Die Regeneration nach einer Verletzung ist ein faszinierender und komplexer Prozess. Gewebe oder Organe können zwar bis zu einem gewissen Grad heilen, aber Säugetiere und damit der Mensch haben im Vergleich zu anderen Tiergruppen schlechtere Regenerationsfähigkeiten. Was biologisch möglich ist und was durch technische Materialien unterstützt werden kann, ist das Ziel vieler Forschungsprojekte auf der ganzen Welt.
Im Dezember 2006 wurde der Austrian Cluster for Tissue Regeneration gegründet, um die Expertise zur Geweberegeneration in verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen in Österreich zu bündeln und weiterzuentwickeln. Heute umfasst der Cluster 30 Gruppen aus dreizehn führenden wissenschaftlichen Einrichtungen, inklusive der Universität für Bodenkultur Wien. Durch die Gründung des Clusters werden klinische Experten für Knochen- und Gelenkregeneration sowie Neuroregeneration und Spezialisten für bildgebende Verfahren in ein kollektives Forschungsgewebe eingewoben. Die interdisziplinären Teams bestehen aus Biochemikern, Chemikern, Biophysikern, Molekularbiologen, Biotechnologen, Elektronikern sowie Tierärzten und ihren Assistenten.
Ziel ist es, Weichteil-, Knorpel-, Sehnen-, Bänder-, Knochen- und Neuroregeneration besser zu verstehen und dadurch die Therapie durch neue und verbesserte Behandlungsmethoden zu verbessern. Die Forschungsaufträge ergeben sich aus den Behandlungsnotwendigkeiten und dem nachgewiesenen Nutzen für die Patienten. In den folgenden Jahren wurde zusätzliches Know-how in den Cluster eingebracht, wie z. B. 3D-Druck mit Photopolymeren, Zellsortierung und -immortalisierung sowie Simulation in silico.
Die jährliche Tagung des Austrian Cluster for Tissue Regeneration findet heuer am Standort Türkenschanze der Universität für Bodenkultur Wien statt.
