Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

S. M. ULLAH, G. SOJA und M. H. GERZABEK:

Ionenaufnahme, osmotische Regulation und pflanzlicher Wasserhaushalt bei Ackerbohnen (Vicia faba L.) unter Salzstreß

Zusammenfassung

In Gefäßversuchen wurde der Einfluß von Bewässerung mit künstlichem Meereswasser (NaCI: MgC12 : MgS04= 2: 1: 1 auf molarer Basis) auf Ackerbohnen untersucht. Die Salzkonzentrationen betrugen 0, 20, 40 und 60 mM. Salzstreß bewirkte einen Anstieg der Konzentrationen von Natrium-, Magnesium- und Chloridionen im Pflanzengewebe. Natrium-Kaliumantagonismus führte zu einer Abnahme der Kaliumaufnahme. Abnehmende Eisenkonzentrationen waren die Ursache für Chlorosen. Die Nitrataufnahme wurde durch steigende Chloridmengen vermindert. In Abhängigkeit von der Ionenbilanz ergab sich eine Erhöhung der Phosphatgehalte. Die Ackerbohnenpflanzen zeigten tendenziell eine osmotische Anpassung durch steigende Glucose-, Fructose-, teilweise Saccharose-, Prolin- und Calciumgehalte als Antwort auf den Salzstreß. Versalzung des Bodens verminderte das Blattwasserpotential (ψt) und das osmotische Potential (ψs) Das Blattwasserpotential (ψt) fiel von -9 x105 Pa unter Kontrollbedingungen auf -14 x 105 Pa bei schwerem Salzstreß. Sowohl Korn- als auch Stroherträge der Ackerbohne wurden unter Salzstreß deutlich vermindert. Bei der höchsten Streßstufe (60 mM Salz) verringerte sich der Kornertrag um 86 % und der Strohertrag um 43 %, jeweils bezogen auf die Kontrolle. Schlüsselworte: Salzstreß, Salzwassereinfluß, osmotische Anpassung, Blattwasserpotential, osmotisches Potential.