AGRI002281 Ernährungsphysiologie
- Art
- Vorlesung
- Semesterstunden
- 2
- Vortragende/r (Mitwirkende/r)
- Schwarz, Christiane
- Organisation
- Tierernährung, Tierische Lebensmittel und Ernährungsphysiologie
- Angeboten im Semester
- Sommersemester 2026
- Unterrichts-/ Lehrsprachen
- Deutsch
- Lehrinhalt
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Die Vorlesung "Ernährungsphysiologie" behandelt die physiologischen Grundlagen der Ernährung umfassend. Sie deckt die wesentlichen Aspekte der Nährstoffaufnahme, -verarbeitung und -nutzung im Organismus ab.
Die Inhalte umfassen:
Zusammensetzung der Nahrung: Makro- und Mikronährstoffe; Kohlenhydrate inkl. Ballaststoffe, Fettsäuren und Fette, Aminosäuren und Protein, essentielle vs. nicht-essentielle Nährstoffe
Biologie und Physiologie des menschlichen Verdauungssystems
Enzymatische und mikrobielle Verdauungsprozesse der Nährstoffe
Absorption der Nährstoffe
Stoffwechsel der Nährstoffe (Oxidation und Synthese):
- Von der Glucose zum ATP; Umbau und Synthese von Kohlenhydraten
- Stoffwechsel von Fettsäuren, Fetten und Cholesterin
- Abbau und Synthese von Aminosäuren sowie deren Bedeutung im Stoffwechsel
Mineralstoffe und Vitamine: Essentielle Funktionen, Stoffwechsel und Homöostase, Bedarfsermittlung, Bioverfügbarkeit, Mangelerkrankungen
Radikalstoffwechsel (oxidativer Stress): Bedeutung von Redoxreaktionen und antioxidativen Mechanismen
Koordination des Stoffwechsels auf der Ebene des Gesamtorganismus (Kontrollstellen und Knotenpunkte, hormonelle Regulation)
- Inhaltliche Voraussetzungen (erwartete Kenntnisse)
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Grundlegende Kenntnisse der chemischen Eigenschaften von Nährstoffen und der Biochemie
- Lehrziel
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Nach erfolgreicher Absolvierung der Lehrveranstaltung haben Studierende ihre Kenntnisse über die chemische und physiologische Bedeutung von Nährstoffen, deren Verdauung (enzymatisch / mikrobielle Fermentation) und Absorption im menschlichen Körper vertieft. Sie können diese Kenntnisse detailliert erläutern.
Studierende können den Fluss der Makronährstoffe (Monosaccharide, Fettsäuren, Aminosäuren) durch den Organismus eigenständig vorhersagen und die metabolische Kontrolle der Oxidation und Synthese bzw. des Umbaus von Substanzen einschätzen. Zudem können sie beurteilen, wie sich der Organismus an unterschiedliche physiologische Zustände und Ernährungsweisen (z.B. „low-carb Diäten“) anpassen kann. Die Auswirkungen unterschiedlicher Ernährungsstile auf die Lipoproteinfraktionen können von den Teilnehmenden interpretiert und deren Bedeutung für die kardiovaskuläre Gesundheit argumentativ dargelegt werden. Darüber hinaus verfügen Studierende über detaillierte Kenntnisse zur Verknüpfung der einzelnen Stoffwechselwege und deren Koordination zwischen verschiedenen Geweben (vor allem Leber, Muskel, Fettgewebe und Gehirn).
Studierende erkennen das Konzept der Homöostase im Mineralstoffwechsel und können die entscheidenden Aspekte des Mineralstoffbedarfs und der Bioverfügbarkeit systematisch identifizieren. Sie sind in der Lage ausgewählte Funktionen von Vitaminen zu beschreiben und deren essentielle Rolle als Co-Faktoren im Nährstoffmetabolismus zu lokalisieren. Im Bereich des Radikalstoffwechsels kennen sie die exogenen und endogenen Ursachen für die Entstehung von Radikalen und können die enzymatischen und nicht-enzymatischen Abwehrmechanismen zur Vermeidung von oxidativem Stress unterscheiden.
Die Vorlesung zielt darauf ab, ein tiefes Verständnis der physiologischen Grundlagen der Ernährung zu vermitteln. Nach Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende somit in der Lage, die Eignung und Wirksamkeit ausgewählter Biomoleküle als Nahrungsergänzungsmittel methodisch fundiert zu begründen. Zudem können sie interdisziplinäre Zusammenhänge zwischen Ernährung, Stoffwechselphysiologie und Gesundheitsprävention reflektieren und diskutieren.
Noch mehr Informationen zur Lehrveranstaltung, wie Termine oder Informationen zu Prüfungen, usw.
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