Wie wollen wir morgen bauen? Klimawandel, Bodenverbrauch und der Bedarf an leistbarem Wohnraum verlangen nach neuen Lösungen.

BOKU-Forschende arbeiten intensiv an ressourcenschonenden Baustoffen, entwickeln digitale, automatisierte und effiziente Bauweisen und setzen auf kreislauforientiertes, ökonomisches Bauen. Sie arbeiten an klimafittem Sanieren und untersuchen die Lebensdauer unserer Bauwerken. Ihr Ziel: Ressourcen verantwortungsvoll nutzen und gleichzeitig lebenswerte und kostengünstige Räume für kommende Generationen sichern.

Der Themenschwerpunkt „Grüne Zukunft bauen“ stellt diese innovative Forschung in den Mittelpunkt.

Entdecken Sie hier wöchentlich Neues!

Holzfassaden aus dem Roboterlabor: BOKU entwickelt neue Wege für nachhaltige Sanierung 

Im Projekt Prefab.Facade erforscht die BOKU University, wie maßgeschneiderte Holzfassaden für die thermische Sanierung künftig schneller, günstiger und umweltfreundlicher hergestellt werden können. 

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DIGITAL. AUTOMATISIERT. EFFIZIENT.

Im Roboterlabor in Groß Enzersdorf arbeiten BOKU-Forschende an digitalen Prozessketten und seriellen Fassadenmodulen, um thermische Sanierungen nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten.

BOKU Magazin

Im aktuellen BOKU Magazin „Bastlerhit Zukunft: Wie wir morgen bauen werden“ alles über klimaangepasstes Bauen lesen.

Mehr Einblicke in die BOKU-Forschung zum nachhaltigen Bauen

NACHHALTIGE BAUSTOFFE. INNOVATIVE MATERIALIEN


Holzbauwerkstoffe der nächsten Generation

Holz ist ein zentraler Baustoff der Zukunft: Es ersetzt energieintensive Materialien, speichert CO₂ und kann den steigenden Bedarf an Baumaterial nachhaltig decken. Bisherige Holzbauprodukte wie Brettsperrholz nutzen den Rohstoff jedoch nur zu 30–40 %.
Das Projekt UniStrand entwickelt daher einen neuen, ressourceneffizienten Holzbauwerkstoff. Grundlage sind lange, dünne Holzpartikel („Strands“), die mit einer Rohstoffausbeute von über 80 % hergestellt werden können – sowohl aus Laub- als auch aus Nadelholz.
Durch innovative Verklebung und geschichtete Plattenstrukturen entstehen Wand- und Deckenelemente, die gezielt dort Höchstleistung bringen, wo es statisch notwendig ist. Damit werden nicht nur Materialverbrauch und Kosten reduziert, sondern auch die Klimabilanz deutlich verbessert.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/15019

Kontakt: Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr. Johannes Konnerth
Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
Email: johannes.konnerth(at)boku.ac.at


Farbe aus Holz für Holz

In der Natur entstehen viele leuchtende Farben nicht durch Pigmente, sondern durch die Struktur von Zellulose, die Licht reflektiert. Dieses Prinzip nutzt das Projekt Einma(teria)lig, um eine völlig neue Art der Holzfärbung zu entwickeln: nachhaltig, ungiftig und dauerhaft farbstabil. Dafür werden Zellulose-Nanokristalle aus Holz gewonnen – oft sogar aus Holzstaub, einem Nebenprodukt der Industrie. Sie erzeugen die gewünschte Farbwirkung ohne synthetische Lacke oder Pigmente, die heute häufig problematisch für Gesundheit und Recycling sind.
Das Ziel: Holzoberflächen, deren Farbe und Material aus demselben Rohstoff stammen, wodurch Produkte langlebig, kreislauffähig und leichter wiederverwertbar werden. Zusätzlich wird an einer breiten Farbpalette durch biobasierte Zusätze geforscht. Die Kooperation zwischen BOKU, der New Design University und internationalen Partnern legt so die Basis für vollständig recycelbare Holzprodukte mit bio-inspirierter Farbtechnologie.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/15435

Kontakt:Dipl.-Ing.Dr. Claudia Gusenbauer
Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
Email: claudia.gusenbauer(at)boku.ac.at


