Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

A. Schulte:

Boden und Weltentwicklung im Blickwinkel landwirtschaftlicher und waldbaulicher Ansätze der internationalen Zusammenarbeit

Zusammenfassung

Mit einer jährlichen globalen Verlustrate von 7-10 Mio. ha land- und forstwirtschaftlicher Nutzfläche sowie Produktivitätsverlusten durch verschiedene Ursachen hat die Weltbodendegradation trotz aller Konventionen, Publikationen und Initiativen erschreckende Ausmaße angenommen. Heute gelten mindestens 15 bis 20 % der gesamten Landfläche als durch menschliche Aktivitäten weitgehend zerstört. Der Prozess schnell wachsender globaler Interdependenzen hat auch die Bodenkunde und hier vor allem den Bodenschutz und die Bodenrehabilitation erfasst. Bodenwissenschaftler neigen wie Entwicklungspolitiker jedoch noch oft dazu, den Boden als lokales Phänomen zu betrachten. Assoziationen in der deutschen Sprache wie "schollentreu", "bodenständig" oder verwurzelt" belegen die kulturelle, lokale Verankerung auch für die gesamte Gesellschaft. Im Zuge der im Text beschriebenen weltweiten Trends und Interdependenzen scheint der Boden aber zu einem der wichtigsten "Global Player" geworden zu sein, der vielfältige Wirkungen auf die Weltgesellschaft, die Weltökonomie und -ökologie sowie - in zunehmendem Maße - auch auf den Weltfrieden ausübt. Der Artikel stellt die für den Boden und die Weitentwicklung bedeutsamen globalen Trends kurz dar und geht der Frage nach, inwieweit den Zusammenhängen und Konsequenzen in der internationalen Zusammenarbeit bisher Rechnung getragen wurde und zeigt neue Möglichkeiten zur Finanzierung von internationalen Bodenrehabilitationsprojekten auf: die sich aus der Umsetzung des Kyoto-Protokolls ergeben könnten. Schlagworte: Weltboden-Ressourcen; Bodenrehabilitation; Waldbau; Internationale Zusammenarbeit; Kyoto-Protokoll.