MonStur in the Danube
MonStur in the Danube

Donauländer starten eine gemeinsame Stör-Monitoring Initiative zur Rettung Europas wandernder Giganten
Neun Länder entlang der Donau haben sich zusammengeschlossen, um einige der am stärksten gefährdeten Arten Europas zu schützen: die Störe. Am 9. und 10. Juli trafen sich Projektpartner darunter nationale Ministerien, Universitäten, NGOs und Forschungseinrichtungen – in Bukarest, um „MonStur (Monitoring Sturgeons) in the Danube“ zu starten: eine neue grenzüberschreitende Initiative zur gemeinsamen Erfassung und zum Schutz dieser urzeitlichen Wanderfische.
Ko-finanziert durch das Interreg Danube Region Programme, wird dieses dreijährige Projekt das erste grenzüberschreitende Stör-Monitoringsystem im Donauraum aufbauen und damit den Grundstein für den langfristigen Schutz wandernder Fischarten legen.
„Dieses Projekt sendet eine klare Botschaft: Wir müssen gemeinsam handeln, wenn wir die Störe für zukünftige Generationen bewahren wollen“, erklärte Gheorghe Constantin, Projektleiter vom rumänischen Umweltministerium. „Die Donau verbindet uns – Auch unsere Schutzbemühungen müssen verbunden sein, um Wirkung zu entfalten.“
Eine gemeinsame Lösung für eine gemeinsame Herausforderung
Störe – oft als „lebende Fossilien“ bezeichnet – schwimmen seit Millionen von Jahren in der Donau. Doch durch Überfischung, zerstörte Lebensräume und Flussverbauungen sind alle Arten heute vom Aussterben bedroht. Zwei der sechs heimischen Donau Störarten gelten bereits als ausgestorben; die übrigen vier Arten existieren nur noch in verstreuten Restpopulationen.
MonStur in the Danube begegnet dieser akuten Bedrohung mit konkreten Maßnahmen:
- Entwicklung eines einheitlichen Monitoringsystems, das Methoden vereinheitlicht und gemeinsame Datenbanken zu Beständen und Lebensräumen schafft
- Kartierung kritischer Lebensräume und Wanderkorridore – von Deutschland bis zum Schwarzen Meer
- Erprobung gemeinsamer Methoden wie eDNA-Probenahme und Telemetrie zur Bestandsverfolgung
- Bereitstellung wissenschaftlicher Daten und Empfehlungen für nationale und EU-weite Entscheidungsträger
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Einbindung lokaler Behörden und Gemeinden in den Störschutz
Das Projekt baut auf den Erkenntnissen und Erfolgen früheren Initiativen – wie dem MEASURES-Projekt – auf und trägt direkt zur EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR), dem paneuropäischen Aktionsplan für Störe (PANEUAP) sowie der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 bei.
Von Felddaten zu politischer Wirkung
Das Monitoringsystem, welches im Projekt getestet wird, wird nicht nur Daten zu Beständen und Lebensräumen liefern, sondern auch Empfehlungen für nationale und regionale Strategien im Einzugsgebiet der Donau bereitstellen. Es fördert eine sektorübergreifende Koordination – insbesondere dort, wo neue Laichgebiete entdeckt und vor Infrastrukturprojekten oder anderen Gefahren geschützt werden müssen.
Die Projektergebnisse sollen die Erarbeitung eines grenzübergreifenden Aktionsplans für Störe in vier Ländern der Oberen und Mittleren Donau - Deutschland (Bayern), Österreich, Ungarn und Slowakei - ermöglichen. Ziel ist es, Schutzmaßnahmen entlang des gesamten Donaulaufs zu harmonisieren.
Bundesminister Norbert Totschnig hebt gemeinsame Verantwortung hervor: „Das MonStur in the Danube Projekt ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um Störe in der Donau zu schützen und deren Lebensraumansprüche zu verstehen. Mir ist es wichtig, dass wir die Störpopulation in einer koordinierten internationalen Zusammenarbeit langfristig sichern. Dabei müssen alle Behörden, die Schifffahrt, der Hochwasserschutz, die Wissenschaft und die Umweltschutzorganisationen gut zusammenarbeiten. Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die wandernden Giganten Europas und unterstützen das Projekt daher mit 70.000 Euro auch finanziell.“
Daher investiert das BMLUK auch in nachhaltige Wiederherstellung von Flusslebensräumen und langfristige Verbesserung von Ökosystemen für eine resiliente Natur und eine lebenswerte Zukunft für uns alle.
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Über das Projekt
Projekttitel: Establishing, testing and launching a transboundary system for Monitoring Sturgeons, to manage and safeguard migratory fish in the Danube River Basin
Interreg Danube Region Programme 2021 -2027
Priorität: Ein grünerer, CO₂-ärmerer Donauraum
Laufzeit: 01.04.2025–31.03.2028
EU-Finanzierung: 1.657.573,20 EUR
Gesamtbudget: 2.071.966,50 EUR
Projektleitung: Rumänisches Ministerium für Umwelt, Gewässer und Wälder
Link: https://interreg-danube.eu/projects/monstur-in-the-danube
Projektpartner:
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) – Österreich, WWF Zentral- und Osteuropa, Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), WWF Bulgarien, Ministerium für Umweltschutz und Grüne Transformation – Kroatien, Széchenyi István Universität – Ungarn, Nationales Institut für Forschung und Entwicklung im Donaudelta – Rumänien, WWF Rumänien, Universität Belgrad – Institut für interdisziplinäre Forschung – Serbien, Wasserforschungsinstitut – Slowakei, WWF Ukraine, Staatliche Universität Moldawiens
Assoziierte strategische Partner:
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft – Österreich, viadonau - Österreich, Umweltministerium – Tschechische Republik, Hrvatske vode (Kroatische Wasserwirtschaft), Bezirk Niederbayern- Deutschland, Generaldirektion Wasserwirtschaft – Ungarn, Staatsbetrieb für Waldmanagement „Srbijašume“ – Serbien, Öffentliches Unternehmen „Vojvodinašume“ Petrovaradin – Serbien, Umweltministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit – Deutschland, Umweltministerium der Slowakischen Republik, Staatliche Naturschutzverwaltung der Slowakei, Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz – Deutschland, Moldawische Wasseragentur, Institut für ichthyologische und ökologische Forschung – Slowenien, Staatliche Agentur der Ukraine für Melioration, Fischerei und Ernährung, Flussverwaltung Untere Donau Galati – Rumänien, Josip Juraj Strossmayer Wasserinstitut - Kroatien
Kontakt
Jakob Neuburg (jakob.neuburg(at)boku.ac.at)
This project is supported by the Interreg Danube Region Programme co-funded by the European Union.
This webpage is supported as part of MonStur in the Danube, an Interreg Danube Region Programme project co-funded by the European Union. Its contents are the sole responsibility of WWF-Ukraine and do not necessarily reflect the views of the European Union.
