732327 Verleugnung und Heuchelei in der Klimakrise verstehen und überwinden


Art
Vorlesung
Semesterstunden
2
Vortragende/r (Mitwirkende/r)
Steurer, Reinhard
Organisation
Angeboten im Semester
Wintersemester 2024/25
Unterrichts-/ Lehrsprachen
Deutsch

Lehrinhalt

Die Klimakrise ist trotz jahrzehntelanger Anstrengungen nach wie vor ungelöst. Emissionen sind unverändert hoch, die Einhaltung des 1,5-Grad-Limits ist bereits so gut wie unmöglich und die Einhaltung des 2-Grad-Limits wird mit jedem Jahr hoher Emissionen schwieriger.

Warum riskiert die Menschheit, aus der Klimakrise eine globale Klimakatastrophe mit sehr ernsten, irreversiblen Folgen zu machen? Diese Frage steht im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung. Die Antworten gehen weit über konventionelle Erklärungen, wie z.B. ökonomischen Interessen und politischen Machtkonstellationen hinaus.

Im Mittelpunkt stehen psychosoziale Erklärungen, in denen kognitive Dissonanzen und Abwehrmechanismen eine zentrale Rolle spielen. Die Vorlesung zeigt, welche psychische Belastung die Klimakrise darstellt und wie wir diese bis heute nicht physisch sondern psychisch mittels Verleugnung, Rationalisierung/Ausreden, Verdrängung und Ersatzhandlungen lösen. Darauf aufbauend wird erörtert, was passieren müsste, damit eine tatsächliche Lösung des Problems doch noch möglich wird. Kurz gesagt: Wir müssten diese Abwehrmechanismus überwinden und uns der unangenehmen "Klima-Realität" stellen.

Inhaltliche Voraussetzungen (erwartete Kenntnisse)

Eine sinnvolle Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung ist mein Seminar "Governance und Politik in der Klimakrise". Dort werden Grundlagen der Klimapolitik behandelt, die für das Verständnis der Inhalte dieser LV von zentraler Bedeutung sind.

Lehrziel

Studierende lernen zu verstehen, warum wir die Klimakrise seit Jahrzehnten nicht angemessen lösen, wie wir uns mit einem potentiell katastrophalen Ausgang der Klimakrise arrangiert haben und was passieren müsste, damit sich das noch ändert. Am Ende der Vorlesung werden die Studierenden die eminente Bedeutung von kognitiven Dissonanzen einerseits und Abwehrmechanismen andererseits verstehen. Diese Einsichten befähigen Studierende, an einer tatsächlichen Lösung des Problems besser mitwirken zu können.
Noch mehr Informationen zur Lehrveranstaltung, wie Termine oder Informationen zu Prüfungen, usw. finden Sie auf der Lehrveranstaltungsseite in BOKUonline.