trockenregenwald und einem Feuchtregenwald großer ist als man vielleicht annehmen möchte. Die Temperaturen sind zwar in etwa gleich, aber die Luftfeuchtigkeit stellt sich in ersterem nachvollziehbarerweise viel höher dar. Dadurch ist auch die Flora komplett unterschiedlich. Außerdem kann der sandige Boden, den wir dort antrafen, das Wasser nicht so gut halten, wodurch die Pflanzenarten eine gewisse Spezialisierung aufweisen müssen.
Im Trockenregenwald finden sich weniger Lianen und der Wald ist dadurch nicht so dicht. Das hat zur Folge, dass auch auf den Boden relativ viel Licht kommt, was die Vegetation im Unterwuchs entschieden prägt.
Auch verschiedene Bambusarten haben wir bei unserer Wanderung entdeckt.
Am interessantesten war für mich aber die Geschichte über die Entstehung der Hacienda Baru, ein privates Schutzgebiet an der pazifischen Küste. Dieses wurde von einem Amerikaner aufgebaut, der um 1970 nach Costa Rica kam und dort ursprünglich Rinder züchten wollte. Er ließ immer mehr der Fläche, die seine Rinder nicht brauchten der natürlichen Regeneration des Waldes über, bis er sich schließlich entschloss, das Viehgeschäft gänzlich aufzugeben und auf Ökotourismus umzustellen. Jetzt bietet er rund 30 Einheimischen einen Arbeitsplatz und Touristen ein wunderschönes Ausflugsziel.
Ein Sonnenuntergang und das Badevergnügen am Strand des Pazifiks rundete diesen gelungenen Tag noch wunderbar und sehr romantisch ab.
28.3.2015 Sechster Tag im Regenwald (Vormittag)
Bodenständig
Nach dem Früstück ging es für Laura, Max, Raimund, Sophie, Sergej, Lisa und Oliver in den Wald, um Erdbohrungen, Infiltration und und Messungen mit dem Wet-Sensor vorzunehmen. Als erstes schlugen wir den Erdbohrer bis zu einer 15cm Makierung in den Boden und verstauten den Inhalt in einem beschrifteten Beutel. Das gleiche machten wir bei 30 und 45 cm Tiefe. In der Nähe des Lochs bohrten wir ein weiteres 15 cm tiefes Loch, um die Infiltration zu messen. Zuerst sättigten wir das Loch 10 min mit Wasser und füllten es dann bis 15 cm auf, um zu messen, auf wie viele cm das Wasser im Loch in 1, 2, 5, und 10 min sinkt.
Mit dem Wet-Sensor, dessen drei Sensoren in einem Meter Abstand zum Loch in der Erde versenkt werden maßen wir den Prozentsatz von Wasser in der Erde, die Temperatur und die elektronische Leitfaehigkeit der Erde. Mit den gesammelten Werten beschlossen wir die Exkursion.
27.3.2015 Fünfter Tag im Regenwald
Eine Ruptur in unserer Routine
Statt Finca Amable oder Blätter messen/holen verbrachten wir den Tag im Sekundärwald. Das heutige Abenteuer war nicht das Messen von unbekannten Bäumen, sondern der Weg dorthin. In der Sonne über die schlaglöcherübersäte Straße, zum Abkühlen schnell durch einen knietiefen Fluss, über eine Mountainbikestrecke und zum Schluss durch hüfthohes Gras auf einen Hügel hinauf; und das alles mit Rädern ohne Gänge und mit nicht oder kaum vorhandenen Bremsen.
Den größten Teil der Anfahrtszeit verbrachten wir allerdings damit, auf der Straße zu sitzen und auf den Herrn Professor zu warten, der ein Patschenrad zu ersetzen versuchte.
Zur allgemeinen Erheiterung passierte während der Durchquerung des Flusses einem unserer geschätzten Gruppenmitgliedern ein „kleines“ Malheur: Junge mit kleinem Loch im Schritt – gestolpert über Steine – Fahrradsattel verhängt sich im Loch – reißt Hose auf bis zum „geht-nicht-mehr“.
