Der Klimarat


Als UBRM-Alumni sind wir gewohnt daran, in Utopien zu denken und unsere - fachlich fundierten - Forderungen sogar uns selbst gegenüber als unrealistisch wegen Unbeliebtheit abzutun. Genau das Gegenteil zeigen nun aber die Ergebnisse des Klimarats: viele notwendige Änderungen sind durchaus mehrheitsfähig! Weil solch eine Motivation und Bestärkung gerade in diesen Zeiten gut tut, haben wir die Empfehlungen für euch zusammengefasst.

Die Ergebnisse im Detail
Die Empfehlungen des Klimarats sind in mehrere Teile gegliedert. Zu den Prinzipien für politisches Handeln zählt zum Beispiel, dass diejenigen mehr zum Klimaschutz betragen sollen, die mehr zur Klimakrise beitragen. Das Kapitel "Allgemeine Empfehlungen" umfasst einen Aufruf zum Grundrecht Klimaschutz und zur Abschaffung klimaschädlicher Subventionen.

Energie muss erneuerbar werdem
Im Handlungsfeld Energie empfehlen die Bürger:innen unter anderem ein wirksames Klimaschutzgesetz und eine Anhebung des CO2-Preis bis 2025 auf 120 Euro und bis 2030 auf 240 Euro je Tonne.

Wie wir konsumieren
Zu den Themen Konsum und Produktion fordern die Bürger:innen zum Beispiel Verbote für die Vernichtung von Neuwaren oder für die Werbung für besonders klimaschädliche Produkte. Außerdem soll die verpflichtende Mehrwegquote für Getränkegebinde auf 80 Prozent erhöht werden.

Iss weniger Fleisch!
Im Bereich Ernährung und Landnutzung empfiehlt der Klimarat nicht nur eine preisliche und steuerliche Besserstellung klimafreundlicher Lebensmittel, sondern auch Initiativen für einen höheren Humusaufbau.

Neu wohnen
Die Empfehlungen im Handlungsbereich Wohnen reichen von der verpflichtenden Installation von Photovoltaik bis zu einer Förderung von Wohngemeinschaften in allen Altersgruppen.

Klimafreundlich mobil sein
Im Bereich Mobilität fordern die Bürger:innen einen monatlichen autofreien Tag, niedrigere Geschwindingkeitsbegrenzungen und eine flächendeckende Anwendung des Konzepts Schulstraßen.

Hintergund
Im Laufe des Winter und Frühling 2022 fand der erste bundesweite Bürger:innenrat statt. Insgesamt 84 zufällig und repräsentativ ausgewählte Bürger:innen diskutierten an mehreren Wochenenden über Klima und Klimapolitik. Für viele der Teilnehmer:innen war es das erste Mal, dass sie sich intensiv mit der Klimakrise beschäftigten. Unterstützt von Expertinnen und Experten der verschiedenste Disziplinen erarbeiteten die Teilnehmer:innen Empfehlungen an die Bundesregierung.


11.09.2022