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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2023-03-01 - 2026-08-31
Die Bewältigung von klimawandelbedingt immer häufiger anfallenden Schadholzmengen in Österreich (2018: 50%, 2019: 62%, 2020: 54% des Gesamteinschlags) erfordert ein effizientes, resilientes und nachhaltiges Management zur raschen Aufarbeitung und Abtransport des Schadholzes aus dem Wald. Dadurch können kritische Schäden durch Borkenkäferausbreitung oder Holzqualitätsverluste und damit einhergehende Preisabschläge, Erlöseinbrüche und zusätzliche Kosten vermieden werden. Beim Schadholz-Managements mangelt es an ausgereiften und zwischen den verschiedenen Akteuren abgestimmten Bewältigungskonzepten für großflächige Kalamitäten wie sie derzeit akut in Osttirol und Kärnten auftreten. Deshalb werden im Projekt Käfer-KO eine Analyse des Status Quo der Schadholzbewältigung in den vorrangigen Schadgebieten Osttirols und Kärntens basierend auf einer Prozessanalyse der Logistikkette Schadholz durchgeführt sowie eine Roadmap Schadholz erstellt. Dies beinhaltet die Evaluierung des Logistikpotentiales und die Ableitung von Bewältigungsstrategien im Schadholzfall zur längerfristigen Verbesserung der Resilienz der Schadholzlieferkette sowie eines Maßnahmenbündels zur mittelfristigen Verbesserung der Logistikprozesse in den Hauptschadensgebieten. Die Bearbeitung der einzelnen Arbeitspakete erfolgt unter intensiver Einbindung der forstlichen Praxis sowie von Holzernte- und Frachtunternehmen (LKW sowie Bahn) und administrativen Stellen. Weiters fließen zur Entwicklung eines innovativen Schadholz-Managements ebenso Entwicklungen und Erfahrungen zur Nass- und Trockenlagerung ein (Waldfondsprojekt ManTra). Dies ermöglicht es, u.a. Benchmark-Analysen anhand entsprechender Vergleichskennzahlen durchzuführen und so Weiterentwicklungspotentiale zu bestimmen. Der regionale Schwerpunkt der Erhebungen und Analysen bilden die in den letzten Jahren von anhaltenden Borkenkäferschäden betroffenen Bundesländer Tirol (Fokus: Osttirol) und Kärnten. Mit der Entwicklung von praxisnahen Schadholzbewältigungsstrategien sowie eines Maßnahmenbündels trägt das Projekt Käfer-KO entscheidend zu einer Verbesserung des Wissensmanagements entlang der gesamten Schadholzlogistikkette bei. Evidenzbasierten Studienergebnisse werden zur Bewältigung großflächiger Schadereignisse im Forst aufbereitet, um Stakeholdern wie Behörden und Waldbesitzenden mit fundierten Strategien und konkrete Maßnahmen zur zukünftigen Notfallvorbereitung sowie akuten Notfallplanung auszustatten. Dies führt zu einer verbesserten Erhaltung der Holzqualität, Steigerung der Effizienz sowie der Initiierung innovativer Entwicklungen entlang der Schadholzlogistikkette, womit sich speziell für Behörden und Waldbesitzende ein beachtlicher Mehrwert bietet.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2023-03-01 - 2025-02-28
Die Versorgungssicherheit der österreichischen Holzlieferkette ist durch den Klimawandel mit häufigen und gravierenden Kalamitäten sowie dadurch induzierten Lieferkettenrisiken wie Engpässen bei Bahn-Waggonen bzw. LKW-Transport-, Lager-, Umschlag- und Übernahmekapazitäten massiv bedroht. Fehlende Resilienz in der Holzbereitstellung führt zu einem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen sowie erhöhten CO2 Emissionen entlang der Lieferkette dieses bedeutenden Wirtschaftssektors. Die Begegnung dieser Bedrohung bedarf der Etablierung eines nachhaltigen Innovationspfades, um neueste Erkenntnisse aus der Forschung zielgruppengerecht aufbereitet an die Praxis weiterzugeben sowie eine Plattform für Feedback von der Praxis zur Wissenschaft zu etablieren, um aus drängenden Praxisproblemen relevante Forschungsagenden abzuleiten und bestehende computergestützte Logistikmodelle für den breiten Einsatz entlang der österreichischen Holzlieferkette maßgeschneidert zu adaptieren.
