Prämierung herausragender BOKU-Arbeiten - 2021
Forschungspreise für herausragende Leistungen und innovative Beiträge in Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationen an der Universität für Bodenkultur Wien vergeben.
Die BOKU schreibt ein Mal im Jahr Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten aus.
„Forschungsergebnisse der BOKU sind zentrale Informationsquellen für die Akteure der Praxis: Als Wissenschaftler wollen wir Lösungen anbieten, um dem Life-Science-Sektor profunde Entscheidungsgrundlagen zu liefern. Als Lehrende wollen wir unseren Studierenden gesichertes Wissen über zukünftige Entwicklungen vermitteln. Die BOKU bildet die Planer*innen, die Unternehmer*innen und die politischen Entscheidungsträger*nnen von morgen aus. Die junge Wissenschaft, wie sie heute ausgezeichnet wird, ist daher das Aushängeschild unserer Universität“, betont Rektor Hubert Hasenauer.
Preise
1. Allgemeine Hochschulstipendienstiftung für Wiener Hochschulen
Stiftungszweck: Förderung von Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien, die ihr Bachelor- oder Master-Studium noch nicht abgeschlossen haben, und die sich durch sehr gute Studienleistungen auszeichnen.
2. Fonds "120 Jahre Universität für Bodenkultur"
Der Fonds "120 Jahre Universität für Bodenkultur" unterstützt und anerkennt hervorragende Forschungsleistungen, die dem Profil der Universität für Bodenkultur Wien entsprechen und die Fachbereiche Bodenkunde, Waldökologie, Waldbau, Waldwachstum, Forsttechnik, Forstschutz und Holzforschung umfassen.
Konkrete Zwecke des Fonds sind:
a) Finanzierung von Forschungsprojekten von Professor*innen, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien;
b) Anerkennungspreise für herausragende Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationen, die nicht länger als 2 Jahre zurück liegen.
3. AGRANA-Forschungs-Förderung
Das Kuratorium vergibt einen oder mehrere Förderpreise von insgesamt EUR 3.500,-.
Die Preise werden an BOKU-Absolvent*innen vergeben für die Auszeichnung von abgeschlossenen Dissertationen und Habilitationen.
Förderwürdig sind vorzugsweise Arbeiten aus den Bereichen Umwelt- und Bioressourcenmanagement, Agrar- und Ernährungswissenschaften, stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe sowie Organic Agricultural Systems and Agroecology, die einen Fokus auf Nachhaltigkeit sowie Corporate Social Responsibility aufweisen.
Preisträger*innen
Allgemeine Hochschulstipendienstiftung für Wiener Hochschulen
Die Stipendiaten werden ausgezeichnet für sehr gute Studienleistungen im Jahr 2019:
Max Haucke, BSc.
Masterstudium; Wildtierökologie und Wildtiermanagement
Andreas Josef Heinzl, BSc.
Masterstudium: Nutzpflanzenwissenschaften
Lukas Johannes Moik, BSc.
Bachelorstudium; Forstwirtschaft (inzwischen abgeschlossen)
Markus Regner, BSc.
Masterstudium; Lebensmittelwissenschaft und -technologie
Eric Smit
Bachelorstudium: Kulturtechnik und Wasserwirtschaft
Gregor Stitz
Bachelorstudium: Lebensmittel- und Biotechnologie
Fonds „ 120 Jahre Universität für Bodenkultur“
Mag.a Dr.in Katharina Schwanda
Doktoratsstudium der Bodenkultur, Forstpathologie an der BOKU
2019 mit Auszeichnung bestanden
Wird ausgezeichnet für ihre Dissertation
„Pathological Investigations on Ash Dieback“
(Juni 2019, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz [IFFF])
Betreuer: Univ.Prof. Thomas Kirisits
Thema der Arbeit: Eschentriebsterben - eine in Europa weit verbreitete, oft tödliche Krankheit der Gemeinen oder Europäischen Esche und anderer Eschenarten, welche durch den aus Ost-Asien eingeschleppten invasiven Pilz, dem Eschen-Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus) verursacht wird.
