PLANET SHAPERS Folge 3 Zukunft Energie: Lösungen für die Wende
24.02.2025
Bernhard Vosicky und Astrid Kleber werfen einen Blick auf Österreichs Energiezukunft: Wie gelingt der Ausbau erneuerbarer Energien? Wie bringen wir mehr Klimaschutz in den Verkehr? Welche Hebel gibt es in der Gebäudesanierung? Und welche Rolle könnte Atomkraft in einem klimaneutralen Energiesystem spielen?
Fotos: BOKU University/Peter Zeschitz (5)
Mit Tobias Pröll, Forscher für emissionsfreie und emissionsarme Technologien, sprechen wir über die Realisierbarkeit einer klimaneutralen Energieversorgung in Österreich bis 2040, die Schlüsseltechnologien dafür – und ein spannendes Forschungsprojekt zu E-LKWs im Straßengüterverkehr.
„Es wäre mit den heute verfügbaren Technologien möglich, bis 2040 nahezu klimaneutral in der Energieversorgung zu sein, es wäre auch gesamtwirtschaftlich möglich. Es bedarf geeigneter wirtschaftspolitischer Weichenstellungen, damit wir auch wirklich dorthin kommen.“ Tobias Pröll, Institut für Verfahrens- und Energietechnik, BOKU
Nikolaus Müllner, Experte für Nuklearenergie, beleuchtet die mögliche Rolle der Atomkraft in einem klimaneutralen Energiesystem und bewertet in seinem aktuellen Forschungsprojekt, wie weit Kernenergie die Anforderungen der Energiewende erfüllt.
„International kann Atomenergie Teil eines klimaneutralen Energiesystems sein, insbesondere in Ländern, die bereits darauf setzen. Für die Energiewende ist sie jedoch nicht zwingend erforderlich.“ Nikolaus Müllner,Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften, BOKU
Magdalena Wolf, Expertin für Wärmepumpen, Kältetechnik und Smart Controlling, hat das Sanierungsprojekt Sani60ies wissenschaftlich begleitet und erklärt das (Einspar)Potenzial der Fassadenaktivierung.
„In den 50er- und 60er-Jahren spielte Wärmedämmung noch eine untergeordnete Rolle. Anders als bei Gründerzeithäusern wurde auf aufwendige Fassadengestaltung verzichtet – ideale Bedingungen für eine nachträgliche Fassadenaktivierung.“ Magdalena Wolf,Institut für Verfahrens- und Energietechnik, BOKU
HLK-Techniker Michael Müller hat bereits drei Sani60ies-Projekte umgesetzt und berichtet, welche technischen und baulichen Herausforderungen dabei auftraten – und wie sie gelöst wurden.
„Die Beschaffenheit des Mauerwerks bringt Herausforderungen mit sich: Während sich Durisol-Mauerwerk relativ einfach fräsen lässt, braucht es für hartes Ziegelmauerwerk deutlich mehr Trennscheiben – und starke Nerven.“ Michael Müller, Planungsbüro HOB - Hausservice Objektbetreuungs GmbH
Abschließende Frage in die Runde: Was muss passieren, damit wir Strom bewusster und sparsamer nutzen?