Arbeitspaket 1: Österreichweite Erhebung der Regenwurmvielfalt

Zum ersten Mal wird in Österreich ein systematisches Programm zur Überwachung der Vielfalt, Häufigkeit und Biomasse von Regenwürmern im offenen Kulturland durchgeführt. Zusätzlich wird ein Handbuch mit Anleitungen und Richtlinien für das Monitoring der Boden-Biodiversität erstellt, das auf bestehenden Methoden basiert (Pascher et al., 2009). Dieses Ziel wird in Zusammenarbeit mit den Projektleiter:innen der Biodiversitätsmonitoringprojekte BINATS und ÖBM-K entwickelt und abgestimmt.

Teilziele:

  • Erstellung einer Liste der Regenwurmarten, ihrer Häufigkeit und Biomasse in der offenen Kulturlandschaft Österreichs
  • Erstellung einer Verbreitungskarte der Regenwürmer in Österreich
  • Handbuch zur Etablierung eines Boden-Biodiversitätsmonitorings in Österreich
  • Veröffentlichung der Regenwurminventur und Verbreitungskarten

Arbeitspaket 2: Analyse der Einflussfaktoren auf die Regenwurmvielfalt und Harmonisierung der Metadaten

Mit den Daten aus Ziel 1 sollen (1) die Vielfalt, Häufigkeit und Biomasse von Regenwürmern und Bodenparametern räumlich charakterisiert und (2) der Einfluss von globalen Veränderungen, Bodenparametern und klimatischen Einflüssen auf die Regenwurmvielfalt in Österreich durch Meta-Analyse-Tools quantifiziert werden. Die Ergebnisse dieser Analyse fließen in Richtlinien zur Harmonisierung der Terminologie und Probenahmepläne sowie Methoden und Datenbanken für ein standardisiertes Boden-Biodiversitätsmonitoring ein.

Teilziele:

  • Bereitstellung von Leitlinien zur Harmonisierung von Metadaten der Testflächen
  • Handbuch für die Harmonisierung von Protokollen, Terminologie und Durchführung von Boden-Biodiversitätsmonitorings in Österreich
  • Austausch von Leitlinien und bewährten Praktiken für die Interoperabilität und Reproduzierbarkeit von Daten

Arbeitspaket 3: Erstellung einer Roten Liste der Regenwürmer Österreichs

Ziel 3 ist die Erstellung der ersten (provisorischen) Roten Liste der Regenwürmer in Österreich, basierend auf dem Vorbild der Roten Liste der Regenwürmer Deutschlands (Lehmitz et al., 2016). Dazu werden mehrere Arbeitstreffen mit Expert:innen aus Deutschland und Österreich organisiert, und die in Österreich dokumentierten Regenwurmarten nach IUCN-Kriterien bewertet.

Teilziele:

  • Mehrere Arbeitstreffen mit Regenwurm-Expert:innen aus Deutschland und Österreich zur Erstellung einer provisorischen Roten Liste der Regenwürmer Österreichs
  • Erstellung einer Datenbank aller Regenwurm-Daten aus Österreich
  • Erstellung einer Artenliste und Abschätzung der Populationsgrößen und Gefährdungen nach IUCN-Kriterien

Durch die umfassende Datensammlung aus verschiedenen klimatischen Regionen in Österreich ermöglicht "BodenBiodiv" auch eine Einschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf Bodenorganismen. Zusätzlich werden Synergien mit bestehenden Biodiversitätsmonitorings geschaffen, indem die Wechselwirkungen zwischen unterirdischer und oberirdischer Biodiversität auf den Testflächen untersucht werden. Damit hat "BodenBiodiv" nicht nur national, sondern auch europaweit eine große Bedeutung für den Naturschutz und die Wissenschaft.

Literatur

Lehmitz, R., Römbke, J., Graefe, U., Beylich, A., and Krück, S. (2016). "Rote Liste und Gesamtartenliste der Regenwürmer (Lumbricidae et Criodrilidae) Deutschlands," in Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2), eds. H. Gruttke, S. Balzer, M. Binot-Hafke, H. Haupt, N. Hofbauer, G. Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Ries.  (Münster, Deutschland: Landwirtschaftsverlag), 565-590.

Pascher, K., Moser, D., Sachslehner, L., HöTtinger, H., Sauberer, N., Dullinger, S., Traxler, A., and Frank, T. (2009). Kartierhandbuch zur Biodiversitätserfassung im Agrarraum Gefäßpflanzen, Tagfalter, Heuschrecken, sowie Zuordnung von Landschaftsstrukturen zu ausgewählten Biotoptypen. Wien, Österreich: Bundesministerium für Gesundheit.