Die Bodenkultur - Journal for Land Management, Food and Environment

T. Kickinger, H. Würzner und W. Windisch:

Zink und Kupfer in Futter, Gülle und im Boden von Schweinemastbetrieben aus Österreich bei Fütterung von kommerziellem Alleinfutter oder betriebseigenem Mischfutter

Zusammenfassung

Eine Reihe von Untersuchungen zeigen, dass die Zn-und Cu-Konzentrationen in Wirtschaftsdüngern von Schweinen weit über denen von Rindern und Geflügel liegen, vermutlich aufgrund einer weit verbreiteten Anwendung exzessiver Dosierungen an Zn und Cu im Futter. Es ist deshalb anzunehmen, dass Wirtschaftsdünger von Schweinen wesentlich niedrigere Werte aufweist, wenn auf exzessive Dosierungen im Futter verzichtet wird. Aus diesem Grunde wurden 27 österreichische Schweinemastbetriebe als Modell für die Schweinehaltung herangezogen und die Gehalte an Zn und Cu im Futter sowie in der Gülle untersucht. Darüber hinaus wurde von je 3 Betrieben mit den niedrigsten bzw. höchsten Zn-Gehalten in der Gülle Bodenproben gezogen. Sechs der ausgewählten Betriebe verfütterten ausschließlich kommerzielles Alleinfutter (CCF). Die anderen 21 Betriebe mischten das Mastfutter direkt am Betrieb aus wirtschaftseigenen Futtermitteln und zugekauften Komponenten (z.B. Mineralfutter) (Selbstmischer, FMF). Bei den Alleinfutterbetrieben wurde zusätzlich der Eintrag an Zn und Cu (kg) in die Masteinheit über das Futter und der jeweilige Austrag an Zn und Cu (kg) in das Gülle-Lager erfasst. Bei den FMF-Betrieben (Selbstmischer) wurden 2 Datensätze zum Zink und 3 zum Kupfer aufgrund unerwartet hoher Konzentrationen im Futter bzw. in der Gülle aus dem Datensatz ausgeschlossen (vermutlich eine Anwendung exzessiver Dosierungen). Das Futter der CCF-Betriebe (Alleinfutter) enthielt 104 ± 26 mg Zn/kg und 20 ± 2 mg Cu/kg (bezogen auf 88 % Trockenmasse (T)) und lag durchwegs im Bereich der zulässigen Grenzen. Die entsprechenden Werte der FMF-Betriebe lagen 25 % höher (129 ± 39 und 25 ± 6) und überschritten teilweise die futtermittelrechtlich zulässigen Grenzen. Die Zn- und Cu-Konzentrationen in der Gülle (mg/kg T) betrugen bei den CCF-Betrieben 522 ± 194 und 105 ± 35, während für FMF-Betriebe höhere Werte beobachtet wurden (695 ± 295 und 154 ± 55). Die Transfer-Rate vom Futter in die Gülle betrug bei den CCF-Betrieben 84 ± 11% (Zn) und 69 ± 6% (Cu). Die Zn- und Cu-Konzentrationen im Boden (mg/kg DM) der Betriebe mit den niedrigsten Zn-Gehalten in der Gülle (nur CCF-Betriebe) betrug 72 ± 11 und 23 ± 6, während Betriebe mit dem höchsten Gülle-Zn (nur CCF-Betriebe) numerisch höhere Werte aufwiesen (78 ± 16 und 25 ± 5). Die Korrelation zwischen Gülle- und Boden-Zn betrug r = 0,70 (p < 0,11). Die Beobachtungen der vorliegenden Studie legen den Schluss nahe, dass die Zn und Cu-Gehalte des Futters die dominierende Einflussgröße der jeweiligen Konzentrationen in Wirtschaftsdünger von Schweinen darstellen. Bei einer Fütterung von Zn und Cu innerhalb der futtermittelrechtlich zulässigen Grenzen und insbesondere bei Verzicht auf exzessive Dosierungen sind wesentlich niedrigere Konzentrationen an Zn und Cu im Wirtschaftsdünger zu erwarten als bisher berichtet wurden. Dies scheint auch einer Akkumulation von Zn und Cu im Boden entgegenzuwirken. Schlagworte: Zn, Cu, Futter, Gülle, Boden, Schwein, Mast.