Hier leistet das vorliegende Projekt LogWork einen maßgeblichen Beitrag, indem Praktiker:innen aus regionaler Forstwirtschaft, Waldverbänden, Österreichischen Bundesforsten, Frachtgewerbe sowie Holzindustrie unter Anwendung spezifisch angepasster Computersimulationsmodelle in Hands-on-Workshops Logistikmanagement im Schadholzfall trainieren und die Performance ihrer Strategien und Maßnahmen unmittelbar anhand einer Reihe von Kennzahlen einschätzen und Auswirkungen auf andere Lieferkettenakteure erfahren können. Hierfür werden zahlreiche nationale und internationale Forschungserkenntnisse zur Holztransportplanung im Schadholzfall didaktisch und kompetenzorientiert aufbereitet, digitale Zwillinge sowie Optimierungs- und Simulationsmodelle für die intuitive Verwendbarkeit in der Praxis angepasst und umfassende Planungsunterlagen, Berechnungstabellen und Praxisleitfäden auf das Wesentliche komprimiert. Anhand von Notfallszenarien wird der Umgang mit diesen Werkzeugen in Hands-on-Workshops ausgiebig trainiert, um im realen Kalamitätsfall fundiert eingesetzt werden zu können. Die erzielte Innovation wird empirisch im Rahmen von Fragebogenstudien und Expert:innen-Interviews dokumentiert und trägt zusammen mit dem entwickelten Workshopdesign sowie der graphischen Aufbereitung der Computermodelle maßgeblich zur Generierung von publikationsfähigem Wissen zu „Serious-Game-Based-Learning“, „Stakeholder-Workshop“ sowie „Contingency Planning“ und „Wood Supply Chain Management“ bei.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2023-03-01 - 2025-02-28
In Österreich und Deutschland ist die Anzahl an Cyberbedrohungen am Steigen und es gab in beiden Ländern Vorfälle, die die Sicherheit der Zivilgesellschaft bedrohen. Cyberbedrohungen haben das Potential, Unternehmen und ganze Lieferketten nachhaltig zu stören und die Wiederherstellung ist nicht einfach. Dadurch können solche Ereignisse gravierende Konsequenzen für Privatpersonen, Unternehmen und Regierungsorganisationen haben. Aus diesem Grund haben sowohl Deutschland, als auch Österreich in den letzten Jahren – auch unter dem Einfluss der EU mit der NIST-Richtlinie – erheblich in die IT-Sicherheit von Unternehmen, vor allem in die Kritischen Infrastrukturen, investiert, diese reguliert und auch nationale Fähigkeiten zur Erkennung und Abwehr von Bedrohungen aus dem Digitalen Raum entwickelt. Als nächster Schritt gilt es für beide Länder Bewusstsein für die Reaktion auf Cyber-Vorfälle zu schaffen und diesbezüglich Kompetenzen aufzubauen, um die Verfügbarkeit von Diensten oder kritischen Infrastrukturen im Falle einer Bedrohung möglichst schnell wiederherzustellen, konkurriert mit dem Wunsch nach gründlicher Analyse und gerichtsfester Dokumentation.
Das Projekt CONTAIN zielt daher darauf ab, Bewusstsein für Themen des Incident Response und der nachfolgenden Prozesse zu steigern und Tools des Software Engineerings, sowie entsprechende Referenzprozesse zu definieren. Es zielt dabei auf die folgenden drei Hauptaspekte ab: (1) die Auswirkungen von Cyberangriffen zu reduzieren, (2) die Anzahl und Kritikalität erfolgreicher Cyberangriffe zu vermindern und (3) die Effizienz der Aufklärungsrate und dem Aufwand von Cyberangriffen zu steigern. CONTAIN fokussiert sich dabei auf Prozesse und Verfahren, die notwendig sind, um resilient auf IT-Sicherheitsvorfälle zu reagieren, deren Auswirkungen zu minimieren, Schwachstellen zu beheben, sowie die Robustheit und Souveränität der Systeme zu erhöhen. Für diesen Zweck plant CONTAIN Serious Games, Spiele mit einem ersten Zweck, zu utilisieren, um die Verhaltensweisen der Anwender:innen zu hinterfragen, Prozesse (operative Prozesse und Entscheidungsprozesse) zu analysieren, definieren und validieren, das Krisenmanagement zu definieren und validieren, sowie die Akteur:innen und ihre Verantwortlichkeit zu koordinieren. Das daraus entstehende Simulationsmodell dient schlussendlich der Identifizierung kritischer Prozesse, sowie etwaiger Ressourcen- und Kapazitätsengpässe, woraus relevante Möglichkeiten zur Optimierung von Prozessen abgeleitet werden, die insbesondere für Kleine- und Mittlere Unternehmen geeignet sind.
Die Anwendungsdomäne des Projektvorhabens ist Transport und Verkehr, welche eine kritische Infrastruktur auf deutscher, österreichischer und auch europäischer Ebene darstellt.