Baustoffe, die Wärme speichern

Das Projekt BIOBUILD entwickelt neuartige, vollständig biobasierte Baustoffe, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch Wärme speichern können. Damit lassen sich Materialien mit hohem CO₂-Fußabdruck ersetzen. Kern der Innovation sind sogenannte Bio-Phasenwechselmaterialien (BioPCMs): Sie werden in Massivholz und Holzfasern integriert und mit natürlichen Bindemitteln wie Pflanzenölharzen, Lignin oder Pilzmyzel verbunden. So entstehen Biokomposite, die deutlich bessere thermische Eigenschaften besitzen.
Die Vorteile: nachhaltige Produktion aus nachwachsenden Rohstoffen, spürbare Energieeinsparungen durch Wärmespeicherung, recycling- und kreislauffähig am Ende der Nutzungsdauer.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/15739

Kontakt: Dipl.-Ing. Sebastian Gritsch, M.Sc.
Biomaterial- & Enzymtechnologie
Email: sebastian.gritsch(at)boku.ac.at


Intelligente Sensoren für nachhaltige Verbundwerkstoffe

Das Projekt i3Sense entwickelt integrierte, zellulosebasierte Sensoren für naturfaserverstärkte Verbundwerkstoffe, die in Bau, Automobil und erneuerbaren Energien eingesetzt werden. Diese Sensoren ermöglichen die frühzeitige Erkennung von Überlastungen, Feuchtigkeit und Fertigungsabweichungen, erhöhen die Sicherheit und erschließen das volle Potenzial nachhaltiger Hochleistungswerkstoffe. So können umweltfreundliche Materialien verlässliche und sichere Alternativen zu konventionellen, weniger nachhaltigen Systemen werden.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/14594

Kontakt: 
Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr.nat.techn. Wolfgang Gindl-Altmutter
Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe
Email: wolfgang.gindl(at)boku.ac.at

Univ.Prof. Mag.Dr.rer.nat. Helga Lichtenegger
Physik und Materialwissenschaft
Email: helga.lichtenegger(at)boku.ac.at

BAUEN IM KREISLAUF


Kreislaufwirtschaft im Bauwesen – Gebäude zirkulär gestalten

Die Bauwirtschaft verbraucht viele Ressourcen und erzeugt große Abfallmengen. Die Kreislaufwirtschaft bietet hier die Chance, Materialien effizienter zu nutzen, Abfälle zu reduzieren und Gebäude nachhaltiger zu gestalten. Im BOKU-Forschungsprojekt Explorative Studie: Ein Zirkularitäts-Faktor für Wien wurden neun Indikatoren entwickelt, um die Kreislauffähigkeit von Gebäuden systematisch zu bewerten – vom Neubau über die Nutzung bis hin zum Rückbau und Recycling. Ziel ist es, ein vergleichbares Bewertungssystem zu schaffen, das auf bestehenden Zertifizierungssystemen aufbaut.
Die explorative Studie liefert erste Ansätze für einen sogenannten Zirkularitätsfaktor, zeigt aber auch, dass für eine praktische Umsetzung noch weitere Schritte notwendig sind. Mittelfristig soll so ein praxisnahes Bewertungssystem entstehen, das Städte und Bauprojekte unterstützt, Gebäude wirklich zirkulär und ressourcenschonend zu gestalten.„Explorative Studie: Ein Zirkularitäts-Faktor für Wien“

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/news-container/zirkulaeres-wien

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Bauteile wiederverwenden, Ressourcen schonen

Das Projekt KRAISBAU arbeitet daran, die Bauwirtschaft nachhaltiger und zirkulär zu gestalten. Ziel ist es, Bauteile und Materialien wiederzuverwenden und deren Lebensdauer sowie Recyclingfähigkeit zu optimieren.
Kernpunkte des Projekts:

  • Dokumentation von Bauteilen: Daten zu Materialalterung und Abnutzung werden gesammelt.
  • KI-gestützte Analyse: Künstliche Intelligenz hilft, Bauteile effizient zu bewerten und standardisierte Prozesse zu entwickeln.
  • Standardisierte Wiederverwendungsprozesse: Neue Abläufe und Wertschöpfungsketten sollen den Rückbau und die Wiederverwendung von Bauteilen in die Praxis bringen.

Das interdisziplinäre Projekt legt damit die Basis für eine ressourcenschonende, zirkuläre Bauweise und unterstützt die Transformation der Bauindustrie hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/news-container/kraisbau-wiederverwendung-von-bauteilen

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at

SMART BAUEN. SMART LEBEN.
 

