Hartge
Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment
Karl Heinrich Hartge, Rainer Horn:
Die physikalische Untersuchung von Böden.
Praxis – Messmethoden – Auswertung
Mit dem Buch von Hartge/Horn liegt ein sehr bekanntes und in Fachkreisen weit verbreitetes Werk nun bereits in der 4., vollständig überarbeiteten Auflage vor. Wie in den vorangegangenen Auflagen stehen auch in der neuesten Auflage der Praktikumsbetrieb im Rahmen der bodenkundlichen Ausbildung und der Aufbau von Messanordnungen im Vordergrund, wobei bewährte, aber auch neue Methoden in 16 Kapiteln anschaulich dargestellt werden. Traditionsgemäß legen die Autoren großen Wert darauf, jede der vorgestellten Methoden durch die Erläuterung und Abgrenzung der Problemstellung einzuführen, ein gedanklicher Schritt, der die praktische Anwendung erheblich erleichtert. Nach ausführlicher Versuchsbeschreibung werden Methoden zur Auswertung der Messungen angegeben, wobei konkrete Rechenbeispiele den Anwendern allgemein, aber besonders Studierenden die Umsetzung der Ergebnisse anschaulicher machen und erleichtern. Eine weitere Besonderheit dieses Buches ist die Nennung häufig beobachteter Wertebereiche und deren Streuung. Hiermit haben die Anwender die Möglichkeit, ihre Ergebnisse kritisch einzuschätzen bzw. zu überprüfen. Am Ende jedes Kapitels werden Verweise auf weitere Methoden und weiterführende Fachliteratur gegeben. Im Vergleich zur vorigen Auflage wurden zudem Verfahren zur Bewertung des Verdichtungszustandes von Böden aufgenommen. Das Buch erscheint in einem ansprechenden Einband, die Qualität der Abbildungen wurde sehr verbessert. Kritisch anzumerken ist, dass in weiten Bereichen ältere Literaturzitate angegeben werden, wie z.B. im Kapitel Aggregatstabilität bei dem Prinzip der Nasssiebung. Neuere Literaturzitate sowie nationale und internationale Normen und Regelwerke verdienen es, mehr Berücksichtigung zu finden. Vereinzelt sind die Fachbegriffe nicht dem aktuellen Stand der Bodenphysik angepasst: So wird beharrlich Gew% statt %-Masse geschrieben. Bei einer nächsten Neuauflage dieses sehr beliebten Handbuches sollte daher in den angeführten Punkten eine Bereinigung durchgeführt werden. Das Buch richtet sich als Lehrbehelf für die Ausbildung der Bodenkunde, vor allem an praxisorientierte Lehrstellen, Fachhochschulen, aber auch Universitäten. Mit einem sehr hohen Anteil an praktischen Ratschlägen und Rechenbeispielen kann dieses Ausbildungsziel gut erreicht werden. Das Buch kann daher einem weiten Leserkreis sehr empfohlen werden. Nicola Rampazzo, Wien Eduard Klaghofer, Petzenkirchen