Wir trauern um unseren Freund, geschätzten Kollegen und ehemaligen Vorgesetzten, Herrn Univ.Prof. i.R. Dipl.-Ing. Dr. Werner Schneider, der am 23. August 2025 im 82. Lebensjahr verstorben ist. Von 1999 bis 2009 leitete Werner Schneider das Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation, das heutige Institut für Geomatik.

Bereits seit dem Jahr 1970, nach Abschluss seines Studiums der Technischen Physik an der TU Wien, faszinierte Werner Schneider die damals aufkeimende Technologie der Erdbeobachtung mit Satelliten. Nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt entschied er sich im Jahr 1976 auch beruflich für den Fachbereich „Fernerkundung“. 1978 erhielt er unter dem damaligen Vorstand des Instituts für Geodäsie und Photogrammetrie an der BOKU, Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Stolitzka, eine Assistentenstelle mit der Spezialisierung auf Fernerkundung. Damit wurde Werner Schneider einer der akademischen Pioniere des Fachbereichs Fernerkundung in Österreich. 

Sichtbares Zeichen seiner erfolgreichen Entwicklungsarbeit in Sachen Fernerkundung war die Umbenennung des BOKU-Instituts in Vermessung und Fernerkundung (IVF). Das IVF war das erste Institut im deutschsprachigen Raum mit Fernerkundung im Namen. 1989 habilitierte sich Werner Schneider in diesem Fach, und 2002 erfolgte seine Berufung zum Universitätsprofessor. 

Wenn man Werner Schneider mit fünf Eigenschaften beschreiben müsste, dann sind dies die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge): bescheiden, besonnen, gebildet, hochintelligent, korrekt. Werner Schneider war fokussiert auf die wissenschaftliche Arbeit. Es war ihm jedoch nie ein Anliegen, die gewonnenen Erkenntnisse mit großer medialer Präsenz in die Öffentlichkeit zu tragen.

Werner Schneider war ein begnadeter Lehrender. Er konnte die schwierigsten Dinge verständlich erklären. Die Bereitstellung von anschaulichen Lehrunterlagen für die Studierenden war ihm wichtig. Viele von ihm erstellte Grafiken sind nach wie vor Bestandteil der aktuellen Lehrunterlagen am Institut. Einen großen Verbreitungsgrad hat auch das von Univ.Prof. Dr. Ing. Karl Kraus und ihm im Jahr 1988 herausgegebene Lehrbuch „Fernerkundung – Band 1“.

Werner Schneider war ein respektvoller, umsichtiger Kollege und Institutsvorstand. Sein Erfolg als Vorgesetzter beruhte auf seiner Loyalität gegenüber und seinem offenen Umgang mit den Mitarbeiter*innen. Stets hat er seine Kolleg*innen gefördert und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. 

Werner Schneider hat sich in allen Bereichen des universitären Lebens aktiv eingebracht, seine Aufgaben mit Weitsicht erfüllt und mit innovativen Ideen vorangetrieben.  

Neben seiner Arbeit an der Universität standen seine Familie, die Natur sowie Kunst und Kultur im Mittelpunkt seines Lebens.

Die Universität für Bodenkultur verliert mit Werner Schneider einen engagierten Wissenschaftler, einen ausgezeichneten Lehrenden und einen zuverlässigen Partner für sämtliche Bereiche des administrativen Managements. 

Das Institut trauert um einen umsichtigen und innovativen Impulsgeber, dessen Spuren nach wie vor sichtbar sind. Wir verlieren mit Werner Schneider nicht nur einen Kollegen, sondern einen ganz besonderen Menschen und Freund. 

Ruhe in Frieden, lieber Werner.

Institut für Geomatik


28.08.2025