Wälder bedecken etwa 33% der Europäischen Landfläche und sind auch in Österreich eine sehr bedeutende Landnutzungsform (47.6% Waldanteil). Unsere Gesellschaft hat zahlreiche Ansprüche an den Wald, die unter der Wirtschafts-, der Schutz-, der Wohlfahrts- sowie der Erholungsfunktion zusammengefasst werden können. Wälder spielen auch eine entscheidende Rolle im weltweiten Klimawandel, da sie direkt von klimatischen Veränderungen betroffen sind, aber auch die Effekte des Klimawandels abmindern können. Ohne die Kohlenstoffaufnahme in den Wäldern wäre nämlich die globale Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre um etwa 30% höher. Produkte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung gelten als erneuerbare Ressourcen und können Treibhausgasemissionen verhindern, wenn sie Produkte ersetzen, die aus fossilen Rohstoffen hergestellt wurden.

Der Begriff Nachhaltigkeit, eingeführt vor mehr als 300 Jahren im 18. Jahrhundert von Hans Carl von Carlowitz, berücksichtigte seinerzeit vor allem die nachhaltige Holzproduktion. Heute muss die Waldbewirtschaftung verschiedenste Waldfunktionen, Produkte und Dienstleistungen nachhaltig sicherstellen. Waldbauliche Maßnahmen erlauben unsere Wälder in einem günstigen Zustand zu halten oder deren Entwicklung in eine gewünschte Richtung zu lenken. Die nicht immer kompatiblen Zielsetzungen werden durch Nutzungskonzepte gesichert, die waldbauliche Daten mit Modellkonzepten verknüpfen, abhängig von den jeweiligen Erfordernissen hinsichtlich der räumlichen Lage wie auch der zeitlichen Entwicklung.

Das Institut für Waldbau an der Universität für Bodenkultur in Wien ist die einzige akademische Institution Österreichs, die sich aktiv mit Ausbildung und Forschung zum Thema Waldmanagement beschäftigt. Innerhalb des Kompetenzfeldes „Bodennutzung und Landökosysteme“ an der BOKU entwickelt das Institut für Waldbau Managementkonzepte um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gesellschaft an Waldökosystemen nachhaltig zu sichern und integriert dabei Ökologie, Technik und Sozio-Ökonomie. Unsere Arbeit verknüpft dabei die Interessen von Forstbetrieben, politischen Entscheidungsträgern, Naturschutzverbänden und anderen Akteuren.

Schlüssel und Motivation unserer Arbeit ist die Stärkung der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder, die von der waldbaulichen Planung, dem Einfluss der Bewirtschaftung auf die Kohlenstoff-Dynamik in Waldökosystemen bis hin zu der Erforschung von Klimawandelfolgen reicht. Wir kombinieren wissenschaftliche Methoden mit Daten um unser Wissen und Verständnis von Waldökosystem zu verbessern und um Antworten auf die Bedürfnisse von Stakeholder und zu aktuellen Themen anzubieten. Durch die konzeptuelle Verknüpfung von Themen, Methoden und Daten, können wir weltweit helfen waldbauliche Managementkonzepte für optimale Lösungen für die geforderten Ökosystemdienstleistungen zu entwickeln.

Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001:2015

                              
Um die Ziele in Forschung und Lehre wirksam zu erreichen, hat das Institut für Waldbau ein auf ständige Leistungsverbesserung ausgerichtetes Qualitätsmanagementsystem (QMS) nach ISO 9001:2015 eingeführt und verwirklicht. Im Zentrum der Bemühungen steht die kontinuierliche Weiterentwicklung einer international konkurrenzfähigen Forschung und Lehre. Von diesem ausgehend wurden die folgenden sechs Schlüsselprozesse definiert:

  1. Planung und Durchführung von
    nationalen und internationalen Forschungsprojekten
  2. Planung und Durchführung von
    Lehrveranstaltungen
  3. Auswahl, Planung und Betreuung von Dissertationen
  4. Auswahl, Planung und Betreuung von Masterarbeiten
  5. Auswahl, Planung und Betreuung von Bachelorarbeiten
  6. Community Services durchführen
    (z.B.: Gutachtertätigkeit, Mitwirkung in Gremien, Weiterbildungsveranstaltungen abhalten)

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