Abstract

ENVIRONMENTAL HISTORY OF THE VIENNESE DANUBE 1500-1890: UNDERSTANDING LONG-TERM DYNAMICS, PATTERNS AND SIDE-EFFECTS OF THE COLONIZATION OF RIVERS This project aims to produce the first integrated, interdisciplinary environmental history of the Viennese Danube from Early Modern times to the completion of the great regulation at the end of the 19th century. It is the first part of our efforts to study the environmental history of the Danube. As environmental history, it is situated on the interface of several scholarly fields and strives to bridge approaches. Social and natural dynamics are equally important, the project focuses on their interaction.

The project consists of three thematic subprojects. We will study how humans perceived of riverine landscapes, which strategies guided land use along the river’s course, how the river shaped patterns of supply and disposal of materials for the city, how Vienna was affected by catastrophic floods, and how the river itself was changed and changed its characteristics over the roughly 400 years investigated. The subprojects are connected via two cross-cutting issues. One is the critical reflection of sources and their usability for environmental history. Secondly, we shall establish a concept-based synthesis to integrate the results, adequately dealing with the complexity of interactions within and around the city over time.

Thematic integration is fostered by five overarching research questions. We will focus on the changing role of the river Danube from 1500 to 1890, on the functions of the river for the city and its surroundings, on the interventions humans undertook to secure these functions and to protect humans and infrastructures from the river’s threats, on the long-term legacies of these human interventions into the riverine landscape, and, linking centre and periphery on the effects of the urban development of Vienna on selected regions along the Austrian Danube.

The project breaks new ground as it broadens our knowledge of the role of rivers for an urban society in the time before industrialisation. It aims to widen the temporal scope of existing approaches to study e.g. energy supply or land use by systematically assembling historical sources from the 16th century onwards and making them available for the study of the river’s role in urban development. An array of methods will be combined and adapted, such as historical GIS, and historical material flow analysis. The application and further development of these methods for their use in environmental history is a major achievement in itself.

Our study will produce a multitude of results related to hydromorphology, urban metabolism, cultural representation, historical source reflection and concept-based synthesis. The results will be synthesized in scholarly papers.

 

UMWELTGESCHICHTE DER WIENER DONAU 1500-1890: EINE ANALYSE DER LANGFRISTIGEN DYNAMIK, STRUKTUREN UND NEBENWIRKUNGEN DER KOLONISIERUNG VON FLÜSSEN

Dieses Projekt wird die erste integrierte, interdisziplinäre Umweltgeschichte der Wiener Donau für den Zeitraum von der frühen Neuzeit bis zum Abschluss der großen Regulierung Ende des 19. Jahrhunderts erarbeiten. Es setzt den ersten Schritt zu einer umfassenden Erforschung der Umweltgeschichte der Donau, dem weitere folgen sollen. Das Projekt ist an der Schnittstelle mehrerer Forschungsfelder angesiedelt und verbindet unterschiedliche Ansätze. Soziale und naturale Dynamiken werden in der Analyse historischer Prozesse gleichermaßen berücksichtigt, die Interaktion von Natur und Gesellschaft ist das zentrale Erkenntnisinteresse in diesem Projekt einer interdisziplinären Umweltgeschichte

Das Projekt ist in drei Subprojekte gegliedert. Wir untersuchen, wie sich die Wahrnehmung des Flusses wandelte und welche Strategien der (Land-)nutzung der Flusslandschaft diesem Wandel zugrunde lagen. Wir fragen, welche Rolle dem Fluss bei der materiellen Ver- und Entsorgung der Stadt zukam, welche Schäden durch Hochwässer verursacht wurden und wie sich die hydromorphologische Dynamik der Donau in den etwa 400 Jahren entwickelte bzw. durch menschliche Eingriffe änderte. Die Subprojekte sind über zwei Querschnittsthemen verbunden. Eines widmet sich der historischen Quellenkritik und klärt den Nutzen unterschiedlicher Quellengruppen und Daten für eine interdisziplinäre Umweltgeschichte von Flüssen. Die Ergebnisse der Subprojekte werden konzeptbasiert zu einer Synthese gebündelt, die der Komplexität von Gesellschafts-Fluss-Interaktionen in und um Städte in einer langfristigen historischen Perspektive gerecht wird.

Das Projekt fokussiert daher auf fünf gemeinsame, übergeordnete Forschungsfragen: Wir befassen uns mit der Rolle der Donau für Wien zwischen 1500 und 1890 und fragen nach den Funktionen des Flusses für die Stadt und ihre unmittelbare Umgebung. Wir dokumentieren (technische) Maßnahmen zur Sicherung dieser Funktionen und zum Schutz von Menschen und deren Infrastrukturen vor den Bedrohungen durch die Donau. Wir verbinden Zentren und Peripherie und analysieren, wie sich die urbane Entwicklung Wiens auf ausgewählte Regionen an der österreichischen Donau ausgewirkt hat. Schließlich werden langfristigen Folgen menschlicher Aktivitäten in diesen Flusslandschaften bis in die Zeit um 1890 identifiziert.

Dieses Projekt erweitert und vertieft den Wissensstand über die Rolle von Flüssen für urbane Gesellschaften vor der Industrialisierung. Sein innovatives Potential liegt auch in der zeitlichen Schwerpunktsetzung ab 1500. Der Fokus etablierter Ansätze wie jener der historischen Energiefluss- oder Landnutzungsanalyse soll erweitert werden, indem Quellen seit dem 16. Jahrhundert systematisch gesammelt und für die Analyse der Rolle von Flüssen in der städtischen Entwicklung verfügbar gemacht werden. Die Quellenbearbeitung erfolgt mit innovativen Methodenkombinationen (historisches GIS, historische Material-/Energieflussanalysen). Die Weiterentwicklung dieser Methoden für die interdisziplinäre Umweltgeschichte ist ein zentrales Anliegen.

Das Projekt lässt eine Vielzahl von Erkenntnissen in den Bereichen Hydromorphologie, urbaner Metabolismus, kulturelle Repräsentation, historische Quellenkritik und konzeptbasierte Synthese erwarten. Die Ergebnisse werden in einer Reihe von wissenschaftlichen Publikationen zugänglich gemacht.


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