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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-06-01 - 2025-05-31

Die Bearbeitung Roter Listen gefährdeter Wirbeltiere liegt schon 18 bzw. 16 Jahre zurück. Seither haben sich Änderungen der taxonomischen Verhältnisse, der Grundgesamtheit, der ökologischen Verhältnisse und der Gefährdungsdisposition der Arten ergeben. Ausgestorben geglaubte Arten wie die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) konnten sich beispielsweise wieder etablieren. Auch die Gefährdungssituation vieler Arten hat sich verändert. Neue potentielle Gefährdungsfaktoren wie der Klimawandel, Neobiota, etc. sind hinzugetreten und wirken sich auf die Arten aus. Das Insektensterben hat direkte Auswirkungen auf die zahlreichen insektenfressenden Wirbeltierarten und ökosystemare Auswirkungen auf die restlichen Arten. Die Nomenklatur der Säugetiere, die den Bearbeitungen 2005 zugrunde lag, ist aktualisierungsbedürftig. Im Rahmen eines Projektvorhabens der F&P Netzwerk Umwelt GmbH (Ingenieurbüro für Biologie und Landschaftsplanung) soll die Rote Liste der Säugetiere (exkl. Fledermäuse) Österreichs nun aktualisiert werden. Diese Aktualisierung soll eine Checkliste der Säugetiere Österreichs nach der aktuellen taxonomischen Klassifikation, eine Gefährdungsanalyse und Einstufung der in Österreich vorkommenden Säugetiere (exklusive Fledermäuse) in die IUCN-Gefährdungskategorien umfassen. Zusätzlich sollen kurze Artsteckbriefe pro Art erstellt werden, in dem taxonomische Verhältnisse, ökologische Ansprüche, Verbreitung, Gefährdungsfaktoren und Schutzmaßnahmen dargelegt sind. Von der F&P Netzwerk Umwelt GmbH zusammengetragene Daten zu jagdbaren Säugetieren sollen mit Mitarbeiter:Innen des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) der BOKU University im Rahmen von Interviews und/oder Workshops evaluiert werden. Die hierbei entstehenden Ergebnisse werden für die Erstellung der angesprochenen Checkliste und Artsteckbriefe verwendet. Diese Checkliste sowie die Artsteckbriefe und etwaige (End-)Berichte werden abermals von Mitarbeiter:Innen des IWJ evaluiert, mit Fokus auf den jagdbaren Arten.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-04-01 - 2025-03-31

