Flutung 4. Juli 2002
Flutung 4. Juli 2002
Abflussbedingungen
Durch eine vorbildliche Kooperation mit den Verantwortlichen der MA-31 und eine optimale Koordination der Wienerwaldstausee - Steuerung konnte trotz trockener Witterung für diese Flutung im Rückhaltebecken II ein Wasserstand von 4,0 m erzielt werden. Somit stand für diese Flutung der rechten Seite der Versuchsstrecke eine ausreichende Wassermenge von ca. 185.000 m3 zur Verfügung.
Abb. 1: Rückhaltebecken II
Messprogramm
Folgende Messgeräte und Vorrichtungen kamen bei dieser Flutung zum Einsatz:
- ADP-2D: horizontale Geschwindigkeitsprofile
- 2x ADV-3D: Punktmessungen in der Vegetation mit zwei Geräten
- Schleppkraft-Messgerät
- Videoaufzeichnung
Abb. 2: Messeinrichtung an Messsteg 2
Ergebnisse
Wasserspiegelganglinien: Die Flutung startete pünktlich um 12.00 Uhr. Mit der vorhandenen Abflussfracht konnte von 12:15 Uhr bis 13:05 Uhr ein Durchfluss von ca. 27 m3/s gehalten werden. Im Profil 14 unter dem Messsteg bedeutet das einen Wasserstand von 2,20 m ( Abb. 3).

Abb. 3: Oben: Wasserspiegelganglinie im Retentionsbecken II, Wehröffnung und Durchfluss; Erklärung zur Legende: Wehröffnung a = eingestaut, Wehröffnung a frei = freier Abfluss; Unten: Wasserspiegelganglinien der Versuchsstrecke und Durchfluss; Flutung 4. Juli 2002 (RAUCH, 2004)
Beziehung Wasserstand - Durchflusskapazität: In der folgenden Abbildung ist die aktuelle Beziehung zwischen Wasserstand und Durchflusskapazität dargestellt.

Abb. 4: Beziehung Wasserstand - Durchflusskapazität am Beispiel Profil 8, Vergleich der Flutungen November 1998 (März 1999, September 1999, Juli 2001, Oktober 2001, März 2002) und Juli 2002 (RAUCH, 2004)
Der Trend der sich bei den vorangegangenen Flutungen eingestellt hat, wird auch bei dieser Flutung bestätigt. Die Beziehung zwischen Wasserstand und Durchflusskapazität hat sich nach 4-jähriger Vegetationsentwicklung deutlich verändert.
Zum Beispiel ergibt ein Durchfluss von 24 m3/s bei der Flutung im November 1998 einen Wasserspiegel von 2,4 m, bei der Flutung im März 2002 (unbelaubte Vegetation) einen Wasserspiegel von ca. 2,65 m, und bei der Flutung im Juli 2002 einen Wasserspiegel von 2,8 m. Damit ergibt sich durch die Vegetationsentwicklung ein Anstieg des Wasserspiegels von ca. 40 cm.
Abb. 5: Flutung 4. Juli 2002
Fließgeschwindigkeitsmessungen:
Im Juli 2002 wurden während der Flutung bei einem mittleren Wasserstand von 2,3 m und einem mittleren Durchfluss von 27,6 m3/s elf horizontale Geschwindigkeitsprofile gemessen. Der berechnete Gesamtabfluss auf Basis der gemessenen Geschwindigkeitsprofile beträgt 27,4 m3/s. Das Hauptgerinne ist am Gesamtabfluss mit 17 m3/s beteiligt. Der Abflussanteil der Böschung ergibt 10,4 m3/s. Daraus ergeben sich Fließgeschwindigkeiten für das Hauptgerinne von 2,9 m/s und 1,9 m/s für den Böschungsbereich.

Abb. 6: Isotachenfläche aus ADP-Messungen (Bild oben) und Verteilung des Abflusses auf Böschung (Bild in der Mitte) und Hauptgerinne (Bild unten) vom 4. Juli 2002, Profil 14 (RAUCH, 2004)