Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

N. Rampazzo und A. Mentler:

Einfluß unterschiedlicher landwirtschaftlicher Landnutzung auf Bodeneigenschaften entlang der österreichisch-ungarischen Grenze

Zusammenfassung

Österreichische und ungarische landwirtschaftliche Böden (3 Transekte mit unterschiedlichen Bodentypen und Nutzungen) wurden mit früheren unbewirtschafteten Referenzböden des ehemaligen "Eisernen Vorhanges" verglichen. Die maschinelle Bewirtschaftung führte zu Verdichtungseffekten wie höhere Lagerungsdichte, Verlust an Porosität und geringere Aggregatstabilität. Die Referenzböden hatten eine gut entwickelte Krümelstruktur, während die bearbeiteten Böden eine blockig-prismatische Struktur entwickelten. Die bewirtschafteten Böden zeigten einen Verlust an organischer Substanz, an Kationenaustauschkapazität, an Nährelementen, eine Abnahme der mikrobiologischen und zoologischen Aktivität sowie des Wurzelwachstums. Die ungarischen Böden wiesen aufgrund hoher Applikationen an P-Düngemitteln höhere Gehalte an Schwermetallen auf, während auf österreichischer Seite höhere Cd-Gehalte gemessen wurden. Die mikrobiellen Aktivitäten (SIR, Basalrespiration. DRA) zeigten eine hohe positive Korrelation zum Gehalt an organischer Substanz sowie Gesamtstickstoff im Boden. Das Verhältnis Ergosterol/Cmic bestätigte die starke Abhängigkeit der pilzlichen Verteilung im Boden vom pH-Wert. Der physiologische Quotient (qC02) der Bodenorganismen in den bearbeiteten Böden war stark durch die Zufuhr leicht zersetzbarer organischer Substanz reguliert. Das Cmic/Corg Verhältnis der Referenzböden zeigte das natürliche Gleichgewicht zwischen Zu- und Abfuhr organischer Substanz. Dieses Gleichgewicht war in den bearbeiteten Böden verändert. Der Effekt unterschiedlicher Bodennutzung auf die Regenwurmpopulation konnte wegen besonderer Trockenheit im Untersuchungszeitraum nicht eindeutig festgestellt werden. Schlagworte: Badendegradation, landwirtschaftliche Nutzung, Bodenstruktur, Bodennährstoffe, Bodenbiologie.