Macht UBRM Karriere? Chancen von UBRM-AbsolventInnen am Arbeitsmarkt
Montag, 24. November 2014
Das Podiumsgespräch mit ReferentInnen aus Wissenschaft, Interessensvertretung und politischer Beratung drehte sich um kritische Fragen, mit denen sich Studierende und AbsolventInnen des Umwelt- und Bioressourcenmanagements gleichermaßen konfrontiert sehen:
- SpezialistInnen oder GeneralistInnen – Wer bekommt die Jobs von morgen?
- Was ist interdisziplinäres Denken in der Praxis wert?
- Wie viel taugen die Qualifikationen von UBRM-AbsolventInnen am Arbeitsmarkt?
- Lassen sich mit Nachhaltigkeit Brötchen verdienen?
- Welchen gesellschaftlichen Mehrwert hat UBRM – Können die AbsolventInnen in der Wirtschaft etwas bewegen?
- UBRM 2050 – Wie lange hält sich der Nachhaltigkeitsspirit in den Köpfen?
Persönlichkeit zählt!
„Kleider machen Leute“ gilt nur begrenzt für deinen Studienabschluss. Positioniere dich am Arbeitsmarkt, indem du dir dein eigenes Profil schaffst, bestehend aus Ausbildung, persönlichen Interessen, deinen Erfahrungen und Zusatzqualifikationen.
Sei flexibel!
Kaum einmal passt ein Profil zu einer Stellenausschreibung wie „die Faust aufs Auge“, viele Stellen nehmen erst nach ihrer Besetzung konkrete Formen an. Sei offen und gib auch Jobs eine Chance, die sich nicht zu 100 Prozent mit deiner Kernkompetenz decken. Mit zunehmender Erfahrung und etwas Engagement kannst du dein Tätigkeitsfeld selbst mitgestalten.
Bewusstsein schaffen!
Für kompetentes und selbstsicheres Auftreten am Arbeitsmarkt hilft es, die Stärken von UBRM zu nützen und die Schwächen zu kennen. Interdisziplinäre Verknüpfungen und Verständnis für komplexe Zusammenhänge sind vielleicht schwer zu kommunizieren und zu „verkaufen“, aber umso wertvoller für Managementaufgaben.
Netzwerke aufbauen!
Was haben etablierte Studienprogramme, was UBRM (noch) nicht hat? Netzwerke tragen zum Image eines Studiums und seiner AbsolventInnen bei und gehen Hand in Hand mit dem Bekanntheitsgrad. Knüpfe und pflege Kontakte zu Studien- und ArbeitskollegInnen, ProjektpartnerInnen oder Praktikumsstellen. Empfehlungen und Referenzen können einen hohen Einfluss auf den Erfolg im Bewerbungsprozess haben.
Leidenschaft gewinnt!
Dein Uni-Zeugnis kann dir zwar Türen zum Vorstellungsgespräch öffnen, ist aber noch lange keine „Green Card“, die deinen Aufenthalt sicherstellt. Umgekehrt landen auch viele SpezialistInnen in völlig anderen Bereichen, als man es nach ihrer Ausbildung erwarten würde und machen dort einen großartigen Job! Das heißt aber weder, dass den Job auch jeder andere machen könnte, noch dass das Studium umsonst war. Das Berufsleben ist keine Schmalspurbahn auf festgelegten Gleisen. Wer wann welchen Job wie macht, hängt von vielen Faktoren ab – jede Erfahrung im Leben zählt dafür. Und Passion zählt doppelt!
Ergreif die Initiative!
Nicht jede Stelle wird ausgeschrieben und nicht jeder Job besteht unabhängig von der Person, die ihn ausübt. Initiativbewerbungen können neue Jobs oder Projekte schaffen und sind ein klares Zeichen für Eigenengagement. Mit ein bisschen Glück (oder Information von Insidern) passt deine Bewerbung auf eine Stelle, die besetzt werden soll, aber noch nicht ausgeschrieben wurde. Damit bist du potentiellen MitbewerberInnen unter Umständen den entscheidenden Schritt voraus.
Learning on the job!