In dieser kumulativen Dissertation wurden verschiedene Untersuchungen zur Klärung der Ätiologie, Symptomatik und des Krankheitszyklus des Eschentriebsterbens, zur Anfälligkeit der drei in Europa heimischen Eschenarten sowie über den Krankheitserreger und seinem in Europa heimischen Doppelgänger, dem Weißen Stengelbecherchen (H. albidus), zusammengeführt. Durch makroskopische und mikroskopische Beobachtungen der beiden Pilze in Kultur konnten bislang unbekannte phänotypische Unterschiede entdeckt werden. Insgesamt wurde das Wissen über das Eschentriebsterben durch diese Dissertation wesentlich erweitert.
AGRANA-Forschungs-Förderung
Dr.in Klara Haas, MSc.
PhD in Food technology, University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna
Abschluss 2019
Wird ausgezeichnet für ihre Dissertation
„Structure engineering for improved color stability and handling of carotenoid-rich coloring food powders“
(Oktober 2019/Januar 2020, Institut für Lebensmitteltechnologie)
Betreuer: Univ.Prof. Henry Jäger
Thema der Arbeit: funktionelle Karottenkonzentrat-Pulver
Färbende Konzentrate aus carotinoidreichen Rohwaren werden derzeit in der Lebensmittelindustrie verwendet, um der Nachfrage an natürlichen Alternativen für Lebensmittelfarbstoffe nachzukommen. Die Herstellung von lagerstabilen Pulvern aus diesen Konzentraten ist mit besonderen Herausforderungen verbunden, die auf die Oxidationsempfindlichkeit der Carotinoide und der Zusammensetzung, sowie der Mikrostruktur der Konzentrate zurückzuführen ist. Ziel dieser Arbeit war es, Einflussfaktoren auf die Farbstabilität von funktionellen Karottenkonzentrat-Pulvern (KKP) zu identifizieren.
Die präsentierten Studien zeigen, dass durch eine Optimierung der Pulverpartikelstruktur die Haltbarkeit von getrockneten Karottenkonzentraten von ≤ 30 Tagen (in sprühgetrockneten Pulvern) auf über 6 Monate verlängert werden kann. Darüber hinaus wurde der Einfluss der Partikelstruktur von Pflanzenpulvern auf die funktionellen Eigenschaften wie Farbe, Lösungsverhalten in Wasser und der Fließfähigkeit gezeigt.
Die vorliegende Arbeit trägt zu einem vertiefenden Verständnis über den Einfluss von Pulverpartikel Strukturen auf die Stabilität von oxidationsempfindlichen Komponenten in Lebensmittelpulvern bei.
Dipl.-Ing. Dr. Philipp von Gehren
Doktoratsstudium der Bodenkultur, BOKU
2019 mit Auszeichnung bestanden
Wird ausgezeichnet für seine Dissertation
„The potential of non-domesticated perennial energy crops of North American origin in Europe: The cases of Silphium perfoliatum and Sida hermaphrodita“
(August 2019, Institut für Integrative Naturschutzforschung)
Betreuer: Univ. Prof. Harald Meimberg
Die Arbeit entstand im Rahmen der beiden Forschungsprojekte „Bioenergy Silphium: Increasing biomass production by Silphium perfoliatum L. for energy recovery in Austria“ und „Sida: Intelligent Densified Energy Carriers for Austria“, welche durch die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES GmbH) geplant und durchgeführt wurden.
Thema der Arbeit:
Potential der in Österreich weitestgehend unbekannten mehrjährigen Energiepflanzen Silphium perfoliatum und Sida hermaphrodita, welche als vielversprechende Rohstofflieferanten für eine nachhaltige Energieproduktion aus nachwachsenden Rohstoffen in Österreich angesehen werden können. Durch ihre spezifischen Charakteristika mit damit einhergehenden vielfältigen Ökosystemdienstleistungen tragen die beiden untersuchten Pflanzen im Anbau zu einem funktionierenden Agrarökosystem bei.
Diese Arbeit betrachtet das Potential der beiden Energiepflanzen anhand u.a. Biomasseertrag, Biogasertrag und Brennstoffcharakteristika. Ein weiterer Fokus liegt auf der Klassifikation und der Brechung der im Saatgut von S. perfoliatum und S. hermaphrodita vorhandenen Dormanz, um eine Bestandesetablierung durch Aussaat zu ermöglichen. Der letzte Abschnitt dieser Arbeit behandelt wie das agrarische aber auch ökologische Potential der beiden Energiepflanzen durch zielorientierte Züchtung während des Domestizierungsprozesses gesteigert werden kann.