Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

CHR. RÖHRICHT:

Untersuchungen zur Effektivität der mineralischen Phosphor-Düngung im Kartoffelbau

Zusammenfassung

Die moderne Landbewirtschaftung schließt eine effektive und umweltfreundliche Anwendung der Düngemittel ein. Diesbezügliche Untersuchungen zum Einsatz der mineralischen P-Düngung (Triplesuperphosphat, Superphosphat) im Kartoffelbau wurden auf der Grundlage von praxisnahen Versuchen in Streulage (1987 bis 1989) durchgeführt. Sie zeigen, daß die Applikation dieser Düngemittel im Frühjahr vor der Pflanzung der Kartoffel wesentlich effektiver ist als die vorrangig praktizierte Düngung im Herbst des Vorjahres. Im Vergleich zur Herbstvariante (40 kg P/ha) sichern im Frühjahr applizierte P-Gaben (20, 40, 60 kg P/ha) einen wesentlich höheren Ertrag und Erzeugungswert je Kilogramm Düngerphosphor (Tab. 2). Dem erhöhten P-Bedarf der Kartoffel während der Jugendentwicklung kann so besser entsprochen werden. Unter den geprüften Standortbedingungen (leichte bis mittlere Böden) mit einem hohen P-Gehalt (DL-Methode) zeichnen sich Grenzen im P-Einsatz ab. Aus der Sicht einer wirtschaftlich begründeten Ertragssteigerung (Höhe des Deckungsbeitrages, Nutzen der P-Düngung) aber auch Zunahme des Stärkegehaltes und -ertrages ist ein mittlerer P-Aufwand am günstigsten (Tab. 2 und 4). Bei einem Aufwand von 60 kg P/ha verringern sich Ertrag, Stärkeausbeute und Wirtschaftlichkeit. Auf den P-Gehalt der Knolle ist der Einfluß der P-Düngung vergleichsweise gering. Leichte Vorteile sind nur gegenüber der ungedüngten Variante und zugunsten der Frühjahrsdüngung zu beobachten (Tab. 3). Die mit der Frühjahrsdüngung erreichte jährliche Ausnutzungsrate der P-Düngung übertrifft deutlich den Wert bei Herbstdüngung (Tab. 3). Durch die höhere Verwertung des eingesetzten P-Düngers wird das ökologische Risiko verringert. Besonders günstig ist in dieser Hinsicht die Variante mit reduziertem P-Aufwand (20 kg P/ha) zu bewerten, zumal sie auch bezüglich der Höhe des Ertrages und Deckungsbeitrages der Herbstdüngungsvariante (40 kg P/ha) überlegen ist. Eine jahresweise Analyse deutet auch an, daß die P-Düngung dazu beiträgt, Ertragsausfälle in witterungsungünstigen Jahren (Trockenheit 1988 und 1989) zu vermindern. Schlagworte: P-Gabe, Zeitpunkt, Ertrag, Nutzen, P-Ausnutzung.