Plusenergiequartier im Praxistest

Im Projekt ZQ3Demo wird erprobt, wie ein neu errichtetes Stadtquartier mehr Energie erzeugen kann, als es verbraucht. Ein Schwerpunkt liegt auf der intelligenten Nutzung von erneuerbarer Energie durch sogenannte Lastverschiebung – also Energie dann einzusetzen, wenn sie gerade günstig verfügbar ist. Dazu testet die BOKU in Wohnungen einen vorausschauenden Regler, der nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch Faktoren wie den wirtschaftlich besten Zeitpunkt für Wärmeeintrag berücksichtigt. Erste Ergebnisse werden im kommenden Winter erwartet. Parallel dazu werden die Bewohner*innen umfassend befragt: Wie empfinden sie Heizen, Lüften und den Alltag in einem Gebäude mit Bauteilaktivierung als Wärmeabgabe-System? Das Projekt zeigt: Technik, soziales Verhalten und passende Rahmenbedingungen müssen zusammenspielen, um klimafitte und nachhaltige Quartiere künftig breit umsetzen zu können.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/nwnr/ivet/arbeitsgruppe-energietechnik-und-energiemanagement/rehpco/zq3demo

Kontakt:Dipl.-Ing.Dr. Magdalena Wolf, Bakk.techn.
Verfahrens- und Energietechnik
Email: magdalena.wolf(at)boku.ac.at

Dipl.-Ing. Stefan Geier
Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung
Email: stefan.geier(at)boku.ac.at


Wie smart sind unsere Gebäude?

Der Smart-Readiness-Indicator (SRI) misst, wie gut Gebäude auf erneuerbare Energienetze und die Bedürfnisse ihrer Nutzer*innen reagieren können. Doch wie lässt sich diese „Smartness“ in der Praxis bewerten? Genau das testet das Projekt SRI-Demo in acht Gebäuden – darunter das TÜWI und das Simony-Haus der BOKU. Neben der Bewertung werden auch konkrete Verbesserungen umgesetzt: Im TÜWI wird eine vorausschauende Raumregelung installiert, im Simony-Haus werden Heizung und Kühlung in eine moderne digitale Leittechnik eingebunden, um Betrieb und Energieverbrauch zu optimieren. So entsteht wertvolles Praxiswissen darüber, wie sich technische Maßnahmen direkt auf Energieeffizienz und Gebäude-Smartness auswirken. 

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/nwnr/ivet/arbeitsgruppe-energietechnik-und-energiemanagement/rehpco/sri-demo

Kontakt:Dipl.-Ing.Dr. Magdalena Wolf, Bakk.techn.
Verfahrens- und Energietechnik
Email: magdalena.wolf(at)boku.ac.at

KLIMAFIT SANIEREN
 

Fassade als Heizung der Zukunft

Im Projekt Sani60ies wird an drei Wohngebäuden getestet, wie Fassadenflächen selbst zum Heizen und Kühlen genutzt werden können. Ziel ist es, ältere Wohnhäuser aus den 1950er–70er Jahren klimafreundlich zu modernisieren – und das mit möglichst geringen Eingriffen für die Bewohner*innen. Das Besondere: Durch die Aktivierung der Fassade kann die Heizungsanlage mit niedrigeren Temperaturen betrieben werden. Das macht Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden effizient nutzbar, ohne den Wohnkomfort einzuschränken. Erste Messergebnisse zeigen: Das Konzept funktioniert und eröffnet neue Wege, ältere Mehrfamilienhäuser kostenschonend und nachhaltig zu dekarbonisieren.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/nwnr/ivet/arbeitsgruppe-energietechnik-und-energiemanagement/rehpco/sani60ies

Kontakt:Dipl.-Ing.Dr. Magdalena Wolf, Bakk.techn.
Verfahrens- und Energietechnik
Email: magdalena.wolf(at)boku.ac.at


Klimafitte Zukunft für den Wohnpark Alterlaa

Der Wiener Wohnpark Alterlaa gilt als Ikone des sozialen Wohnbaus, doch nach rund 50 Jahren steht die erste große Sanierung an. Ziel ist es, die gesamte Anlage von Gas auf moderne, klimafreundliche Wärmepumpensysteme umzustellen. Im Vorprojekt Decarb Alt Erlaa wurden dafür verschiedene technische Möglichkeiten geprüft. Im Umsetzungsprojekt JUNG Erlaa wird nun die beste Lösung realisiert – begleitet von einer Risikoanalyse und sozialwissenschaftlicher Unterstützung, damit Umbau und Betrieb reibungslos funktionieren. Das Ergebnis: Bis zu 9.000 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr können eingespart werden. So wird ein Pionierprojekt des sozialen Wohnbaus fit für die Zukunft gemacht.

