Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Variablen in der Untersuchung von den Probanden nicht einzeln bewertet werden, sondern dass den Befragten vollständige Alternativen vorgelegt werden. In diesem Fall bestehen die alternativen Wahlmöglichkeiten aus jeweils kompletten Varianten einer städtischen Grünstruktur, die sich in wesentlichen Merkmalen unterscheiden, sodass direkte Rückschlüsse auf die Kriterien des zugrundeliegenden Wahlentscheidungs-Verhaltens möglich sind.
Im Unterschied zu bisherigen Studien berücksichtigt dieses Experiment nicht nur ästhetische, sondern auch ökologische, ökonomische und soziale Aspekte und eignen sich besonders gut, um auch nicht-marktfähige Werte wie Biodiversität oder Gestaltung öffentlicher Räume zu untersuchen. Sie ermöglichen ein vertieftes Verständnis von Entscheidungsprozessen und machen komplexe Abwägungen realitätsnah analysierbar.
Kurz: Welcher Typ von Grünanlagen wird von welcher Gruppe besonders präferiert, entscheiden Familien anders als Singlehaushalte, sind Biodiversität und Partizipation für jüngere Menschen wichtiger als für ältere, welchen Stellenwert besitzen die Umweltwirkungen für untere, mittlere und höhere Einkommensgruppen, welche Zahlungsbereitschaft besteht für ein neues grünes Wohnumfeld bzw. einem Beitrag zu Klimazielen u. v. m. Mit dem Choice-Experiment lassen sich maßgeschneiderte Lösungen für Stadtteile erarbeiten, die den Interessen der dort lebenden Bevölkerung bestmöglich Rechnung tragen.
Ergebnis: Insgesamt erwies sich das Straßenbegleitgrün als die am meisten präferierte Gestaltungsform gefolgt vom Grünzug, der grünen Regenrückhaltung und deutlich abgeschlagen der Gemeinschaftsgarten.