1. Preis: J. Backhausen-Nikolic, A. Drexel, J. Kräftner, M. Meschik und R. Tusch

Im Sommersemester 2015 wurden für den 'Paving Design Award' drei Lehrveranstaltungen inhaltlich eng abgestimmt. Ziel war es, Studierenden die Möglichkeit zu geben, eine Einreichung für einen realen Wettbewerb zu erarbeiten. Vom Entwurf bis zur Detailplanung sollten interdisziplinäre Studierendenteams praxisnah und professionell in Inhalt und Form Vorschläge für die Umgestaltung der zentralen Freiräume im Ortszentrum von Edelstal im Burgenland erarbeiten. An der Lehrveranstaltung nahmen 15 Studierende des Masterstudiums Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur und 4 Studierende des Masterstudiums Kulturtechnik und Wasserwirtschaft teil. Diese mussten sich mit Motivationsschreiben und Portfolio für die Lehrveranstaltung bewerben. Zu Semesterbeginn gab es Inputvorträge zu Ortsgeschichte, Freiraumplanung, Gestaltung, Verkehrsplanung sowie Pflastertechnik und Gehölzverwendung. Anschließend wurde eine 2-tägige Exkursion nach Edelstal organisiert. Nach den ersten Eindrücken gab es ein Hearing mit GemeindevertreterInnen sowie Jurymitglieder um die Anliegen und Wettbewerbsaufgaben zu klären. Am folgenden Tag wurden Bestandsdaten erhoben, erste Analysen und Lösungswege skizziert und vor Ort präsentiert. Die Skizzen wurden in der LV Entwurfsworkshop, betreut von DI Julia Backhausen-Nikolic und Dr. Roland Tusch, weiterbearbeitet. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung des landschaftsarchitektonischen und freiraumplanerischen Gestaltungskonzept. Die Abstimmung mit den Erfordernissen des Verkehrs erfolgte in der LV Konstruktives Projekt, betreut von Ass.Prof. Dr. Michael Meschik. Anschließend, in der LV Objektplanerisches Projekt, betreut von Ass.Prof. Dr. Anita Drexel und DI Joachim Kräftner, wurde der Entwurf in Form einer Detailplanung ausgearbeitet. Dabei wurde die Pflasterung definiert, die Entwässerung geplant, sowie Konzepte zu Ausstattung, Beleuchtung und Bepflanzung entwickelt. Um den Wettbewerb möglichst real zu gestalten wurden nach dem Entwurfsworkshop die Korrekturtermine projektspezifisch mit den zweier oder dreier Teams abgehalten. Die Teams erhielten Zwischen- und Abschlussfeedback vom gesamten Lehrteam. Bei der Beurteilung wurde besonderes Augenmerk auf Funktionalität und korrekte Anwendung des Standes der Technik sowie auf Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit gelegt. Diese Beurteilung erfolgte unabhängig von der Einreichung. Im November 2015 wurden die PreisträgerInnen gekürt, das Siegerprojekt soll unter Beteiligung der Studierenden umgesetzt werden. Alle Wettbewerbsbeiträge wurden in einer Broschüre zusammengestellt. Für Studierende besonders motivierend war die Möglichkeit schon im Studium in reale Arbeitsbedingungen zu schlüpfen und die Aussicht auf die Umsetzung des Siegerprojektes. Die Zusammenarbeit mit Studierenden einer anderen Studienrichtung hat das Verständnis für unterschiedliche Herangehens- und Sichtweisen gestärkt und damit auch die Fähigkeit in interdisziplinären Teams zu arbeiten. Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit ein Projekt von Anfang bis Ende durchzudenken, da die meisten Lehrveranstaltungen nur Teile der Planung abdecken.

