Die Entwicklung bis 1914
Mit Oktober 1902 wurde die Versuchswirtschaft in Groß-Enzersdorf (56 ha Pachtfläche) in Betrieb genommen.
1904 verbesserte sich durch die Eröffnung des „Kaiser Franz-Joseph-Studentenheimes“ mit angeschlossener Mensa für einige Studenten die Lern- und Lebensumstände.
Die allmähliche, aber ständige Erweiterung der Lehrstoffinhalte führte zu einer immer größeren Belastung der Studierenden. Das Professorenkollegium beantragte mehrmals die Ausdehnung der Studiendauer für alle Studienrichtungen von sechs auf acht Semester. Im Studienjahr 1905/06 wurde diese genehmigt.
Am 2. Juni 1906 wurde eine neue Staatsprüfungsordnung erlassen, nach welcher für alle drei Studienrichtungen drei Staatsprüfungen vorgesehen waren. Etwa ein Monat später wurde schließlich eine Rigorosenordnung erlassen. Das Recht auf Verleihung der Würde eines Doktors der Bodenkultur krönte die Erfolgsgeschichte in Lehre und Forschung. Die erste feierliche Promotion konnte knapp ein Jahr später gefeiert werden.
Bereits zehn Jahre nach der Übersiedelung auf die Türkenschanze war dieser Neubau schon wieder viel zu klein. Erneut begannen Diskussionen um die Vergrößerung der Hochschule.
Gelöst sollte dieses Problem vorerst durch einen „Ergänzungs- und Musealbau“ werden. Auch das Finanzministerium erkannte, dass eine Erweiterung unumgänglich ist. Der Ergänzungsbau, das spätere „Guttenberg-Haus“, wurde 1912 der Hochschule übergeben. Es blieb bis zum Bau des Schwackhöfer-Hauses 1975 das letzte Gebäude, das speziell für die BOKU errichtet wurde.
Im Jahr 1913 feierte die Hochschule zwei Jubiläen, die letzten in Friedenszeiten, einerseits die Gedenkfeier zur Gründung der Forst-Lehranstalt Mariabrunn 1813 und ein Jahr verspätet, 40 Jahre Hochschule für Bodenkultur.