Nach dieser Weltreise endlich im Sekundärwald angekommen, steckten wir zuerst 5 10 mal 10 Meter große Subplots ab, um dann jeden Baum, der es geschafft hat einen Stammdurchmesser von ÜBER 2,5 cm aufzuweisen, zu messen. Nichts hielt uns von dieser ehrenvollen Aufgabe ab: Keine Ranken, kein Schmutz und schon gar nicht der Regen.
Für eine schöne Erholung vor einem weiteren schweißtreibenden Sekundärwaldbesuch, sorgte ein Besuch eines malerischen Wasserfalls. Flo und Felix, die uns beide jeweils ein Eis spendierten, rundeten diesen Tag noch in wunderbarer Weise ab. Man sieht: Harte Arbeit zahlt sich eben doch aus…
26.3.2015 Vierter Tag im Regenwald (Vormittag)
Die Blattschneiderameisen Gleich um 7 Uhr ging es auf die Finca Amable, um auf den unterschiedlichen Plots Blattproben zu nehmen. Gemeinsam mit Daniel schwangen wir uns auf die Räder (die zu einem grossen Teil nur einen Gang und mit etwas Glück eine Ruecktrittbremse hatten). Da wir eines zu wenig hatten, fuhr Laura auf dem Gepäckträger, was die ganze Fahrt natürlich etwas erschwerte. Obwohl wir schon um kurz vor 8:00 an den Versuchsflächen ankamen, standen uns, durch die anstrengende Radfahrt in Kombination mit der morgendlichen Hitze, schon die Schweißperlen auf der Stirn. Mit Schreibzeug, Kamera, Mikrofon, Spatgeraet und einer speziellen Blattschneidestange bewaffnet, machten wir uns unbeirrt auf den Weg durchs Dickicht und schnitten, fleißig wie Ameisen, ein Sonnenblatt nach dem anderen von den gewünschten Bäumen, um diese daraufhin im Labor analysieren zu können.
26.3.2015 Vierter Tag im Regenwald (Nachmittag)
Die Holzwürmer
Nachdem einige Bäume im primären Regenwald markiert und ihr Umfang gemessen wurde, nahmen wir mit Felix Holzproben von diesen Baumstämmen. Theoretisch ist es sehr einfach, eine solche Probe zu ziehen: Man nimmt einen Handbohrer und bohrt ihn im rechten Winkel in den Stamm bei ungefähr 130cm Höhe bis dieser die Mitte des Baumes erreicht. Es ist wichtig zu beachten, dass möglichst wenige Wurzeln auf dieser Höhe wachsen, da viele Bäume im Regenwald sogenannte Brettwurzeln besitzen, die oft höher als 1m über dem Boden wachsen. Wenn der Bohrer tief genug ist, wird ein dünnes Metallrohr, das oben offen ist, in den Bohrer geführt und so kann die Baumprobe genommen werden. Um diese Probe gut aufbewahren zu können, steckt man sie in einen langen Strohhalm, der schließlich an den Seiten angebrannt und somit luftdicht verschweißt wird.
Die Bäume im Regenwald sind sehr unterschiedlich und es kann passieren, dass das Holz innen weich ist, weil zum Beispiel Insekten drinnen gelebt haben. Dann ist eine Baumprobe nur teilweise brauchbar und das Herausnehmen des Bohrers erfordert viel Kraft, da man ihn nicht herausdrehen sondern herausziehen muss.
Ein weiteres Hindernis kann die Borke sein. Diese ist auch von Baum zu Baum unterschiedlich und man braucht oft zusätzliche Hilfsmittel um in den Stamm zu kommen.
25.3.2015 Dritter Tag im Regenwald
Wer braucht schon Freizeit?
