Solidarität und Allianzen zwischen Degrowth- und Ernährungssouveränitäts-bewegungen


Verschiedene Bewegungen weltweit widersetzen sich der Hegemonie des Kapitalismus und einer wachstumsgetriebenen Wirtschaft, die Menschen und Umwelt schaden und die Demokratie untergraben. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel von Michaela Pixová und Christina Plank vom IDR untersucht in einer Schwerpunktausgabe des Journal of Political Ecology das Potenzial für Allianzen zwischen der Degrowth- und der Food-Sovereignty-Bewegung.

Verschiedene Bewegungen weltweit widersetzen sich der Hegemonie des Kapitalismus und einer wachstumsgetriebenen Wirtschaft, die sowohl den Menschen als auch der Umwelt schaden und die Demokratie untergraben. Viele dieser Bewegungen haben gemeinsame Ziele, die in ihrem Engagement für eine sozial-ökologische Transformation wurzeln und könnten von einer Zusammenarbeit profitieren, arbeiten aber selten zusammen.

Michaela Pixová und Christina Plank vom BOKU-Institut für Entwicklungsforschung haben gemeinsam mit anderen Autor*innen in der Sonderausgabe des Journal of Political Ecology zum Thema Post-Growth Food Systems einen Artikel veröffentlicht, der sich mit dem Potenzial für Allianzen zwischen der Degrowth- und der Ernährungssouveränitätsbewegungen beschäftigt.  Ernährungssouveränitätsbewegungen stellen sich gegen das global vorherrschende Ernährungssystem und die zerstörerischen Auswirkungen der Agrar- und Ernährungsindustrie auf Ökosysteme und die Lebensgrundlage von kleinbäuerlichen Betrieben. Die Degrowth-Bewegung wiederrum tritt für eine geplante Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs ein, um unser Wirtschaften an die planetaren Grenzen anzupassen, Ungleichheiten zu verringern, das Wohlbefinden zu verbessern und Alternativen zu einem nicht nachhaltigen, wachstumsbasierten Kapitalismus zu schaffen.

Der Artikel entstand aus einer Kooperation, die aus einem Workshop auf der 9. Internationalen Degrowth-Konferenz 2023 in Zagreb, Kroatien, hervorging. Das Organisationsteam, das aus Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen bestand, lud die Workshop-Teilnehmenden dazu ein, ihre Perspektiven einzubringen und an dem Artikel mitzuarbeiten.

Sowohl im Workshop als auch im gemeinsamen Schreibprozess wurden Barrieren, Lücken und Unterschiede in politischen und organisatorischen Traditionen aufgedeckt, die eine Zusammenarbeit erschweren könnten.Zudem wurden Wege erkundet, um eben diese Hürden zu überwinden. Beispielsweise ist die Degrowth-Bewegung vorwiegend städtisch und akademisch geprägt, während Ernährungssouveränitätsbewegungen meist ländlich verankert sind und sich auf basisdemokratische Kämpfe gegen hegemoniale Kräfte konzentrieren. Doch es zeigt sich, dass Brückenbauer*innen dabei helfen können, eine gemeinsame Sprache zu finden, solidarische Ansätze zu entwickeln und kollektiv transformative Veränderungen voranzutreiben.

Der vollständige Artikel ist hier zu lesen:

Building solidarities and alliances between degrowth and food sovereignty movements

Pixová, M., Spanier, J., Guerrero Lara, L., Smessaert, J., Sandwell, K., Strenchock, L., Lehner, I., Feist, J., Reichelt, L. & Plank, C., (2025) “Building solidarities and alliances between degrowth and food sovereignty movements”, Journal of Political Ecology 32(1): 5841. doi: https://doi.org/10.2458/jpe.5841


06.02.2025