Mehr Informationen auf https://boku.ac.at/nwnr/ivet/arbeitsgruppe-energietechnik-und-energiemanagement/rehpco/decarb-alt-erlaa

Kontakt:Dipl.-Ing.Dr. Magdalena Wolf, Bakk.techn.
Verfahrens- und Energietechnik
Email: magdalena.wolf(at)boku.ac.at

RESILIENT IN BAU, MOBILITÄT & GESELLSCHAFT
 

Governance für die Mobilitätswende

Das Forschungsprojekt KoGoMo-PRO entwickelt neue Prozesse, die Kommunen und Regionen dabei unterstützen, die Mobilitätswende erfolgreich zu gestalten. Im Mittelpunkt steht eine enge Zusammenarbeit von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Anhand von Praxisbeispielen – etwa der Nutzung von Flächen für emissionsarme und kreislauffördernde Baulogistik – werden Methoden, Werkzeuge und Dienstleistungen erprobt. Ziel ist es, einen transparenten und wiederverwendbaren Governance-Kernprozess zu schaffen, mit dem sich zukünftige Anforderungen besser vorhersagen und Mobilitätsprojekte wirksamer steuern lassen.

Mehr Informationen auf
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess für Governance in der Mobilitätswende - BOKU FIS

Kontakt: Univ.Prof. Mag.rer.soc.oec. Dr.rer.soc.oec. Manfred Gronalt
Produktionswirtschaft und Logistik
Email: manfred.gronalt(at)boku.ac.at

Dr.rer.soc.oec. Sonja Maria Russo, M.Sc.
Nachhaltige Logistik und Operations Management
Email: sonja.russo(at)boku.ac.at


Baulogistik neu gedacht

Die Bauwirtschaft verursacht hohe Emissionen und belastet die städtische Infrastruktur. Das Projekt KONZIB entwickelt Konzepte für ein Baulogistikzentrum in Wien, das als Sammel- und Verteilpunkt für Baumaterialien und -abfälle mehrerer Großbaustellen dienen soll. Mithilfe von Simulations- und Optimierungsmodellen werden Verkehrs- und Umweltwirkungen analysiert, Emissionspotenziale berechnet und Prozessunsicherheiten (z. B. Lieferverzögerungen) berücksichtigt. So entsteht eine realitätsnahe Grundlage für konkrete Empfehlungen, wie Baulogistik künftig ressourcenschonender, emissionsärmer und effizienter gestaltet werden kann. Ziel ist es, die Stadt Wien mit konkreten Empfehlungen auf dem Weg zur klimaneutralen Smart City zu unterstützen.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/15457

Kontakt: Dipl.-Ing. Yvonne Kummer, B.Sc.
Nachhaltige Logistik und Operations Management
Email: yvonne.kummer(at)boku.ac.at


Resilienz und Formbarkeit des sozialen Stoffwechsels

Globale Krisen wie geopolitische Spannungen, Pandemien oder Klimaextreme stören Lieferketten und gefährden die Versorgung mit zentralen Gütern wie Wohnen, Ernährung und Mobilität. Das Projekt REMASS untersucht, wie anfällig und zugleich gestaltbar der gesellschaftliche Stoffwechsel ist – also die Art und Weise, wie Gesellschaften Ressourcen nutzen und verteilen.
Dazu werden hochaufgelöste globale Stoffflussdaten, Methoden der Komplexitätsforschung und politisch-ökologische Analysen kombiniert. Fallstudien in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Mobilität beleuchten, wie Versorgungssysteme resilienter, gerechter und nachhaltiger gestaltet werden können. REMASS schafft damit die Grundlage für ein tieferes Verständnis der Widerstandsfähigkeit moderner Gesellschaften in einer Welt zunehmender Unsicherheit.