Nach dem Frühstück hätte unsere Gruppe theoretisch Freizeit gehabt. Höchst motiviert entschlossen wir uns jedoch mit Herrn Professor Wernisch eine kleine Vogelbesichtigung der umliegenden Gärten zu unternehmen. Mit Fernglas und Kamera ausgestattet zogen wir voll Tatendrang los und stießen gleich zu Beginn auf Kolibris und andere für diese Gegend typische Vögel. Außerdem entdeckten bei einem kleinen Tümpel Kaimanenjunge und eine Blattschneider-Ameisenstraße. Während wir der Straße aus lila Blüten schleppender Ameisen zu ihrem Ursprung folgten, hatten wir das Glück, einen anscheinend erschöpften Kolibri während einer Ruhepause fotografieren zu können. Das Leben und vor allem der Regenwald steckt voller interessanter Dinge, die es zu entdecken und zu erforschen gibt. Dieses Lernen im Freiland an und mit der Natur macht so viel Spaß, dass man sogar mal gerne auf seine Freizeit verzichtet.
Auch der Nachmittag war wieder nicht untätig
Wir sind zu fünft (Oliver, Laura, Sebastian, Max und Sergej + Klemens und Michaela) zur Finca Amable mit einem Pick-Up gefahren um dort Bäume zu vermessen. Das Wetter war angenehm und kühl, nicht so wie am vorigen Tag. Jeweils zu zweit haben wir bei den Bäumen die Höhe, den Durchmesser in 130cm und am Boden sowie die Qualität, Exposition und Herbivorie bestimmt. Das Arbeitsmaterial bestand aus einer Schublehre, einem Maßband und einem 3.8m hohen Bambusstab mit Markierungen. Die Arbeit fiel uns nicht schwer, jedoch war es etwas anstrengend in der glühenden Hitze zu stehen und zu arbeiten. Weiters bestand immer die Gefahr, in einen Ameisenhaufen zu steigen. Manche schneller fertig gewordenen Gruppen halfen den anderen gerne. Schließlich sind wir alle gemeinsam zurück zur La Gamba-Tropenstation gefahren. Während der Fahrt freuten wir uns schon alle auf eine kalte Dusche.
24.3.2015 Zweiter Tag im Regenwald
Sommer, Sonne, Kuchengedicht
Heute wurden wir in 2 Gruppen geteilt. Gruppe Nr. 1 begann mit Baumvermessungen, während Gruppe Nr. 2 zur Finca Modela gegangen ist. In der Finca wurde uns erklärt, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen Kompost in Österreich, der immer Bodenkontakt haben sollte, und dem Kompost hier, bei dem dieser vermieden werden soll, gibt. Sonst würden nämlich zu viele Drahtwürmer kommen, die den Pflanzen schaden. Innerhalb der Finca wurden wir wieder in drei Gruppen geteilt, die einen waren für das Zerschreddern von Bananenblättern zuständig, die andere durfte Chilischoten und Blüten einsammeln. Letztere wurden dazu verwendet, guten Tee zu kochen. Nachdem beide Gruppen ihre Arbeiten erledigt hatten, traf man sich zum Baden am Rio Bonito, der Schöne Fluss. Eine erfrischende Pause für zwischendurch!
Danach haben beide Gruppen getauscht um jeweils einen Eindruck der anderen Tätigkeit zu bekommen.
Am Abend, nachdem sich alle etwas erholt hatten, gab es ein tolles Abendessen, das die Mühen des Tages unter der sengenden, tropischen Sonne schnell vergessen ließ. Großes Kompliment an die Küche. Vor allem der Kuchen war ein Gedicht!
23.3.2015 - Guten Morgen Costa Rica
Buenos dias Costa Rica!
Der Tag begann mit einer Wanderung durch den Primärwald Piedras Blancas gleich neben der Tropenstation La Gamba. Neben der Geschichte der Station erfuhren wir viel über diverse Pflanzen-, Baum- und Insektenarten sowie über den Boden und die Struktur eines Regenwaldes. Eindrucksvoll waren unter anderem die Brettwurzeln der großen Bäume sowie die diversen Insektenstraßen von Blattschneiderameisen bis Termiten. Trotz der extremen Hitze und Luftfeuchtigkeit, war die Wanderung fantastisch. Eine derartige Vegetation und Artenvielfalt ist schließlich einzigartig.
