Zukunft Bauen

Wie das Institute of Green Civil Engineering an der BOKU mit Grundlagen-und angewandter Forschung aktiv zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Bauwirtschaft beiträgt – ein Porträt des IGCE.

Dieser Artikel stammt aus der 3. Ausgabe des BOKU Magazins 2025 “Bastlerhit Zukunft: Wie wir morgen bauen werden”.

„Die Zukunft des Bauens entsteht an der BOKU: exzellente interdisziplinäre Grundlagenforschung kombiniert mit einer praxisrelevanten anwendungsorientierten Forschung sowie eine Begleitung bis zur Anwendung.“

Kaum eine Branche steht derzeit vor größeren Herausforderungen als das Bauwesen: Weltweit sind die Herstellung und der Betrieb von Gebäuden und Infrastruktur für einen erheblichen Teil der ausgestoßenen Treibhausgasemissionen, der verbrauchten Energie und des Feststoffmülls verantwortlich. Es handelt sich daher um einen der einflussreichsten Sektoren, um den anthropogenen Umwelteinfluss zu reduzieren und einen Beitrag zum dringend notwendigen Klima- und allgemein Umweltschutz zu leisten. Gleichzeitig kämpft die Branche mit veralteten Methoden, einem immer akuter werdenden Fachkräftemangel, einer insgesamt niedrigen Produktivität und momentan auch, daraus resultierend, mit einer schlechten Konjunktur.

An der BOKU forscht das Team des Institute of Green Civil Engineering (IGCE) an wissenschaftlichen Grundlagen sowie innovativen, praxisorientierten Themen, um Lösungen für diese Herausforderungen bereitstellen zu können. Das Institut widmet sich der nachhaltigen Transformation des Bauwesens mit dem Ziel, natürliche Ressourcen, insbesondere im Hochbau, möglichst effizient und verantwortungsvoll zu nutzen, den Umwelteinfluss allgemein zu reduzieren und aktiv zur Etablierung einer realen Kreislaufwirtschaft im Sektor beizutragen. Im Zentrum der Forschung stehen die Entwicklung zukunftsweisender Bauweisen, digitale Entwurfs- und Produktionsprozesse, die ökologische Optimierung von Tragstrukturen mit besonderem Fokus auf die Materialien Beton und Holz sowie die Weiterentwicklung innovativer Baustoffe und Bauverfahren. Neben einem zentralen Fokus auf einer hohen wissenschaftlichen Qualität zeichnet sich das Institut durch umfassendes Praxiswissen inklusive Handwerkswissen aus.

Ein zentrales Forschungsinstrument und explizite Stärke des IGCE sind experimentelle Untersuchungen in den institutseigenen Laboren (Prüf-und auch Roboterlabor) auf Material-, Bauteil- und Prozessebene.

Das Profil des IGCE beschäftigt sich zusammengefasst mit folgenden fünf Schwerpunktbereichen:

1. Hochbau
2. Holzbau
3. Automatisiertes Bauen
4. Nachhaltiges Gestalten und Bauen
5. Kreislaufgerechtes Bauen

Eng verknüpft: Forschung und Lehre

Neben dem Engagement in der Forschung ist das IGCE umfassend in der universitären Lehre engagiert. Studierende der Bachelorstudienrichtung Umweltingenieurwissenschaften, Umwelt- und Bioressourcenmanagement, Holz- und Naturfasertechnologie sowie der Masterstudien Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, des englischsprachigen Masterprogramms Green Civil Engineering und der Docschool Build.Nature werden einerseits grundlagenorientiert und zudem in den relevanten Bereichen praxisnah ausgebildet. Projektbasierte Formate, die Integration der institutseigenen Labore und Kooperationen mit der Industrie prägen das didaktische Konzept. Besonders hervorzuheben ist die Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten im direkten Kontext aktueller Forschungsprojekte.

Ein engagiertes Team für den Wandel

Hinter den Aktivitäten des IGCE steht ein engagiertes, diverses, interdisziplinäres und internationales Team rund um Benjamin Kromoser, das sich motiviert und voller Energie der Frage widmet, wie das Bauwesen zukunftsfähig, nachhaltig und ressourcenschonend gestaltet werden kann.

Pionierarbeit im Bauwesen: BOKU-Roboterlabor mit Österreichs größtem Forschungsroboter.

Univ.Prof. DI Dr. Benjamin Kromoser leitet das Institute of Green Civil Engineering.

DIin Dr.in Sara Reichenbach ist stellvertretende Institutsleiterin.