Mehr Informationen auf
https://remass.boku.ac.at/
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/16097

Kontakt: Univ.Prof. Mag.Dr. Helmut Haberl
Soziale Ökologie
Email: helmut.haberl(at)boku.ac.at

 

DIGITAL. AUTOMATISIERT. EFFIZIENT.
 

Automatisierte Betonbauteile – effizient, individuell, nachhaltig

Das Bauwesen kämpft mit geringerer Produktivität, Materialineffizienz und Fachkräftemangel. Eine Lösung liegt in Automatisierung und digitaler Optimierung. Doch wie lässt sich das mit der heutigen Baukultur, die auf individuelle Architektur setzt, verbinden? Im Projekt wird daran geforscht, modulare Betonbauteile wie Balken und Decken so zu entwickeln, dass sie gleichzeitig ressourcenschonend, kosteneffizient und flexibel sind. Automatisierte Entwurfsstrategien sorgen dafür, dass nicht mehr zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit entschieden werden muss.
Parallel dazu wird die Fertigung mit Industrierobotern untersucht: 6-Achs-Roboter übernehmen mehrere Arbeitsschritte gleichzeitig, automatisierte Schalungssysteme ermöglichen variable Geometrien und die Produktivität und Effizienz können so deutlich gesteigert werden.Das Ziel: Ein neues Bausystem, das Individualität und Automatisierung vereint und die Betonbauweise fit für die Zukunft macht.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/forschung/automatisiertes-bauen/automconcrete

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Von der digitalen Planung zum realen Bauteil

Im Projekt AUTOMCONCRETE II wird erforscht, wie sich digital optimierte Entwürfe von Betonfertigteilen automatisiert in reale Bauteile umsetzen lassen. Ziel ist eine ressourcenschonende, effiziente und zukunftsfähige Bauweise.
Aktuell werden an numerisch berechneten Balken erste Praxistests durchgeführt:

  • Erste Prototypen wurden erfolgreich hergestellt und entschal­tet.
  • In den kommenden Wochen folgen mechanische Prüfungen verschiedener Geometrien und Spannweiten.
  • Zusätzlich werden Materialproben auf Festigkeit, Steifigkeit und Dauerhaftigkeit getestet.

So entsteht Schritt für Schritt die Grundlage, digitale Planung und automatisierte Fertigung im Betonbau nahtlos zu verbinden.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/news-container/automconcrete-ii-von-der-digitalen-planung-zum-realen-bauteil

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Automatisierte Betonfertigung – weniger Material, mehr Effizienz

An der BOKU wird erforscht, wie Betonfertigteile künftig vollautomatisch hergestellt werden können. Der Schlüssel: Strukturoptimierung. Dabei wird nur so viel Material eingesetzt, wie für die Tragfähigkeit nötig ist – inspiriert von bionischen Strukturen aus der Natur.
Das Ergebnis:

  • bis zu 30 % weniger Betonverbrauch ohne Einbußen bei Stabilität und Steifigkeit
  • robotergestützte Fertigung ersetzt körperlich schwere Arbeit und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen
  • höhere Präzision und geringere Fehlerquoten
  • wiederverwendbare Schalungselemente, die flexibel an verschiedene Geometrien angepasst werden können

Das innovative Schalungssystem befindet sich bereits in der Erprobung – erste großformatige Träger mit Hohlräumen wurden erfolgreich getestet. Ziel der nächsten Entwicklungsphase: eine vollständig automatisierte Produktionszelle, die den Betonbau effizienter, klimafreundlicher und wirtschaftlicher macht.

Mehr Informationen auf

https://boku.ac.at/lawi/igce/news-container/automconcrete-2-forschung-zur-automatisierten-betonfertigung

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Holz-Beton-Verbunddecke – Material effizient nutzen

Holz-Beton-Verbund (HBV) Decken kombinieren die Stärken beider Materialien: Beton übernimmt die Druckkräfte, Holz die Zugkräfte.
Das neu entwickelte HBV-Deckensystem der BOKU setzt auf maximale Materialeffizienz:

  • Ein Freiraum zwischen Beton- und Holzschicht reduziert den Materialeinsatz
  • Erste Herstellungs- und Traglasttests bestätigen die Funktionalität
  • Ökobilanz zeigt das ökologische Potenzial

Das System ist seit 2018 patentiert und bietet eine ressourcenschonende Lösung für nachhaltiges Bauen.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/forschung/hochbau/holz-beton-verbund-decke

