Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

M. H. Gerzabek, A. J. A. Aquino, G. Haberhauer, D. Tunega und H. Lischka:

Molekülmodellierung - Perspektiven für die Bodenforschung

Zusammenfassung

Die Computerchemie (CC) ist eine relativ junge Wissenschaft, die sich rasch entwickelt. Dies hängt auch mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit von PCs und Workstations zusammen. Derzeit wird die Computerchemie selten in der bodenkundlichen Forschung verwendet, obwohl zahlreiche Anwendungsgebiete - insbesondere auf dem Gebiet der Erforschung des Verhaltens von Umweltschadstoffen im Boden - vorauszusehen wären. Neue Techniken, wie beispielsweise die ONIOM-Methode ermöglichen in diesem Zusammenhang relativ genaue Berechnungen von Interaktionen auch innerhalb großer Systeme mit bis zu 100 Atomen. Ein weiteres interessantes Forschungsfeld ist die Untersuchung der hypothetischen Struktur von Huminstoffmodellen und von Interaktionen mit verschiedenen Schadstoffen. In der vorliegenden Arbeit werden Beispiele für Anwendungen der Computerchemie in der Bodenforschung präsentiert: (i) die Interaktion von organischen Säuren mit Aluminium, (ii) die hypothetische Struktur von Huminstoffmodellen und deren Wechselwirkung mit Pflanzenschutzmitteln und (iii) die Anwendung der ONIOM Methode für das Studium der Adsorptionsstellen an Tonmineraloberflächen. Schlagworte: Aluminium, Bodenforschung, Computerchemie. Humistoffe, Tonminerale.