Das landschaftsökologische Lebensraumpotential beschreibt das Potenzial einer Fläche, die Entstehung natürlicher Habitatstrukturen für eine Art zu gewährleisten und damit als Habitat für eine Besiedelung zu dienen (Suchant et al. 2003). Ein solches Modell gibt die generelle Eignung und Besiedlungsmöglichkeit wieder, unabhängig von einer aktuellen, tatsächlichen Verbreitung. Bisher existieren verschiedene Modelle zur Eignung von Wolfslebensräumen im gesamten Alpenraum, welche jedoch nicht auf aktuellen Daten aus Österreich basieren. Das Konfliktpotenzialmodell soll in dieser Studie nicht anhand von Fragebögen erstellt werden (vgl. Behr et al. 2017; Life Wolf Alps 2022), sondern auf Basis ökonomischer Daten analysiert werden. Das Lebensraumpotenzialmodell wird darauf abzielen, die Eignung von Flächen zur Gewährleistung natürlicher Habitatstrukturen für Wölfe zu bewerten, während das Konfliktpotenzialmodell ökonomische Daten zur Analyse von Konflikten heranziehen wird. Beide Modelle werden auf aktuellen österreichischen Daten basieren und verschiedene Szenarien berücksichtigen, einschließlich Konfliktbehaftung, Entschädigungszahlungen und/oder Herdenschutzmaßnahmen. Die Verfügbarkeit von hochwertigen Daten ist entscheidend für die Genauigkeit und Relevanz dieser Modelle. Das Projekt wird die Datengrundlage im Zusammenhang mit Faktoren wie Viehzucht, Herdenschutz, Siedlungsnähe, Rissgeschehen und anderen wolfsbiologischen Parametern prüfen und, sofern verfügbar, in die Modelle integrieren. Die Hauptforschungsfragen dieses Projekts umfassen die Ermittlung geeigneter Lebensräume für Wölfe in Österreich, die Identifikation von Konfliktpotenzialen aus sozio-ökonomischer Sicht und die Identifizierung besonders betroffener Gebiete hinsichtlich Habitat- und Konfliktpotenzial. Dieses Forschungsprojekt wird wertvolle Erkenntnisse für den Naturschutz und das Management von Wolfsbeständen in Österreich liefern. Diesem Ziel folgend stellen sich als Motive für die Abwicklung des Projekts folgende Hauptforschungsfragen: i. Welcher Lebensraum ist in Österreich für Wolfsrudel aus ökologischer Sicht potenziell geeignet? ii. Wo ergeben sich Konfliktpotenziale mit Wolfsrudeln in Österreich aus sozi-ökonomischer Sicht? iii. Welche Flächen sind durch Habitatpotenzial und Konfliktpotenzial besonders betroffen? Der dargelegte Projektplan dient dazu, neue Erkenntnisse über potenzielle Lebensräume für Wolfsrudel in Österreich zu gewinnen und damit die oben angeführten Forschungsfragen durch Anwendung von wissenschaftlichen Methoden, wie z.B. der Modellierung mittels MaxEnt und der Erarbeitung von small ensemble Modellen generell gültig und reproduzierbar zu behandeln.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-06-06 - 2026-02-05

Problemstellung In allen EU-Mitgliedstaaten wird das Management von Großraubtieren immer schwieriger, da es versucht, sowohl die Sicherheit der Menschen als auch die Erhaltung der Wildtierpopulationen in den Vordergrund zu stellen. Dieses Gleichgewicht zu finden, ist entscheidend für die Gewährleistung einer lebensfähigen Koexistenz zwischen Menschen und Großraubtieren. In der Vergangenheit wurden große Anstrengungen unternommen, um die negativen Auswirkungen der Bewirtschaftung von Großraubtieren abzumildern. Dabei handelte es sich um präventive, aber meist reaktive Maßnahmen, um in erster Linie das Leben und die Güter der Menschen zu schützen und Großraubtiere vor dem Tod zu bewahren. Diese Lösungen und Pläne wurden von (nationalen/regionalen) Behörden, Naturschutzorganisationen, Jagdverbänden und anderen Interessengruppen erarbeitet und umgesetzt, ohne dass die tatsächlich Betroffenen einbezogen wurden - in erster Linie die lokalen Bürger/Gemeinschaften, insbesondere die ländlichen, vom Wald abhängigen Gemeinden, in denen Frauen und die junge Generation keinen großen Anteil an den Entscheidungen der patriarchalischen Gesellschaft haben. Auch die breite Öffentlichkeit hat kaum die Möglichkeit, an Entscheidungsprozessen im Zusammenhang mit dem Management von Großraubtieren beteiligt zu werden. Die ständig wechselnden Leiter von Umweltministerien und führenden Parteien in osteuropäischen Staaten (instabile politische Systeme) verschärfen die Situation/Prozesse durch häufig wechselnde Positionen/Politiken in Bezug auf Konfliktlösungen. Ziele Das allgemeine Ziel des Projekts ist es, die Bürgerinnen und Bürger in Überlegungen und Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Management von Braunbären einzubeziehen, insbesondere bei der Vermeidung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren und der Koexistenz, indem sie in die Lage versetzt werden, sich an Entscheidungsprozessen und am gemeinsamen Management zu beteiligen, wobei insbesondere die Jugend, die Gleichstellung der Geschlechter und Minderheitengruppen berücksichtigt werden. Das Projekt steht im Einklang mit der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2030 (als Schlüsselkomponente des Europäischen Green Deals), deren Ziel die Erhaltung und Wiederherstellung von Arten und Ökosystemen ist.

Betreute Hochschulschriften