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Leichtbau und automatisiertes Bauen mit Beton – effizient und klimafreundlich

Beton ist weltweit das am häufigsten genutzte Baumaterial, verursacht aber durch die Zementproduktion über 4 % der globalen CO₂-Emissionen. Ziel der aktuellen Forschung ist es, ökologisch effizientere Betonbauteile zu entwickeln. Kernpunkte des Projekts:

  • Strukturoptimierung: Material wird nur dort eingesetzt, wo es statisch notwendig ist – für geringeren Materialverbrauch und niedrigeren CO₂-Fußabdruck
  • Hochleistungsmaterialien: Carbon-, Glas- und Basaltfasern sowie Hochleistungsbetone erhöhen die Tragfähigkeit bei reduziertem Materialeinsatz
  • Automatisierte Fertigung: 3D-Druck, 3D-gedruckte Schalungen und robotergestütztes Bewehren ermöglichen komplexe, effiziente Strukturen

Das langfristige Ziel: ein vollautomatisierter, ressourcenschonender Betonbau, der komplexe geometrische Strukturen effizient und nachhaltig realisiert.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/forschung/hochbau/leichtbau-und-automatisiertes-bauen-mit-beton

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Robotik im Holzbau

Der Holzbau wächst weltweit, doch die Branche kämpft mit Fachkräftemangel. Das Projekt Stack 2.0 erforscht, wie Industrieroboter die Produktion von Brettschichtholz effizienter machen können. Kernpunkte des Projekts:

  • Subtraktive Bearbeitung mit Robotern: Fräsen von Holzträgern mit hoher Maßgenauigkeit und Oberflächengüte, vergleichbar mit traditionellen Abbundanlagen
  • Optimierte Ausnutzung des Arbeitsraums: Positionierungssysteme und Stapelbearbeitung ermöglichen effizientere Produktionsprozesse
  • Zeitersparnis: Durch Stapelbearbeitung lassen sich die Bearbeitungszeiten um bis zu 16 % reduzieren

Das Ergebnis zeigt: Robotik kann die Holzbauproduktion flexibler, effizienter und skalierbarer gestalten, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.

Mehr Informationen auf
https://boku.ac.at/lawi/igce/forschung/automatisiertes-bauen/stack-20-subtraktive-bearbeitung-mit-industrierobotern-im-holzbau

Kontakt: Dipl.-Ing.Dr.techn. Sara Reichenbach
Hochbau, Holzbau und Kreislaufgerechtes Bauen
Email: sara.reichenbach(at)boku.ac.at


Nachhaltigkeit mit Digitalen Zwillingen im Ingenieurbau

Das Projekt GreenInfraTwins erforscht, wie Digitale Zwillinge – also virtuelle Abbildungen realer Bauwerke – helfen können, Infrastruktur nachhaltiger zu gestalten. Durch die Verknüpfung mit relevanten Daten lassen sich wichtige Nachhaltigkeitsindikatoren berechnen, die bei Planung, Betrieb und Sanierung von Bauwerken unterstützen.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen einer gemeinsamen Initiative von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel ist es, die digitale Technik praxisnah zu erproben und damit einen Beitrag zu einer klimafreundlichen Infrastruktur zu leisten.

Mehr Informationen auf
GreenInfraTwins | Nachhaltigkeitsanalysen mit Digitalem Zwilling im Ingenieurbau

Kontakt: Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr. Alfred Strauss
Konstruktiver Ingenieurbau
Email: alfred.strauss(at)boku.ac.at


Digital Twin für die Fertighausproduktion

Das Projekt entwickelt digitale Zwillinge für die Produktion von Fertighäusern in Holzrahmenbauweise. Ziel ist es, die Effizienz von Fertigungsanlagen zu steigern, Produktionsabläufe in Echtzeit zu überwachen und so die Durchlaufzeiten deutlich zu verkürzen. Damit soll die Holzbauweise nicht nur wettbewerbsfähiger, sondern auch als skalierbares Modell für nachhaltiges Bauen etabliert werden – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Klimaschutz und Ressourceneffizienz in der Bauwirtschaft.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/de/projects/14775

Kontakt: Dipl.-Ing. Tobias Weberhofer
Wertstrom Bioökonomie
Email: tobias.weberhofer(at)boku.ac.at


