Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

R. STEINWENDER, L. GRUBER, K. BUCHGRABER und J. HÄUSLER:

Futterwert von Silagen aus Rundballen und Flachsilos verschiedenen Anwelkgrades bei Milchkühen

Zusammenfassung

In einem Fütterungsversuch mit sechs Fleckvieh- und sechs Holstein-FriesianKühen der Bundesanstalt Gumpenstein (Versuchsanordnung nach dem lateinischen Quadrat) wurde der Einfluß von Grassilagen unterschiedlicher Silierverfahren und Anwelkgrade auf Gärqualität, Futteraufnahme und Milchleistung untersucht. Verglichen wurden Ballensilagen aus Pressen mit konstantem (K) bzw. variablem (V) Preßraum mit Silage aus dem Flachsilo (FS), jede Variante jeweils beim Anwelkgrad von 40 bzw. 60 % T. In der Gärqualität zeigten die Silagen der verschiedenen Silierverfahren nur geringe, bei den unterschiedlichen Anwelkgraden aber deutliche Unterschiede. Starke Anwelkung bedeutet hohen pH-Wert, niedrigen Milchsäuregehalt und erhöhten Hefebesatz. Die Energiebewertung von Kraftfutter und Maissilage erfolgte auf der Basis von in vivo-Verdauungskoeffizienten (Hammeln), bei den verschiedenen Grassilagen mit dem Hohenheimer Futterwerttest. Der Energiegehalt und die Verdaulichkeit der organischen Masse waren bei den Silagen aus Rundballen in der Tendenz etwas höher. Die Silage mit starker Anwelkung hatte einen signifikant niedrigeren Energiegehalt und eine etwas schlechtere Verdaulichkeit der organischen Masse (dOM). In der T-Aufnahme aus dem Grundfutter und der damit erzielbaren Milchleistung ergaben sich nur geringe Unterschiede. Stark angewelkte Silagen zeigten eine etwas höhere Futteraufnahme. In der tatsächlich erbrachten Milchleistung waren keine signifikanten Differenzen zwischen den Gruppen nachzuweisen. Auf die Möglichkeit der gezielten Fütterung von Silagen unterschiedlichen Futterwertes und den Einsatz von Ballensilage in der Sommerfütterung wird hingewiesen. Schlagworte: Siliersystem, Ballensilage, Futterwert, Milchkühe.