Donatella Tesei


In feierlichem Rahmen wurde Frau Dr. Donatella Tesei am 8. März 2016 von der Sektionschefin Barbara Weitgruber vom Wissenschaftsministerium und FWF-Präsident Klement Tockner zusammen mit 31 anderen herausragenden Wissenschaftlerinnen mit dem Karriereentwicklungsstipendium des FWF zur Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet.

Mit 1. Februar 2017 hat Dr. Tesei, als eine der 16 vom FWF geförderten Hertha-Firnberg Stipendiatinnen des Jahres 2016, ihre Forschungsarbeiten zum Thema Proteomik von extremophilen Pilzen am Department für Biotechnologie bei Prof. Dr. Katja Sterflinger begonnen.
Die Erforschung des Lebens und Überlebens von stressresistenten Pilzen ist seit ihrer Masterarbeit an  der Tuscia Universität (Italien) ihr Forschungsschwerpunkt. Im Rahmen ihres Doktorats in Biotechnologie an der BOKU beschäftigt sie sich insbesondere mit der Analyse des Proteoms der schwarzen Pilze unter verschiedenen Stressbedingungen. Schwarze Pilze, deren charakteristisches Merkmal die durch Melanin gegebene dunkle Pigmentierung ist, sind an besonders harte Lebensbedingungen perfekt angepasst und gelten derzeit als die stressresistentesten Eukaryonten. Daher sind diese Pilze auch geeignete Modelle für die Untersuchung von Stresstoleranz. Denn unter lebensbedrohlichen Bedingungen sind Anpassung und Stressresistenz absolut notwendige Voraussetzungen für das Überleben von Lebewesen.

Hinter dem Titel des auf drei Jahre anberaumten Forschungsprojektes "Learning from extremophilic fungi: proteomics studies of the oxidative stress defense and protein stability with an eye to proteins’ industrial use" verbirgt sich die Untersuchung des oxidativen Stress in Zellen in Bezug auf unterschiedliche Umwelteinflüsse, aber auch in Bezug auf Krankheitserreger. Ein weiteres Ziel des Projektes im Zusammenhang mit zellschützenden Eigenschaften der Proteine, die unter Ozonstress ihre Funktionen aufrecht erhalten, ist deren mögliche biotechnologische und kosmetische Anwendung.

In Zusammenarbeit mit mehreren weltweit führenden Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Proteinanalyse kommen erstmalig die modernsten Analysemethoden an schwarzen Pilzen zum Einsatz. Dadurch kann nicht nur das Leben dieser schwarzen Pilze unter Stressbedingungen besser verstanden werden, die Ergebnisse können zusätzlich auch einen wesentlichen Grundstein für die zukünftige Anwendung in biotechnologischen Prozessen oder, zum Beispiel als Hautschutz, für die Kosmetikindustrie legen.


22.03.2017