Böden für eine an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft

Durch Landnutzungsänderungen und langjährige intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung sind Humusvorräte in Ackerflächen (teils stark) verringert worden. Der für die Bodengesundheit und Klimawandelanpassung essenzielle organische Bodenkohlenstoff (Humus) kann allerdings durch spezielle Maßnahmen (wie beispielsweise Zwischenfruchtanbau, diverse Fruchtfolgen, reduzierte Bodenbearbeitung oder Ausbringung von organischem Dünger) langsam wieder aufgebaut werden.

Im Projekt SOCCA beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen: Wie groß ist das Potenzial, das Bodenkohlenstoff-Defizit in Ackerböden durch bodenfördernde Bewirtschaftungsweisen zu schließen? Welche Verbesserungsmöglichkeiten bestehen über das derzeitige Niveau hinaus? Und welche biologischen Prozesse bestimmen die langfristige Speicherung von organischem Bodenkohlenstoff?

Dafür werden Böden von sogenannten „Pionierbetrieben“ in Niederösterreich und dem Burgenland, die bereits lange bodenfördernd bewirtschaften, mit konventionell wirtschaftenden „Standardbetrieben“ verglichen. Außerdem stellen wir Ergebnisse beider landwirtschaftlicher Systeme einer semi-natürlichen Referenz (Ackerrandstreifen) gegenüber, um die Kohlenstoffspeicherungspotentiale in ihrer Größenordnung einschätzen zu können. Die Vielfalt an physikalischen (Korngrößenverteilung, Aggregatstabilität), chemischen (pH-Wert, Kationenaustauschkapazität, verfügbare Nährstoffe) und mikrobiellen (mikrobielle Biomasse, Nekromasse und Aktivität) Laboranalysen ermöglicht ein breites Bild über die Wirkung derzeitiger Wirtschaftsweisen und kann dabei helfen zukünftige landwirtschaftliche Maßnahmen im Sinne eines zielgerichteten Humusaufbaus zu verbessern.