Holz als aktiver Baustoff
Am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT) arbeitet ein interdisziplinäres Team daran, Holz selbst zum Sensor zu machen. Die Vision: Das Material soll frühzeitig Signale aussenden, wenn es zu Feuchtigkeitseintritt oder strukturellen Veränderungen kommt. „Wir wollen Holz von einem passiven Baustoff in einen aktiven Partner verwandeln, der seinen Zustand selbst überwacht“, erklärt Martin Riegler, Teamleiter bei Wood K plus.
Um Holz elektrisch leitfähig zu machen, wird laserinduzierte Graphitisierung eingesetzt – ein Verfahren, mit dem sich präzise, skalierbare Sensorstrukturen direkt auf Holzoberflächen aufbringen lassen. „So entstehen nachhaltige Messsysteme mit deutlich weniger Abfallstoffen und besseren Recyclingmöglichkeiten“, betont Wolfgang Gindl-Altmutter, Leiter des Instituts für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe an der BOKU und wissenschaftlicher Leiter von Wood K plus.
Auch Klebstoffe im Holzbau werden zu intelligenten Sensoren weiterentwickelt. Durch die elektrische Leitfähigkeit der Klebefugen lässt sich Feuchtigkeit flächig und nicht nur punktuell messen – ein entscheidender Fortschritt für die Qualitätssicherung im Holzbau. Die Arbeiten dazu werden unter der Betreuung von Johannes Konnerth am Institut für Holztechnologie durchgeführt. Die speziellen Wassereinlagerungsarten in Holz werden von Helga Lichtenegger am Institut für Physik und Materialwissenschaft untersucht.