3D-Betondruck für klimafreundliches Bauen

Im Projekt 3D*3B wurden die Grundlagen für den 3D-Druck von Betonbauteilen im Hochbau erforscht. Ziel ist es, durch gezielte Hohlräume und Aussparungen den Materialeinsatz zu verringern und damit sowohl Betonverbrauch als auch CO₂-Emissionen deutlich zu reduzieren – ohne Einbußen bei der Tragfähigkeit. Ergänzend wurde ein Simulationsmodell für Materialflüsse entwickelt, das Engpässe zwischen Produktion und Baustelle sichtbar macht und so wichtige Hinweise für die Skalierung und Weiterentwicklung des Verfahrens liefert.

Mehr Informationen auf (Patrick Hirsch)
https://forschung.boku.ac.at/fis/projekt_uebersicht.forschungsfoerderung_anzeigen?sid=1F96A94108CE6BB4AD0FE11B7C346240&projekt_id_in=14223

Kontakt: Dipl.-Ing. Maximilian Hesse
Wertstrom Bioökonomie
Email: maximilian.hesse(at)boku.ac.at


Digitale Zwillinge für Holzunternehmen

Im Projekt DigiStrom konnten sieben holzverarbeitende KMU ihre Produktionsprozesse mithilfe von digitalen Zwillingen analysieren und simulieren. Ziel war es, Abläufe gezielt zu optimieren und die Digitalisierung der betrieblichen Prozesse voranzutreiben. Begleitet von wissenschaftlicher Expertise entstanden für jedes Unternehmen detaillierte BPMN-Modelle ihres digitalen Ökosystems – eine wichtige Grundlage für effizientere, transparente und zukunftsfähige Produktionsprozesse.

Mehr Informationen auf
https://forschung.boku.ac.at/fis/projekt_uebersicht.forschungsfoerderung_anzeigen?sid=1F96A94108CE6BB4AD0FE11B7C346240&projekt_id_in=15686

Kontakt: Dipl.-Ing. Maximilian Hesse
Wertstrom Bioökonomie
Email: maximilian.hesse(at)boku.ac.at

ZUVERLÄSSIGKEIT & LEBENSDAUER


Mit der Natur zu klimaresilienter Infrastruktur

Der Klimawandel stellt Europas Infrastruktur vor große Herausforderungen – extreme Wetterereignisse gefährden Verkehrswege, Energieversorgung und damit auch Wirtschaft und Gesellschaft. Das Projekt NATURE-DEMO sieht darin eine Chance: Durch den Einsatz von naturbasierten Lösungen – wie Begrünungen, Wassermanagement durch natürliche Systeme oder ökologische Baustoffe – soll Infrastruktur widerstandsfähiger, nachhaltiger und zukunftssicher werden. Dazu arbeiten Wissenschaft, Industrie, öffentliche Hand und Infrastruktureigentümer eng zusammen, um neue Ansätze zu entwickeln, die Mensch und Natur gleichermaßen stärken.

Mehr Informationen auf
NATURE-DEMO - Nature-Based Solutions for Demonstrating Climate-Resilient Critical Infrastructure

Kontakt: Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr. Alfred Strauss
Konstruktiver Ingenieurbau
Email: alfred.strauss(at)boku.ac.at


Forschungszentrum für die Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Bauwerken

Das IREC (Integrated Research Centre for Structures) ist ein grenzüberschreitendes Forschungszentrum, das aus einem EU-Projekt zwischen Österreich und Tschechien hervorgegangen ist. Ziel ist es, Brücken, Tunnel und andere Infrastrukturbauten sicherer und langlebiger zu machen. Dafür bündelt das Zentrum Fachwissen, bietet Wissenstransfer, Schulungen und Beratung für Ingenieurbüros und Infrastrukturbetreiber und leistet so einen Beitrag zu einer nachhaltigen und verlässlichen Verkehrsinfrastruktur. Lead Partner ist das Institut für Konstruktiven Ingenieurbau der BOKU, das seit über 20 Jahren Methoden zur Bewertung von Zuverlässigkeit und Lebensdauer von Bauwerken erforscht.

Mehr Informationen auf
IREC – Integrated Research Centre for Structures

Kontakt: Univ.Prof. Dipl.-Ing.Dr. Alfred Strauss
Konstruktiver Ingenieurbau
Email: alfred.strauss(at)boku.ac.at