Am Nachmittag, nach einer gründlichen Dusche, besichtigten wir den Stationsgarten und übten das Bäumevermessen mit diversen Methoden und Messgeräten.
Am Abend, nach einer zweiten gründlichen Dusche, lauschten wir einem Vortrag über die Bestäubung von Aronstabgewächsen bis wir von all den aufregenden Erlebnissen erschöpft, wortwörtlich ins Bett fielen.
Die vielen Eindrücke waren die Anstrengungen allerdings auf jeden Fall wert!
17.3.2015 Bergtour auf den Chirripó
Vom Nebelregenwald und Kolibris...
Vor der Projektarbeit im Regenwald ist das Sparkling-Science Team am höchsten Berg Costa Ricas, dem Chirripó, über die Baumgrenze auf 3400 m gestiegen. Dort finden sich noch immer Kolibris, die nachts in eine Kältestarre fallen, da sie Wärmeproduktion für ihren kleinen Körper zu viel Energie kosten würde. Besonders beeindruckend ist der Nebelwald im Aufstieg, in dessen feuchten Klima Epiphyten besonders gut gedeihen.
11.2.2015 Baummessung an der BOKU
Wien, Winter, BOKU-Garten.
Die Temperaturen und der Schnee hier in Wien rücken die Costa-Rica-Atmosphäre gerade noch in spürbare Ferne. Das Datum sagt uns jedoch erfreulicherweise, dass die Abreise schon recht nahe liegt. Aus diesem Grund haben wir uns an der BOKU zusammengefunden, um das zu üben, was wir unter anderem auch auf den Wiederbewaldungsflächen in Costa Rica machen werden – Baummessungen. Genauer gesagt, ermittelten wir die Höhe der Bäume und den Durchmesser des Stammes auf Brusthöhe. Ja, und so simpel das nun auf den ersten Blick klingen mag, so schwierig ist es, diese Daten mehr oder weniger exakt zu ermitteln.
Erste Herausforderung: Wie messe ich die Höhe eines Baumes, der eine Mächtigkeit von 10 m bei weitem übersteigt und auf den ich auch nicht hinaufklettern kann?...
...Ein langes Maßband, ein großes Geodreieck und Kenntnisse über Trigonometrie können hier Abhilfe schaffen. Denn die Gegenkathete = tan (alpha) x Ankathete!
...und weil das mit der Trigonometrie nicht so jedermanns Sache ist:
Eine weitere Methode besteht darin, mit einem Stab, der senkrecht in der Hand eines ausgestreckten Arms gehalten wird, ein gleichschenkeliges, rechtwinkliges Dreieck zu errichten. Danach wird die obere Spitze dieses Stabes mit einem Auge anvisiert und man entfernt sich gleichzeitig so weit vom zu messenden Baum, dass das anvisierte Ende des Stabs mit der Baumspitze und dem Auge in einer Fluchtlinie liegt. Wenn man nun die horizontale Entfernung der messenden Person zum Baum mit dem Abstand ihres ausgestreckten Armes zum Boden addiert, erhält man relativ genau die Höhe des Baumes.
Auch das würde man kaum glauben, aber den Durchmesser eines Baumes mit einer Schublehre oder den Umfang mithilfe eines Maßbandes zu messen, ist auch nicht immer so ganz einfach! Das Maßband ist verdreht, hängt auf einer Seite runter oder wird an einer falschen Stelle angelegt; die Schublehre verkehrt abgelesen, oder nicht an die breiteste Stelle angelegt, führten dann in der darauffolgenden Auswertung im Seminarraum der BOKU zu doch recht überraschenden Werteunterschieden.
Egal, Spaß hat’s gemacht und gelernt wurden dennoch viele wissenschaftliche Fertigkeiten. Nur die Kälte ließ schon jetzt die costaricanische Sonne herbeisehnen.