Entwicklung einer Methode zum Nachweis von CO2–Speicherpotentialen in Ackerböden

In den letzten Jahren hat sich der Humusaufbau in landwirtschaftlich genutzten Böden als  eine potentielle Strategie zum Klimaschutz entwickelt. Speicherpotentiale sind aber schwer abzuschätzen, und es braucht eine ‚on-field‘-Evaluierung 

Ziel dieses Pilotprojektes ist es, CO2-Speicherpotentiale in Ackerböden bei humusaufbauender Bewirtschaftung zu bestimmen und Methoden zu entwickeln, Kohlenstoffspeicherung durch ackerbauliche Bewirtschaftungsmaßnahmen effektiv und wissenschaftlich klar nachweisbar zu machen. Im Rahmen dieses Pilotprojektes werden daher drei zentrale Ziele verfolgt: (1) Humusdefizite in Ackerböden zu quantifizieren und daraus Kohlenstoff-speicherpotentiale abzuleiten. (2) Indikatoren für das Monitoring von Humusaufbau und Kohlenstoffbindung im Boden zu bestimmen. (3) Analytische Bodenindikatoren mit Humusmodellen und betrieblichen Management-Quantifizierungsansätzen zu verbinden, durch die eine maßnahmenbasierte Abschätzung von Kohlenstoffspeicherpotentialen ermöglicht wird.

Es wurden dafür 20 Musterbetriebe in Nordostösterreich mit besonders humusfördernden Bewirtschaftungssystemen (z.B. intensive Begrünung, reduzierte Bearbeitungsintensität, hohe Fruchtfolge-Diversität, organische Düngung) ausgewählt. Die Verteilung der Betriebe erfolgt über möglichst viele unterschiedliche Bodentypen und -arten sowie unterschiedliche Bewirtschaftungsansätze.

Um die CO2–Speicherfähigkeit auf Ackerflächen unter humusmehrender Bewirtschaftung feststellen zu können, werden jeweils 3 Nutzungsformen vergleichend untersucht: neben einer Fläche mit humusmehrender Bewirtschaftung (Musterbetriebe) werden auch eine Standardfläche mit üblicher Bewirtschaftung sowie eine möglichst naturnahe Fläche als nicht ackerbaulich genutzte Referenz beprobt. Damit kann abgeschätzt werden, wie weit durch humusaufbauende Bewirtschaftung ein ackerbauliches Humusdefizit im Vergleich zu einer natürlichen Referenzfläche ausgeglichen wird.

Zusätzlich soll der Einfluss von Standortfaktoren und spezifischen Managementmaßnahmen (reduzierte Bodenbearbeitung, organische Düngung, Zwischenfruchtanbau, Untersaaten,…) evaluiert werden, um so Humusspeicherpotentiale noch besser abschätzen und lenken zu können.