Essen ohne Gift? - Gesundheitsrisiken und -nutzen unserer Lebensmittel


Essen ohne Gift? - Gesundheitsrisiken und -nutzen unserer Lebensmittel

10:00 ‐ 11:30

  • Buchpräsentation

Essen ohne Gift ist eine Wunschvorstellung, die viele Verbraucher*innen teilen. Buchvorstellung von Rudolf Krska.

Zur Anmeldung wird um eine kurze Email an essenohnegift(at)ffoqsi.at ersucht bis spätestens 9.1.2023.

Wer sich schon jetzt auf dieses Event einstimmen möchte, möge sich bitte die Aufzeichunung der gleichnamigen Wiener Vorlesung vom 14. April dieses Jahres zu Gemüte führen: https://www.w24.at/Sendungen-A-Z/Wiener-Vorlesungen/Uebersicht?video=24450

 Essen ohne Gift ist eine Wunschvorstellung, die viele Verbraucher*innen teilen. Laut einer Studie des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) erwarten sich 70% der Bevölkerung Lebensmittel ohne Pestizidrückstände. Dieselbe Erwartungshaltung besteht zweifelsohne auch für andere potenziell gesundheitsgefährdende Substanzen, wie etwa Schimmelpilzgifte - sogenannte Mykotoxine - oder Pflanzengifte. Giftfreie Lebensmittel und Ernährungssicherheit stehen jedenfalls weiterhin ganz oben auf der Prioritätenskala der Konsument*innen. Selbst im hochentwickelten Europa mit seinen umfassenden Maßnahmen zur Sicherung der Lebensmittelqualität from field to fork ist die Verunsicherung in der Bevölkerung nach wie vor groß. Einerseits scheint also Essen ohne Gift eher Illusion als Wirklichkeit zu sein. Andererseits gilt es, die Gesundheitsrisiken, denen durchschnittliche Konsument*innen durch die langfristige Aufnahme von Schadstoffen über Lebensmittel ausgesetzt sind, besser einschätzen und auch einordnen zu können. Am BOKU-Department IFA-Tulln hat daher ein Team rund um Prof. Krska in einer Studie zunächst ermittelt, wie sicher unsere Lebensmittel denn wirklich sind, um die identifizierten Risiken schließlich nach deren Relevanz für die öffentliche Gesundheit in Europa zu reihen. Für diese Arbeit, die in dem renommierten wissenschaftlichen Journal Critical Reviews in Food Science and Nutrition im Jahr 2020 publiziert wurde, wurden insgesamt über 100 Risikobewertungen auf europäischer Ebene unter die Lupe genommen. In der Folge wurden im vorliegenden Buch jene potenziell schädlichen chemischen Stoffe in der Nahrung im Detail bewertet, denen Konsument*innen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind, was man in der Fachsprache chronische Exposition nennt. Nach Diskussion der Gesundheitsrisiken – und nutzen von Lebensmitteln im ersten Teil des Buches werden im zweiten Teil die Erkenntnisse aus der oben erwähnten Studie für die einzelnen Kontaminanten bzw. Schadstoffgruppen dargestellt. Im dritten Teil des vorliegenden Buches wird schließlich der Versuch unternommen, gesundheitlich bedenkliche Schadstoffe in der Nahrung einem Risiko-Ranking zu unterziehen. 

Der Autor ist sowohl Professor an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) als auch an der Queen´s University in Belfast. Am BOKU-Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) leitet Prof. Rudolf Krska das Institut für Bioanalytik. Der ehemalige Chef von Health Canada´s Lebensmittelforschung in Ottawa ist zudem Leiter der strategischen Forschung am Österreichischen Kompetenzzentrum für Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit FFoQSI am Technopol Tulln. Auf diesem Gebiet gehört Krska weltweit zu den meist zitierten Forscher*innen. 2015 wurde er zum Distinguished Professor der Chinese Academy of Agricultural Sciences ernannt. Prof. Rudolf Krska hat 15 wissenschaftliche Auszeichnungen erhalten und ist (Mit-) Autor von über 470 SCI-Publikationen, die über 19.000 mal zitiert wurden. 

Veranstaltungsort
Peter-Ruckenbauer-Hörsaal
IFA-Tulln, Konrad-Lorenz-Straße 20, 3430 Tulln an der Donau