2. Preis: Marcela Suarez-Rubio

Univ.Ass. Marcela Suarez-Rubio, PhD wurde von Studierenden für die Lehrveranstaltung Formulation of questions and experimemental design in ecological research nominiert. Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen die 15-20 TeilnehmerInnen die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Versuchsanordnungen in Bezug auf die statistische Auswertung der gesammelten Daten kennenlernen. Studierende lernen, wie sie mit typischen Herausforderungen umgehen können, wie z.B. eine kleine Stichprobe; Daten, die nicht normal verteilt sind; oder eine große Streubreite bei Werten. In der Lehrveranstaltung werden die Herausforderungen anhand von konkreten Beispielen aus der ökologischen Forschung diskutiert, und Studierende lernen auch wie sie damit in der Software 'R' umgehen können. Jede Präsenzeinheit fängt mit einem Test an, bei dem die Kernthemen der letzten Einheit abgefragt werden. Anschließend werden die Hausaufgaben diskutiert, d.h. die unterschiedlichen Wege, die die TeilnehmerInnen gewählt haben, um eine statistische Analyse durchzuführen. Anschließend wird ein neues Thema in einem Kurzvortrag eingeführt und praktisch umgesetzt indem Beispiele mit R berechnet werden. Von den Studierenden wurde besonders die offene Diskussion und die gemeinsame Suche nach einer Lösung geschätzt. Auch die schnelle Korrektur der Tests und das Feedback zu den Hausaufgaben war für den Lernfortschritt sehr hilfreich. So haben die Studierenden nicht nur ihr Statistikwissen festigen können und das Programm 'R' kennengelernt, sie habe auch gelernt in wissenschaftlichen Veröffentlichungen den Zusammenhang zwischen Methoden, experimentelle Anordnung und statistische Auswertung zu erkennen. Durch die Diskussion von wissenschaftlichen Publikationen haben Studierende auch gelernt wie die Ergebnisse von statistischen Analysen richtig dargestellt und kommuniziert werden. Besonders bedanken sie sich für die Geduld der Vortragenden! Da Frau Suarez-Rubio, PhD leider nicht anwesend sein konnte, hat Univ.Prof. Dr. Frank den Preis in ihrem Namen entgegengenommen.

3. Preis: Thomas Bauer

Univ.Ass. Dr. Thomas Bauer wurde von Studierenden für den Übungsteil der Bakkalaureats-Lehrveranstaltung Geoinformatik nominiert. Ziel der Übung ist das praktische Arbeiten mit einem geographischen Informationssystem (GIS) zu erlernen, indem drei Projekte umgesetzt werden. Die Arbeit an den Projekten wird via eLearning betreut: auf BOKUlearn werden die einzelnen Arbeitsschritte für die Projekte mittels Texte, Bilder, Animationen und Videos erläutert. Die Studierenden sind dankbar, dass das Skriptum zum Theorieteil nicht nur im pdf-Format vorliegt, sondern auch als chm und EPUB, so dass es auf eBook-Readern gelesen werden kann. Die Screensharing-Videos sind besonders beliebt: hier erklärt Dr. Bauer ganz genau, was in den einzelnen Projekten zu absolvieren ist und wie dabei vorzugehen ist. Das erleichtert den Lernprozess, insbesondere bei einer so komplexen Software wie ArcGIS. Für jedes der drei Projekte werden Daten heruntergeladen, mit der Software bearbeitet und das Ergebnis auf BOKUlearn zur Beurteilung abgegeben. Studierende erhalten innerhalb von 2-3 Tage ein detailliertes verbales Feedback mit konkreten Tipps, wie sie das Ergebnis verbessern können, das sie bis zum Abgabezeitpunkt noch überarbeiten und erneut hochladen können. Die über 150 TeilnehmerInnen können die Software auf ihre Computer laden und zu Hause arbeiten, oder sie verwenden die Computerräume des ZID. Auch stehen die PCs im EDV-Raum des Instituts zu Tutorien-Zeiten zur Verfügung, wo TutorInnen bei hartnäckigen Problemen Unterstützung anbieten. Die Möglichkeit zeit- und ortsunabhängig arbeiten zu können, kommt vor allem berufstätigen Studierenden zu Gute, reduziert aber auch den Druck auf die dicht belegten EDV-Räume. Der Austausch mit Dr. Bauer läuft über wöchentliche online-Sprechstunden via Videokonferenz, über Diskussionsforen, und über Emails, die sehr schnell beantwortet werden. Die Studierenden schätzen ganz besonders die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft von Dr. Bauer, sowie seine wertschätzende Haltung gegenüber den Studierenden.