Jede Stelle erfordert andere Fähigkeiten und Kenntnisse, die niemand von Anfang an mitbringt, schon gar nicht direkt nach dem Studium. Die ersten Arbeitswochen sind daher meist eine sehr intensive, aber lehrreiche Phase! Nütze sie als Chance, dich persönlich abseits deiner Kernkompetenzen weiterzuentwickeln.
Erfahrungen sammeln!
Berufliche Praxis und Auslandserfahrung können im Bewerbungsprozess die besten Noten an der Uni in den Schatten stellen. Ein vielfältiger Lebenslauf bereichert nicht nur dich persönlich, sondern ist auch für ArbeitgeberInnen attraktiv! Praktika und persönliche Kontakte im Zuge von Veranstaltungen oder Projekten öffnen manchmal Türen, die sonst verschlossen bleiben würden.
Gestalte dein Profil!
Ein und derselbe Studienplan ist weder für alle UBRM-Studierenden, noch für deren Traumjobs ideal. Im Bewerbungsprozess sind oft kleine Unterscheidungsmerkmale ausschlaggebend, die zeigen, dass eine Person besser ins Team passt, bestimmte Fähigkeiten oder Erfahrungen mitbringt, z.B. GIS oder CAD Kurs, Content Management, grafische Gestaltung, soft skills wie Kommunikation, Konfliktmanagement oder Partizipation, Umweltmanagement, AbfallbeauftragteR, einschlägige Praktika, Auslandsaufenthalte, Fremdsprachen, Ehrenamt und Vereinstätigkeit, etc.
Denke bunt statt schwarz-weiß!
„GeneralistInnen oder SpezialistInnen?“ ist keine Frage nach entweder-oder: Der Arbeitsmarkt braucht sowohl-als-auch in einem ausgewogenen Verhältnis. In jeder/m von uns steckt ein bisschen von beidem, die Ausprägung entwickelt sich im Zusammenspiel von Persönlichkeit, Umfeld, Ausbildung, und Beruf.
Kommunikation, Teamarbeit und Komplexität
Mit diesen drei Herausforderungen generalistischer Tätigkeiten werden viele UBRM-AbsolventInnen im Berufsleben konfrontiert sein. Gruppenarbeiten und Seminare bieten die Chance, sich während des Studiums auf die damit verbundenen Herausforderungen vorzubereiten.
Ein Blick über den Tellerrand!
Nicht nur UBRM ist heterogen, was berufliche Perspektiven betrifft. Auch bei etablierten Studienrichtungen wie Volkswirtschaftslehre gibt es kein vorgefertigtes Berufsbild. Entscheidend ist vor allem, diese Wahlfreiheit als Chance zu sehen!
Nicht nur bei UBRM fehlt häufig die praktische Anwendung – Willkommen in der Welt der universitären Bildung! Kein Uni-Studium ist auf die direkte Verwertung erworbener Kenntnisse im Beruf ausgerichtet. Viele praktische Fähigkeiten können im Zuge von Praktika neben dem Studium erworben werden, jobspezifisches Wissen häufig erst im beruflichen Alltag.
Selbst ist die Frau/ der Mann!
Die fachliche Breite ist eines der Merkmale von UBRM und nur begrenzt mit Detailwissen in einzelnen Disziplinen vereinbar. Die umfangreichen Wahlmöglichkeiten im Masterstudiengang geben viel Spielraum für individuelle Spezialisierung, müssen aber von jedem/r selbst gezielt eingesetzt werden. Wer mit UBRM aufgrund „mangelnden Tiefgangs“ unzufrieden ist, sollte seine Studienwahl und Schwerpunktsetzung während des Masters überdenken.
Sei dir bewusst, was du willst! UBRM bietet vielfältige Chancen, aber manchmal gibt es einfachere und bessere Wege, um ans Ziel zu kommen. Wer in der Wasserwirtschaft arbeiten will, ist mit KTWW wahrscheinlich besser beraten. Wer sich lieber mit Spezialanwendungen beschäftigt, ist bei UBRM allein auch nicht ideal aufgehoben. Der Studienabschluss im Lebenslauf sendet eine Message an den Arbeitgeber und kann (muss aber nicht) in der Personalwahl entscheidend sein.
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