1. Preis: Dagmar Grimm-Pretner & Roland Wück

Ass.Prof. Dr. Dagmar Grimm-Pretner und DI Roland Wück wurden für die Lehrveranstaltung "Global Design Studio (in Eng.)" ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Projektlehrveranstaltung, die für zwei Masterstudien ein Wahlfach ist: Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, sowie Natural Resources Management and Ecological Engineering. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Kompetenzen im landschaftsarchitektonischen Entwurfsprozess zu vertiefen. Durch die Kooperation der planerischen und gestalterischen Disziplinen (Landschaftsarchitektur, Architektur, Urban Design, Stadtplanung) erfahren die Studierenden die unterschiedlichen Sichtweisen auf den gebauten Raum. Die Lehrveranstaltung ist international ausgerichtet. Im Sommersemester 2014 nahmen 36 Studierende der BOKU und der Universität Maribor teil, dabei kamen die Studierenden aus 10 verschiedenen Ländern. Das Thema im Sommersemester 2014 war: "Mapping urban landscapes: unconventional approaches to everyday landscapes". Ziel war es, den Studierenden eine Annäherung an urbane Stadträume mittels unkonventionellen Zugängen zu ermöglichen. Dazu wurde eine breite Palette an Aufnahme- und Analysetools verwendet, die die Basis für kreative Gestaltungslösungen in der slowenischen Stadt Maribor waren. Die organisatorische Umsetzung begann mit einer Vorbereitungsphase an der jeweiligen Universität. Diese Vorbereitung umfasste theoretischen Input zu aktuellen Mapping-Methoden, deren praktische Anwendung und eine Zusammenstellung verschiedener Herangehensweisen. Darauf aufbauend wurden individuelle Mapping-Methoden für ausgewählte Orte erarbeitet, die als Analyse-Grundlagen für den einwöchigen Workshop in Maribor gesammelt wurden und auf der Institutswebsite für alle Studierenden zur Verfügung gestellt (siehe 34 Posters der individuellen Mappings der Analysephase). Im gemeinsamen Workshop beider Universitäten in Maribor wurde in gemischten Teams zunächst die Darstellung der Qualitäten des Stadteils Studenci  anhand von graphischen und räumlichen Darstellungen ausgearbeitet.  Danach wurden Interventionen entwickelt, die die Besonderheit der gewählten urbanen Situationen hervorheben. Über Präsentationen wurden die Erkenntnisse zwischen Studierenden in den Gruppen  und lokalen ExpertInnen diskutiert und aktuelle theoretische Ansätze ausgetausch. Weitere Informationen sowie Bilder des Prozesses und der Ergebnisse, können dem 112-seitigen 'Booklet' des Global Design Studio 2014 Maribor entnommen werden. Von Studierenden besonders geschätzt wurde das innovative und spannende Projekt, da es Wissensvermittlung und praktisches Arbeiten verbindet, in einem internationalen Umfeld stattfindet, und die Studierenden dabei unterstützt, sich neue Blickwinkel, Techniken und Herangehensweisen zu erarbeiten.

2. Preis: Alexander Prokop

Dr. Alexander Prokop wurde von Studierenden für die Lehrveranstaltung "Praktische Schnee- und Lawinenkunde" nominiert. Es handelt sich dabei um eine freie Lehrveranstaltung, die sich inhaltlich mit Schneemechanik und -physik, der Risikoanalyse in Verbindung mit Lawinen und der Wechselwirkungen zwischen Schneedecke und Wald auseinandersetzt. Es werden auch Meßmethoden schneephysikalischer Parameter sowie verschiedene Berechnungsmodelle zur Ermittlung der Bewegung der Schneedecke abgedeckt. Die Lehrveranstaltung hat zum Ziel, den StudentInnen lawinensicheres Bewegen im alpinen Gelände, sowie Maßnahmen die zur Lawinensicherheit beitragen, näher zu bringen. Dazu zählen verschieden Strategien zur Risikoreduktion eines Lawinenunfalls, der temporäre und permanente Lawinenschutz, sowie die neuesten Forschungsansätze, die die Lawinensicherheit verbessern. Die Lehrveranstaltung wird von den Studierenden besonders wegen des leidenschaftlichen Einsatz des LV‐Leiters geschätzt. Damit Studierende aus erster Hand den Umgang mit der Lawinengefahr erlernen können, werden unterschiedliche Experten (z.B. vom Lawinenwarndienst Tirol, von der Lawinenkommission Skigebiet Ischgl, von der Lawinensicherheit ÖBB) in die Lehrveranstaltung eingebunden. Die Lehrveranstaltung wird von einer fünftägigen Exkursion ergänzt, die Studierede nach Galltür führt, wo ihnen unterschiedliche Lawinensituationen und technische Baumaßnahmen gezeigt werden. Während der Exkursion können die Studierenden selbst Schneedeckenuntersuchungen sowie Schneedeckenstabilitätstest durchführen und sich mit Lawinensicherheitstraining kritisch auseinandersetzen. Am Ende jeden Tages findet eine reflektierende Auseinandersetzung mit dem Gelernten statt. Dabei wird auch der Lernerfolg, u.a. mittels Fallbeispielen, überprüft. Die Exkursion wird nicht zuletzt wegen der tollen Gruppendynamik sehr geschätzt.

3. Preis: Chris Oostenbrink

Univ.Prof. Dr. Chris Oostenbrink wurde von Studierenden für die Lehrveranstaltung "Modelling and simulation of Biomolecules" nominiert. Diese Lehrveranstaltung vermittelt Studierenden im Master Biotechnologie Grundlagen zu 'Molecular Dynamics Simulationen' (MD-Simulation) bzw. das computergestützte Modellieren und Simulieren von Strukturen und Dynamiken komplexer biomolekularer Systeme. Damit baut die Lehrveranstaltung auf vorhandenes Wissen, z.B. in Physik, Thermodynamik und Biochemie auf. Sie stellt einen wertvollen Bestandteil des neu geschaffenen Bioinformatik-Schwerpunkt dar. Das Besondere an der Lehrveranstaltung ist die enge Verflechtung von Lehre und Forschung. Diese wird dadurch erreicht, dass die Studierenden sich mit aktuellen Forschungsfragen auseinandersetzen. Um das theoretische Wissen anzuwenden, formulieren die Studierenden auch eine eigene Forschungsfrage, die auf ihre Machbarkeit hin diskutiert wird. Inhaltlich geht es um die MD-Simulation eines Proteins und die Analyse dieser Simulation. Dafür müssen die Studierenden das GROMOS Programm erlernen, werden am 'Supercomputer' (Pluto) der BOKU eingeschult, und lernen PyMOL, eine Software zur 3D-Darstellung von Proteinen und Biomolekülen. Nicht zuletzt müssen sie einen wissenschaftlichen Bericht verfassen, indem sie ihre Ergebnisse kritisch analysieren. Von den Studierenden sehr geschätzt wird die Flexibilität des Ablaufs der Lehrveranstaltung, die sehr individuelle Betreuung, die Möglichkeit selbstständig zu Arbeiten, die gut aufbereiteten Unterlagen und das Eingehen auf underschiedliche Lerntypen. Aber vor allem wird der Vortragsstil von Univ.Prof. Oostenbrink hervorgehoben, der seine Begeisterung auf die Studierenden überträgt.