Die Beschleunigung der Berge


Am Beginn stand die Skitour im frühen 20. Jahrhundert. Nach stundenlangem Aufstieg konnte eine einzige Abfahrt absolviert werden. Ein Vergnügen für wenige. Die Bereitstellung von mechanischen Aufstiegshilfen veränderte den Sport völlig. Auch Ungeübte zog es in die winterlichen Alpen. Um sie zu unterstützen, wurden Pistenraupen unumgänglich. Eine Spirale von Modernisierung, Ausweitung und Intensivierung begann sich zu drehen, an deren vorläufigem Ende gänzlich verwandelte Peripheren stehen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, die in dem Buch "Die Beschleunigung der Berge" diskutiert werden.

Am Beginn stand die Skitour im frühen 20. Jahrhundert. Nach stundenlangem Aufstieg konnte eine einzige Abfahrt absolviert werden. Ein Vergnügen für wenige. Die Bereitstellung von mechanischen Aufstiegshilfen veränderte den Sport völlig. Auch Ungeübte zog es in die winterlichen Alpen. Um sie zu unterstützen, wurden Pistenraupen unumgänglich. Eine Spirale von Modernisierung, Ausweitung und Intensivierung begann sich zu drehen, an deren vorläufigem Ende gänzlich verwandelte Peripheren stehen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, die in dem Buch „Die Beschleunigung der Berge“ diskutiert werden, das auf der gleichnamigen Dissertation beruht. Jahr für Jahr das große Zittern. Kommt er oder kommt er nicht, der Schnee, den die Wintertourismusindustrie so dringend braucht. Aktuell leben ganze Talschaften von dem gewinnbringenden Weiß, vor allem dort, wo keine alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen. Dabei ist der Wintertourismus historisch betrachtet ein eher junges Phänomen. Am Beginn stand die Skitour im frühen 20. Jahrhundert. Nach stundenlangem Aufstieg konnte eine einzige Abfahrt absolviert werden. Ein Vergnügen für wenige. Die Bereitstellung von mechanischen Aufstiegshilfen veränderte den Sport völlig. Auch Ungeübte zog es in die winterlichen Alpen. Um sie zu unterstützen, wurden Pistenraupen unumgänglich. Eine Spirale von Modernisierung, Ausweitung und Intensivierung begann sich zu drehen, an deren vorläufigem Ende gänzlich verwandelte Peripheren stehen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, die in dem Buch „Die Beschleunigung der Berge“ diskutiert werden, das auf der gleichnamigen Dissertation beruht. Wie wurden aus nur auf Saumpfaden erreichbaren Dörfern in den Alpen, die von der Abwanderung bedroht waren, Orte des internationalen Skitourismus? Was geschah im Zuge dieser Transformation mit den alpinen Landschaften? Welche Rolle spielten mechanische Aufstiegshilfen? Wie veränderten diese das Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Tourismus? Mit welchen Strategien versuchten die Menschen den Einfluss der Natur auf die Tourismusindustrie abzuschwächen? Wie erfolgreich waren diese Maßnahmen und welche Konsequenzen hatten sie für die Transformationsdynamik in den Bergen? Diesen Fragen geht das Buch anhand einer breiten Quellenbasis und einem interdisziplinär-umwelthistorischen Methodenmix nach. Groß, R (2019): Die Beschleunigung der Berge. Eine Umweltgeschichte des Wintertourismus in Vorarlberg/Österreich, 1920-2010. Böhlau, Köln ISBN 3412511684


11.03.2019