Exkursion Verkehrswesen zur A4 Ost Autobahn + Wolkersdorf 05.06.2025
Im Rahmen der Lehrveranstaltung Exkursion Verkehrswesen geht es stets zu anderen Zielen, diesmal zur A4 Ost Autobahn und danach nach Wolkersdorf in Niederösterreich.
Die Exkursion am 05. Juni 2025 wurde von DI Dr. Wolfgang J. Berger organisiert und geleitet. Dabei waren knapp 20 Studierende, vorwiegend aus dem Bachelor-Studiengang Umweltingenieurwissenschaften, aber auch welche aus den Studiengängen Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur sowie Umwelt- und Bioressourcenmanagement.
Der ganze Vormittag war der A4 Ost Autobahn gewidmet wo zurzeit auf fast 7 km Länge die Generalsanierung zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat in vollem Gange ist. Bei einem Frühstücks-Snack im Baubüro (danke an die ASFINAG) wurden von den ASFINAG-Kollegen DI Schwarz und DI Panazzo (beide BOKU-Absolventen) der gesamte mehrjährige Prozess der Projektgenese sowie zahlreiche bauliche Details professionell erläutert. Besonders beeindruckend war auch die Schilderung der vielen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen, wie z.B. die Anlage von fast 1 ha biologischen Flächen, die Errichtung von Gewässerschutzanlagen auf dem neuesten Stand der Technik, die Pflanzung von fast 3.000 Bäumen (die mindestens 10 Jahre lang gepflegt werden müssen) bis hin zum Aufhängen von Nistkästen für Fledermäuse. Auch die Errichtung eines begleitenden Radwegs ist Teil des Projekts. Diese Maßnahmen umfassen immerhin über ein Viertel der gesamten Projektkosten von etwas über 100 Mio. Euro. Danach ging's fast zwei Stunden auf die Baustelle selbst, wo in intensiver Bautätigkeit unmittelbar neben den stark befahrenen Richtungsfahrbahnen der Autobahn eine künftig breitere (und sicherere) Fahrbahn völlig neu errichtet wird und, wie uns berichtet wurde, in genau getimten Nachtaktionen auch die bestehenden Fahrbahndecken Stück für Stück erneuert werden.
Nach einem kräftigen Mittagessen in Pillichsdorf ging's am Nachmittag nach Wolkersdorf zur NÖ-Straßenbauabteilung 3 mit angegliederter Straßenmeisterei. Dort gab die Leiterin der Straßenbauabteilung, Frau DI Nikola Kopitz (sie ist auch Vortragende der Master-Wahllehrveranstaltung Straßenbetrieb – Straßenerhaltung) einen Überblick über die mannigfachen Tätigkeiten des Straßendiensts. So müssen allein in Niederösterreich immerhin fast 14.000 km Landesstraßen betreut und erhalten werden, von der Streuung und Schneeräumung im Winter, dem Grünschnitt und der Bankett- und Böschungspflege im Sommer, der Instandhaltung und Reparatur von Fahrbahnen, Gehsteigen und Radwegen bis hin zur Wartung, Reinigung oder Erneuerung von Verkehrszeichen, Leitpflöcken und Leitschienen.
Anschließend gab's eine Führung durch die Straßenmeisterei, wo Frau Kopitz und auch Straßenmeister Josef Siebenhandl praktische Arbeitsabläufe mit den zahlreichen Geräten und Maschinen ausführlich erklärten. Ein Lkw und ein Unimog standen zur Verfügung, um 'mal darin Platz zu nehmen und deren Schneepflug zu bedienen. Beeindruckend war auch die Halle mit zig Tonnen eingelagertem Streusalz. Im Areal wurden zudem drei Bereiche gezeigt, die vor kurzem nach den neuesten Erkenntnissen des Schwammstadt-Prinzips errichtet wurden. Die Entwicklung der dortigen Bäume wird genauestens gemonitort.
Der fachliche Abschluss der Exkursion war die Begehung der Begegungszone Wolkersdorf. Durch die ausführliche Schilderung von Josef Siebenhandl wurde klar, warum sie auch als "Platz der Generationen" bezeichnet wird. Abgesehen von der Schule wurden dort nämlich sukzessive bewusst durchmischt sowohl für Jungfamilien wie auch für Senior*innen gewidmete Wohneinheiten errichtet und der gesamte Platz mit gemütlichen Aufenthaltsflächen ausgestattet.
Mit einer gemütlichen (und äußerst nahrhaften!) Stunde bei einem Wolkersdorfer Buschenschrank klang die Exkursion aus.