Geogefahren (Modellierung)
Die Computermodellierung von Geogefahren ist heute ein integraler Bestandteil jeder state-of-the-art-Gefahren- oder Risikoanalyse, sollte jedoch niemals isoliert, sondern vielmehr als Teil eines work flows betrachtet werden, in dem insbesondere auch die Datenerhebung im Gelände eine tragende Rolle spielt. Genau hier wird in der Arbeitsgruppe angesetzt: einerseits werden bestehende Modelle, vor allem zur Dynamik schneller Massenbewegungen, eingesetzt, um mögliche Gefahrenbereiche eingrenzen zu können. Die Anwendung derartiger Modelle erfolgt auf der Basis von Geländekartierungen, der Analyse von Sedimentproben sowie Satellitenbildauswertungen und digitalen Geländemodellen. Dieser Schwerpunkt wird derzeit vor allem in Zentral- und Südasien verfolgt (schon seit einigen Jahren in Tajikistan und Pakistan, aktuell in Nepal), wo das Institut in Projekte der Entwicklungszusammenarbeit involviert war und ist. In diesem Rahmen ist auch die gesellschaftlich relevante Verwertung der Forschungsergebnisse durch die einschlägig tätigen nationalen (z.B. Hilfswerk Austria International) und internationalen Projektpartner (z.B. FOCUS Humanitarian Assistance) gesichert. Zusätzlich hat sich in den vergangenen drei Jahren ein weiterer Schwerpunkt etabliert, der sich mit der Entwicklung und Evaluierung von Open Source, GIS-basierten, innovativen Modellen zur Hangstabilität und zur Dynamik schneller Massenbewegungen beschäftigt. Hier besteht eine intensive Zusammenarbeit mit führenden Institutionen im In- und Ausland (z.B. Universität Innsbruck, BFW Innsbruck, Universität Bonn, CNR-IRPI Perugia, California Geological Survey), wobei der Kreis der Kooperationspartner ständig in Erweiterung begriffen ist. Ein gemeinsamer Projektantrag ist in Begutachtung. Die Arbeitsgruppe kooperiert selbstverständlich auch im Institut und Department mit den anderen Arbeitsgruppen.