Mit "symbolischem" Umweltverhalten allein, wie in vielen Studien zur Diskrepanz von Umweltbewusstsein und Verhalten untersucht, werden wir sicher nicht die gewaltigen Herausforderungen der Klimakrise meistern können. Umweltbewusstsein ist wichtig, hilft aber ohne entsprechende politische und ökonomische Maßnahmen nicht weiter. Wir leben in einer globalen Allmende, in der neue Regelungen und Institutionen nötig sind, um den Ausstoß von Klimagasen drastisch zu verringern. Trotz aller Klimakonferenzen wie zuletzt in Baku ist die Klimabilanz verheerend. Dabei verbleiben nur noch wenige Jahre, um die Klimaziele zu erreichen. Technologien und wirkungsvolle Instrumente sind vorhanden; es fehlt nur der politische Wille. Die Produktion erneuerbarer Energien ist heute schon kostengünstiger als fossile Energiequellen. Allerdings erfordert der Umbau des Energiesystems aufwändige Investitionen. Ein Preisschild für CO2 ist unumgänglich. Doch sind hierbei auch die Verteilungswirkungen und die Belastung für die unteren Einkommensgruppen zu beachten. Über Einstellungen und Verhalten in der Bevölkerung, die Dynamik von Einstellungen und die Frage nach der Akzeptanz von Klimapolitik informiert das neue Umweltpanel in Deutschland (GLEN). Der Vortrag behandelt klimapolitische Maßnahmen und ihre Verteilungswirkungen. Zudem werden erste Ergebnisse der GLEN-Studie zur Diskussion gestellt.
Präsentation: Andreas Diekmann
Kommentar: Helmut Haberl
Moderation: Max Haller
Im Anschluss lädt die Wiener Gesellschaft für Soziologie zu einem kleinen Buffet.