Projektlaufzeit: 1.5.2022-30.4.2025

Projektkurzbeschreibung:

Phosphor (P) ist ein essentieller und begrenzter Pflanzennährstoff. Er muss möglichst effizient genutzt werden. Im biologischen Landbau ist die biologische Stickstoff (N)-Bindung durch Leguminosen die wichtigste Stickstoffquelle. P-Mangel reduziert die biologische N-Bindung, die N-Verfügbarkeit und das Ertragsniveau der Fruchtfolge und gefährdet die Nachhaltigkeit der Produktion auf biologisch wirtschaftenden Betrieben. P-Bilanzsalden sind auf biologisch wirtschaftenden Marktfruchtbetrieben meist negativ, und die Gehalte von pflanzenverfügbarem P (PCAL) sind auf länger biologisch wirtschaftenden Betrieben oft suboptimal. Bedeutet eine negative P-Schlagbilanz oder eine Versorgungsstufe A oder B, dass P im Mangel ist und die Pflanzenbestände unterversorgt sind? In der Praxis ist es für LandwirtInnen schwierig diese Informationen einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zu treffen. Am Beispiel des Nährstoffs Phosphor sollen innerbetriebliche und externe Möglichkeiten die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen untersucht und entwickelt werden. Innerbetrieblich können Pflanzenarten mit hohem P-Mobilisierungsvermögen die P-Verfügbarkeit und die P-Effizienz erhöhen. P-Recyclingdünger stellen eine außerbetriebliche P-Quelle dar, Stoffkreisläufe regional zu schließen und Lagerstättenvorräte zu schonen. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit, P in der Landwirtschaft effizienter zu nutzen und P-Kreisläufe regional zu schließen, ist teilweise noch zu wenig entwickelt.

Ausgangssituation

Phosphor (P) ist ein essentieller und begrenzter Pflanzennährstoff. Er muss möglichst effizient genutzt werden. Im biologischen Landbau ist die biologische Stickstoff(N)-Bindung durch Leguminosen die wichtigste Stickstoffquelle. P-Mangel reduziert die biologische N-Bindung, die N-Verfügbarkeit und das Ertragsniveau der Fruchtfolge und gefährdet die Nachhaltigkeit der Produktion auf biologisch wirtschaftenden Betrieben. P-Bilanzsalden auf biologisch wirtschaftenden Marktfruchtbetrieben können stark variieren und sind meist negativ, und die Gehalte von pflanzenverfügbarem P (PCAL) sind auf länger biologisch wirtschaftenden Betrieben oft suboptimal. Bedeutet eine negative P-Schlagbilanz oder eine Versorgungsstufe A oder B, dass P im Mangel ist und die Pflanzenbestände unterversorgt sind? In der Praxis ist es für LandwirtInnen schwierig diese Informationen einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zu treffen. Am Beispiel des Nährstoffs Phosphor sollen innerbetriebliche und externe Möglichkeiten die Nährstoffverfügbarkeit zu erhöhen untersucht und entwickelt werden. Innerbetrieblich können Pflanzenarten mit hohem P-Mobilisierungsvermögen die P-Verfügbarkeit und die P-Effizienz erhöhen. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit, P in der Landwirtschaft effizienter zu nutzen und P-Kreisläufe regional zu schließen, ist teilweise noch zu wenig entwickelt und soll gefördert werden.

Ziele und Zielgruppen

  • Erarbeitung eines Werkzeuges für die Praxis, das LandwirtInnen ermächtigt, die P-Versorgung ihrer Schläge mittels Analysedaten und betriebseigener Daten besser einzuschätzen zu können.
  • Ergebnisse verschiedener Managementstrategien (P-mobilisierende Zwischenfrüchte, Hauptfrucht-Gemenge, im Biolandbau zugelassene Betriebsmittel zur Erhöhung der P-Verfügbarkeit, …) zur Mobilisierung von Nährstoffen mit dem Hauptaugenmerk auf Phosphor werden den PraktikerInnen zur Verfügung gestellt und liefern eine Entscheidungshilfe für die zukünftige Bewirtschaftung.
  • Verbesserte Abschätzung der P-Düngewirksamkeit verschiedener organischer Dünger und der P- und K-Mobilisierung aus stabilen Pools anhand der Ergebnisse eines Langzeitversuchs. Diese Erkenntnisse helfen Praxisbetrieben bei der Einschätzung ihrer Nährstoffstrategien und der Auswirkungen einer längerfristigen biologischen Bewirtschaftung.
  • Informationen für LandwirtInnen zum Nährstoff Phosphor und seinem Management: bessere Beurteilung des aktuellen Phosphor-Versorgungsstatus der Schläge; Kenntnisse, welche Maßnahmen am Betrieb zur P-Mobilisierung beitragen; Entscheidungsbasis für Bewirtschaftungsmaßnahmen, um die eigene Phosphorversorgung schlagspezifisch zu verbessern. Die LandwirtInnen lernen, die eigenen im Boden vorhandenen P-Vorräte gezielt zu nutzen.

Wesentliche Maßnahmen

Wesentliche Maßnahmen im Projekt sind:

  • On-farm Feldversuche zu einer effizienteren Nutzung von Phosphor durch a) Managementstrategien zur Verbesserung der innerbetrieblichen P-Verfügbarkeit durch P-mobilisierende Zwischenfrüchte und Gemenge und b) den Einsatz von im Biolandbau zugelassenen Betriebsmittel zur Erhöhung der P-Verfügbarkeit

  • Erhebung von wissenschaftlich fundierten Daten zur verbesserten Abschätzung der P-Düngewirksamkeit von organischen Düngern und der P- und K-Mobilisierung aus stabilene Pools auf einem Praxis-Forschungsbetrieb (on-station, Rutzendorf)

Ergebnisse und Wirkung

Verbesserte Beurteilung der P-Verfügbarkeit auf biologisch bewirtschafteten Ackerstandorten; Beitrag zu einer effizienteren Nutzung von Phosphor durch a) Managementstrategien zur Verbesserung der innerbetrieblichen P-Verfügbarkeit durch P-mobilisierende Zwischenfrüchte und Gemenge und b) den Einsatz von im Biolandbau zugelassenen Betriebsmitteln zur Erhöhung der P-Verfügbarkeit;  Verbesserte Abschätzung der P-Düngewirksamkeit von organischen Düngern und der P- und K-Mobilisierung aus stabilen Pools aus Daten eines Langzeitversuchs; Dadurch sicherere Identifikation von tatsächlichen P-Mangelsituationen mit negativen Folgen für die Produktivität auf biologisch wirtschaftenden Betrieben, Verhinderung einer P-Überversorgung und Verminderung des Risikos von P-Verlusten durch Erosion und von Gewässereutrophierung; Information und Weiterbildung für LandwirtInnen, BeraterInnen und weitere Sektorbeteiligte zum Nährstoff Phosphor und seinem Management.

 

Projektgebiet:

NÖ und OÖ

Projektpartner und Subauftragnehmer:

  • BIO AUSTRIA NÖ und Wien

  • BOKU - Institut für Ökologischen Landbau

  • 6 Bio- und 1 konventioneller Betrieb

  • Landwirtschaftliche Bundesversuchswirtschaften GmbH

Weitere Informationen finden Sie in den untenstehenden Publikationen sowie im Forschungsinformationssystem der BOKU.

Publikationen