Ein starkes Zeichen in Orange gegen geschlechterbasierte Gewalt

Im Rahmen der Aktion ORANGE THE WORLD – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen – setzt die BOKU in Kooperation mit UN Women Austria ein Zeichen und hisst zusammen mit zahlreichen Organisationen weltweit eine orange Fahne, um auf geschlechterbasierte Gewalt und sexualisierte Diskriminierung aufmerksam zu machen.

Eine Fotogalerie zur Fahnenaktion sowie Statements von BOKU Akteur*innen finden Sie hier

BOKU KinoAnimations-Kurzfilmprogramm

In Kooperation mit Tricky Women/Tricky Realities setzte das BOKU Kino im November den Schwerpunkt  Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt.

Wir durften eine Auswahl an Filmen sehen und disktuieren, die viele Aspekte von geschlechterbasierter Gewalt und sexualisierte Diskriminierung angesprochen hat: von feministischen Kämpfen um Frauenrechte und Anerkennung über Mensplaining, sexistische Abwertungen und Grenzüberschreitungen im öffentlichen Raum, sexualisierte Übergriffe in familiären und intimen Räumen bis hin zu inter*- und transfeindlichen Äußerungen und Handlungen.

Das BOKU Kino ist eine Veranstaltungsreihe der Ethikplattform in Kooperation mit der ÖH, dem IDR und der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung.

Intersektionalität findet Stadt

Ein Expert*innenpanel diskutierte am 27.11. bei der Veranstaltung Safer Cities - Safer Public Spaces in Österreich im Rahmen der BOKU Awareness Days über sichere, gewaltfreie und inklusive Städte und Räume.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier

Geschlechterbasierte Gewalt beenden: Für eine sichere und respektvolle Universitätskultur für alle.

Geschlechterbasierte Gewalt ist ein "gesellschaftliches, institutionelles, politisches, pädagogisches, akademisches und ethisches Problem", sind die Autor*innen des Calls überzeugt und reflektieren Situationen, Dynamiken und Prozesse an der Universität innerhalb eines umfassenden Machtgefüges. Die BOKU ist Unterzeichnerin des Call for Action to End Gender-Based Violence und bringt damit zum Ausdruck, dass sexuelle Belästigung und geschlechterbasierte Gewalt in Form von Mobbing, Bossing, Staffing etc. keinen Platz haben und gezielt beendet werden müssen. Es geht darum, sichere Räume für alle zu schaffen.

Die BOKU ist Unterzeichnerin Call for Action to End Gender-Based Violence

Grauzonen gibt es nicht

Universitäten sind Teil gesellschaftlicher Entwicklungen und stehen mit anderen gesellschaftlichen Bereichen in Wechselbeziehungen. Geschlechterbasierte Gewalt und sexualisierte Diskriminierung wird in den gesellschaftlichen Strukturen als Ausdruck von Macht und struktureller Dominanz sichtbar (vgl. Call for Action 2022).

Während jede Belästigung individuell unterschiedlich wahrgenommen wird, haben die Handlungen von gewaltausübenden Personen System und folgen einem bestimmten Muster (vgl. Hassan/Sanchez-Lambert 2020, S.21ff). Demnach ist es auch wichtig zu erkennen, dass das eigene Unbehagen in einer Belästigungs-Situation kein Einzelfall, sondern eine strukturelle Angelegenheit ist (ebd.). 

Bei einem universitätsübergreifenden Onlinevortrag mit Sara Hassan stand dieses Thema im Mittelpunkt und konnte zu Fragen ausgetauscht werden. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie über folgenden Link: https://short.boku.ac.at/grauzonen

 

Das Red Flag System

In der Publikation „Grauzonen gibt es nicht. Muster sexueller Belästigung mit dem Red Flag System erkennen“ (2020) setzen sich Sara Hassan und Juliette Sanchez-Lambert mit der Frage auseinander, ab wann wir von einem Flirt oder einem Übergriff sprechen, mit welchen Alarmsystemen sexuelle Belästigung/sexualisierte Diskriminierung und Gewalt frühzeitig erkannt und wie Machtmissbrauch begegnet/entgegnet werden kann, s. https://shop.oegbverlag.at/amfile/file/download/file/718/product/124298 (Lizenz CC BY-SA 4.0).

Mit dem Red Flag System ist es möglich, ein eigenes Warnsystem aufzubauen, sexuelle Belästigung/ sexualisierte Dikriminierung und Gewalt zu erkennen und sich dadurch selbst schützen zu lernen (vgl. Hassan/Sanchez-Lambert 2020).

Das Red Flag System stärkt gewaltbetroffene Personen darin,

  • sich ein Wissen über verschiedene Strategien von gewaltausübenden Personen anzueignen.

  • verschiedene Strategien von gewaltausübenden Personen bewusst und situationsbezogen wahrzunehmen.

  • die eigenen Grenzen bewusst kennenzulernen und wahrzunehmen.

  • eine klare Grenze zu ziehen in grenzüberschreitenden Situationen.

  • Möglichkeiten zum Reagieren und Aktiv-werden zu kennen und anzuwenden.

  • ein Verständnis für den Kontext zu entwickeln und damit umweltbedingte Faktoren zu kennen und sich darin sicher zu bewegen und zu orientieren. Beispielsweise können Abhängigkeits- und Machtverhältnisse erkannt und die Wirksamkeit hierarchischer Ebenen in einer Organisation für die eigene Situation berücksichtigt werden.

  • an einer gemeinsamen (Universitäts-)Kultur und einer gemeinsamen Haltung zu arbeiten, in der Gewalt und gewaltvolle Übergriffe keinen Raum bekommen beziehungsweise mit klaren Konsequenzen begegnet wird.